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Amateur-Thema: Betriebsmannschaften im Tischtennis

Sind Sie auch im Betriebssport aktiv? Berichten Sie davon! (©Etzbach)

28.10.2016 - Nicht nur im Hobbybereich an der Steinplatte und in Vereinen wird fleißig Tischtennis gespielt, auch der Betriebssport ist in einigen Regionen sehr gefragt. Als Beispiele stellen wir Ihnen Betriebssportstrukturen aus Köln und München vor. Zudem schildert andro-Produktmanager Björn Helbing Erfahrungen, die er mit der Schöler&Micke-Betriebsmannschaft gemacht hat. Außerdem lesen Sie einen Bericht über die Weltmeisterschaft der Eisenbahner.

Eine recht große organisierte Betriebsspielrunde gibt es in Köln. Dort spielt man in sieben Ligen mit bis zu acht Mannschaften von September bis April mit Auf- und Abstiegsregelungen zwischen den Ligen. Etliche Firmen stellen Teams, wie z.B. die Stadt Köln selbst, Rheinenergie, der WDR oder etwa das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. In Letzterem wird in einer Kaserne gespielt, was einer der ungewöhnlichsten Spielorte der Spielrunde ist. Gespielt wird von Montag bis Donnerstag, die Spiele beginnen oft schon um 17 oder 18 Uhr, weil man für diese Spielrunde zu späteren Uhrzeiten die Hallen nicht bekäme, erklärt Albert Eztbach, der die Sparte Tischtennis für den Betriebssport-Kreisverband Köln betreut und selbst für die 3. Mannschaft der Gothaer Versicherungen aufschlägt. "An der Betriebssportrunde nimmt eine bunte Mischung an Spielern teil. Vom Hobbyspieler bis zu Vereinsspielern mit 1800 TTR-Punkten ist alles dabei." Zwingend Teil der jeweiligen Firma müssen die Spieler im Übrigen nicht sein. "Wenn die Betriebssportgemeinschaften als gemeinnützig anerkannt werden wollen, dann müssen sie in der Satzung die Öffnung für Nichtbetriebsangehörige festlegen. Also gibt es durchaus 'Fremdspieler", erklärt Etzbach. Über den regulären Spielbetrieb im Betriebssport hinaus gebe es in Köln zudem Stadtmeisterschaften im Einzel und Doppel.

In München z.B. ist der Betriebssport-Spielbetrieb ebenfalls weit verbreitet. Von der 1. Stadtliga bis zur G-Liga bestehen für die Saison 2016/2017 insgesamt 16 Staffeln. Selbst der ehemalige deutsche Nationalspieler Philipp Floritz soll dort schon mitgemischt haben. Tobias Huber, der für die Sportgruppe des Umweltministeriums antritt, berichtet: "Im Normalfall steigt in der Münchner Betriebssportrunde der Erste auf und der Letzte ab, die Ligeneinteilung hängt aber auch von den Mannschaftsstärken ab. Die ausgefallenste Spielstätte, in der wir gespielt haben, war in der letzten Saison der Flughafen. Da war bereits ein Teppich ausgelegt und Sachen aufgestellt für eine Feier. Die wurden kurz zur Seite geräumt und dann wurde gespielt. Oft wird in sehr kleinen Räumen gespielt, so wie bei uns im Keller des Ministeriums. Hier spielen wir in einem Gymnastikraum, in dem Platz für zwei Tische ist." Sehr reizvoll sei das Spielsystem. Vier Spieler würden für jedes Team antreten, gespielt werde bis 11, maximal könne ein Spieler vier Einzel und zwei Doppel bestreiten.

Auch Deutsche Meisterschaften im Betriebssport gibt es im Übrigen, organisiert werden diese vom Deutschen Betriebssportverband e.V. Selbst Weltmeisterschaften wurden bereits ausgetragen, im Juni fanden auf Mallorca die "World Company Sport Games" statt.

Stark besetztes Schöler&Micke-Team
Auch unser Partner Schöler&Micke mit Firmensitz in Dortmund hatte viele Jahre eine Betriebssport-Mannschaft. So ziemlich jeder aktive Tischtennisspieler im Unternehmen mischte dort mit, die Geschäftsführung eingeschlossen. Produktmanager Björn Helbing berichtet: "Wir hatten zum Beispiel einmal den Fall, dass kurzfristig ein Mitarbeiter für das abendliche Spiel ausgefallen war. Damals sprang dann kurzentschlossen Ralf Wosik (Anm. der Red: ehemaliger 102-facher Nationalspieler) ein, der an diesem Abend nach vielen Jahren ohne ernsthafte Ballberührung zwei Abwehrspieler mit Oberliga-Niveau schlagen konnte."

Das zweite Highlight sei das Spitzenspiel um die Meisterschaft in der höchsten Betriebsspielklasse in Dortmund vor etwa acht Jahren gewesen. "Damals trat unsere Mannschaft mit zwei Zweitliga- und zwei Oberligaspielern gegen eine Auswahl der Sparkasse Dortmund an, die ebenfalls mit einem Zweitligaspieler, einer Zweitligaspielerin, sowie zwei Verbandsligaspielern dagegenhalten konnte. Das Spiel lockte damals sogar ca. 30-40 Zuschauer in die Halle. Für ein Betriebssportspiel eine erstaunliche Zahl."

Weltmeisterschaft der Eisenbahner
Die USIC-Meisterschaft, eine Weltmeisterschaft der Eisenbahnunternehmen, fand in der letzten Woche in Berlin statt. 19 Nationen bei den Herren und 13 bei den Damen traten dort an. In allen Kategorien landeten die mit Profis gespickten Teams aus Indien auf dem ersten Platz. Das deutsche Damenteam Cornelia Kolle, Julia Schuh, Heike Hartmann und Coach Ines Menzel erreichte in der Teamwertung den 7. Platz. Das deutsche Herrenteam Daniel Streich, Steffen Jung, Albert Leisen, Markus Günther landete in der Teamwertung auf dem 6. Platz. Ausgerichtet wurde das Event, das im Vier-Jahres-Rhythmus stattfindet, vom Verband Deutscher Eisenbahner-Sportvereine (VDES) im Auftrag des Internationalen Eisenbahner-Sportverbandes USIC.

Eine Betriebssportliga gibt es bei den Eisenbahnern nicht. Einmal im Jahr finden DB Cups statt (Bezirk und Deutschland). Teilnehmen an den Veranstaltungen können Mitarbeiter der Bahn und den zugehörigen Partner-Unternehmen, hierzu gehören z.B. auch die DEVK, BahnBKK und die SpardaBank. Ehepartner und Kinder (bis 21 Jahre) können auch teilnehmen. Weiterhin gibt es ein Vier-Länder-Turnier, bei dem sich die Auswahlmannschaften der Bahnunternehmen aus Deutschland, England, Tschechien und der Schweiz treffen.

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Betriebssport gemacht? Berichten Sie davon!

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(DK)

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