International

Viel Stolz beim Underdog aus Wiener Neustadt

Das CL-Final-Four findet in der Saarlandhalle statt. (©FKT)

01.04.2024 - Viel war SolexConsult TTC Wiener Neustadt beim Champions-League-Final-Four in Saarbrücken nicht zugetraut worden. Doch der Außenseiter aus Österreich verlangte dem deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf im ersten Halbfinale am Ostersonntag einiges ab. Trainer Martin Doppler war nach der 1:3-Niederlage voll des Lobes und blickt auf eine spannende Reise in der Königsklassen-Saison zurück. Er bedauerte vor allem das Fehlen des Japaners Jin Ueda.

Als der österreichische Partyschlager Hulapalu von Andreas Gabalier durch die Saarlandhalle tönte, stiegen die 30 mitgereisten Fans von Solex Consult TTC Wiener Neustadt sofort mit ein. Auch während des ersten Halbfinals beim Champions-League-Final-Four in Saarbrücken machten die Anhänger des Underdogs immer wieder lautstark auf sich aufmerksam. Dabei hatten sie mit knapp 900 Kilometern die längste aller Anreisen. „Mit ihnen im Rücken waren wir noch stärker“, sagte Ivor Ban. Der 20-jährige Kroate war es, der zum Auftakt gleich mal für eine große Überraschung sorgte. Er besiegte Anton Källberg im zweiten Einzel mit 3:0 und stellte den zwischenzeitlichen Ausgleich gegen Borussia Düsseldorf (1:3) her.

Der Weltranglisten-362. war nach dem Spiel komplett sprachlos. „Ich habe gekämpft wie ein Schwein“, lauteten seine ersten Worte. Viel Lob gab es auch von seinem Trainer Martin Doppler. „Für ihn freut es mich besonders. Er hat Källberg überhaupt keine Chance gelassen.“ Das Ziel, den großen Titelfavoriten so gut es geht zu ärgern, ist aufgegangen. Mit dem ganz großen Wurf hatte ohnehin niemand gerechnet. „Die Überraschung war nicht möglich. Wir wollten einfach eine gute Figur abgeben“, sagte Doppler. 

Frane Kojic unterlag Timo Boll zu Beginn ebenso deutlich mit 0:3 wie Källberg zum Abschluss der Partie. Beim Stand von 1:1 hatte Aleksandr Khanin in den ersten beiden Sätzen gegen Dang Qiu (0:3) jeweils hoch geführt, den Vorsprung aber nicht retten können. „Es waren genügend Chancen da. Gegen solche Weltklassespieler darfst du das nicht mehr aus der Hand geben. Wir haben sie gefordert. Düsseldorf war schon nervös. Viel hat nicht gefehlt“, meinte der Trainer.

Jin Ueda glänzt jetzt in Bad Königshofen, Halbfinale ein großer Erfolg

Der Mann, dem der Klub das Erreichen des Endrundenturniers überhaupt zu verdanken hatte, spielt seit Januar bekanntlich in Deutschland. Die Rede ist von Jin Ueda. Sein Vorhaben, bereits im vergangenen Sommer zum TSV Bad Königshofen zu wechseln, scheiterte zunächst wegen eines Formfehlers der TSV-Verantwortlichen. Plan B, beim aktuellen österreichischen Meister Spielpraxis zu sammeln, erfüllte sich. Der Asiate ist mit den Unterfranken auf den Weg in die TTBL-Play-offs. „So sind leider die Regeln des DTTB. Wäre er dabei gewesen, dann wäre Düsseldorf gefallen. Da bin ich mir zu 100 Prozent sicher.“

Eine gewagte These von Martin Doppler, der voller Stolz auf eine zufriedenstellende Saison in der Königsklasse zurückblickt. Nach der gewonnenen Hitzeschlacht gegen Bydgoszcz aus Polen bei über 30 Grad Hallentemperatur gelang überhaupt erst der Sprung in die Gruppenphase, wo der aktuell hinter Wels und Salzburg Tabellendritte der nationalen Liga unter anderem die Polen aus Dzialdowo schlug. Doppler betonte, dass es vor seinem Team erst zwei andere österreichische Vertreter im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb so weit geschafft hätten. 

„Für uns als kleiner Verein mit geringem Budget war die Qualifikation schon ein riesiger Erfolg. Die Stimmung war extrem gut. Es war ein tolles Erlebnis, weil wir komplett ohne Druck spielen konnten“, sagte Doppler. Die Delegation aus Wiener Neustadt blieb bis zum Ostermontag in Saarbrücken und wollte sich das packende Finale zwischen dem 1. FCS und der Borussia nicht entgehen lassen. 

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(FKT)

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