International

Favoritenstürze: Frühes Aus für vier Top-Chinesen

Auch Ma Long musste sich früh aus dem Medaillenrennen verabschieden (©ITTF)

06.05.2024 - Beim Saudi Smash in Jeddah hat es bereits in der zweiten Runde die ersten überraschenden Favoritenstürze gegeben. Unter anderem mussten sich bereits drei Spielerinnen und Spieler der chinesischen Mannschaft verabschieden, denen normalerweise ein Platz auf dem Siegertreppchen zuzutrauen gewesen wäre. So mussten sich Lin Gaoyuan, Liang Jingkun und Ma Long bei den Herren sowie Wang Manyu bei den Damen früh aus dem Medaillenrennen verabschieden.

Für Noshad Alamiyan war es der größte Sieg seiner Karriere. In der Runde der besten 32 traf der Iraner, der aktuell auf Platz 68 der Weltrangliste rangiert, auf die Nummer vier der Welt, Liang Jingkun und leitete in diesem Duell am Montagmorgen einen Turniertag ein, an dem das chinesische Team so manchen seiner Schützlinge ziehen lassen musste. Zum Beispiel Liang, der es beim letzten Grand Smash in Singapur noch bis ins Finale geschafft hatte, nun aber schon in der zweiten Runde seine Tasche packen musste. Dabei war der Chinesen mit 1:0 und später 2:1 in Führung gegangen. Der Iraner ließ sich jedoch nicht abschütteln, rettete sich knapp in den fünften Satz und gewann diesen souverän mit 11:5. „In der Mitte des Spiels merkte ich, dass er nervös war und unter Stress stand. Also sagte mein Trainer mir, dass ich in seine Vorhand aufschlagen, den Ball auf dem Tisch halten und mit mehr Kontrolle spielen soll“, erzählte Alamiyan, der zum ersten Mal einen Top-5-Spieler besiegte und in ein Smash-Achtelfinale einzog, der ITTF. „Ich bin fokussiert und in guter Form. Ich werde mich auf das nächste Spiel konzentrieren, um mich noch mehr im Ranking zu verbessern.“ Sein Gegner wird Lin Shidong sein, der gegen Ruwen Filus ordentlich zittern musste

Groth schockt Lin Gaoyuan und fordert Ovtcharov-Besieger

Auch Dimitrij Ovtcharov wollte einem anderen Achtelfinalisten gegenüberstehen, als man zuvor vielleicht erwartet hätte. Denn Jonathan Groth besiegte in seinem zweiten Match Lin Gaoyuan und zog statt des Chinesen in die Runde der besten 16 ein, wo er nun aber nicht auf Ovtcharov, sondern auf dessen Bezwinger Hiroto Shinozuka trifft. Dabei drohte der Däne das Spiel nach zwei gewonnenen Sätzen noch aus der Hand zu geben. Lin holte sich den dritten Durchgang in der Verlängerung und war schon kurz davor, den Entscheidungssatz einzuläuten, als Groth doch noch den Sack mit 13:11 zumachte und seinen 3:1-Sieg feierte. Damit hatte die Nummer 27 der Welt gegen die Nummer sechs triumphiert.

Die Dritte im Bunde, die sich am Montag bereits über einen Sieg gegen eine Top-Chinesin freuen durfte, war Manika Batra. Die Inderin hatte den ersten Satz noch deutlich Wang Manyu überlassen müssen, dann geriet die Weltranglistenzweite jedoch überraschender Weise ins Straucheln und verlor die Sätze zwei und drei ebenso klar. Satz vier begann Wang mit einer 4:0-Führung, wurde aber wieder von Batra überholt. Die Chinesin erholte sich und sicherte sich zwei Satzbälle, doch wieder kam die Weltranglisten-39. zurück und holte sich mit 12:10 den Sieg gegen die beste Spielerin ihrer Karriere. „Ich bin vor allem sehr sehr glücklich“, sagte eine strahlende Batra ins Saal-Mikro. „Die letzten beiden Male hatte ich gegen sie verloren. Diesmal war ich gut vorbereitet und hatte mir vorgenommen, einfach mein Bestes zu geben.“ Gegen ihre nächste Gegnerin, Nina Mittelham, will die Inderin nun sogar 200 Prozent geben. Die Deutsche wird gewarnt sein.

Auch Ma Long noch nicht in Olympia-Form

Am Dienstagabend erwischte es dann auch noch Ma Long. Der Olympiasieger verlor sein Zweitrundenmatch gegen Jang Woojin mit 0:3, nachdem er zuvor seine Auftakthürde gegen Martin Allegro sicher meisterte. "Ma Long ist ein legendärer Spieler in der Welt des Tischtennis. Er wird von allen Spielern verehrt und respektiert, und es ist eine Ehre, gegen ihn anzutreten. Ich habe das Match immer als Herausforderung gesehen, wenn ich gegen ihn antrete. Aber einerseits auch, um ihn eines Tages zu gewinnen. Dieses Mal habe ich mich mit einer noch stärkeren Einstellung vorbereitet, und ich glaube, deshalb habe ich das Match gewonnen", wird der Südkoreaner von WTT zitiert. 

(JS/FKT)

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