Amateure

Amateur-Thema: Außergewöhnliche Spielstätten

Auf diesem Dachboden spielt der SV Dohren in Niedersachsen (©privat)

26.09.2016 - Während sich in anderen Sportarten die Spielstätten im Kern nur geringfügig voneinander unterscheiden, müssen sich Tischtennisspieler bei Auswärtsspielen oft auf neue Gegebenheiten einstellen. Sei es, dass der Boden rutschig oder hell ist, die Lichtverhältnisse dunkler als gewohnt oder aber die Deckenhöhe besonders gering. Aber auch die Spielstätte an sich kann un- bzw. außergewöhnlich sein. Ein paar Beispiele wollen wir Ihnen heute vorstellen.

Seit 22 Jahren ist der Dachboden eines Vereinsheims die sportliche Heimat des SV Dohren in Niedersachsen. Die niedrige Deckenhöhe von 2,80 m und die um 40 bzw. 60 cm kleineren Boxengrößen waren für den Verein kein Hindernis bei der Erlangung der Spielgenehmigung. Man startete als Vierer-Mannschaft in der niedrigsten Spielklasse und hatte zeitweise bis zu 40 Mitglieder, stellt inzwischen sogar eine Mannschaft auf Bezirksebene. Drei Tische lassen sich auf dem Dachboden insgesamt aufstellen, Training ist also nur möglich, wenn gerade kein Spiel in der Halle ist: "Obwohl wir uns den Raum mit Gymnastik- und Yogagruppen teilen müssen, können wir an drei Wochentagen und am Wochenende Punktspiele durchführen", erklärt Jürgen von der Weihe, der 1. Vorsitzende des SV Dohren, "leider findet dann kein Training statt, aber dafür sind immer Zuschauer bei den Heimspielen vor Ort." Bei hohen Temperaturen sorge ein Luftentfeuchter für gute Bedingungen.

Überwiegend doch positive Reaktionen
Die Reaktionen der Gegner auf die etwas ungewöhnliche Spielstätte sind laut von der Weihe überwiegend positiv, nur wenige würden sich über die Deckenhöhe oder die kleinen Boxen beschweren. Die Sanitäranlagen seien auf dem neuesten Stand, was auch nicht überall vorkäme. Aber: Auf Bezirksebene würden einige Vereine nicht auf dem Dachboden spielen wollen, in solchen Fällen komme der SV Dohren in einer Halle beim benachbarten Verein MTV Tostedt unter, zu dem ein gutes Verhältnis bestünde.

Für die Gastmannschaften ist in Dohren immer eine kleine Mahlzeit nach Punktspielen drin. "Nach dem Spiel laden wir die Gegner in der Regel ein", erläutert von der Weihe. Trotz der gemütlichen Atmosphäre auf dem Dachboden des Vereinsheims reifte vor vier Jahren der Plan, eine eigene Halle zu bauen. "Die Kosten und der Eigenhilfeanteil der Mitglieder waren in trockenen Tüchern. Die Baugenehmigung war unterwegs, als der Ort Dohren seine zugesagten Gelder plötzlich zurückzog, weil der größte Steuerzahler des Ortes ausgefallen war", berichtet von der Weihe. Auch von anderen Vereinen und für Dorfveranstaltungen hätte die Halle seiner Ansicht nach gut genutzt werden können. "Gerade wir von der TT-Abteilung sind sehr traurig, aber nun geht es auf 'dem Boden' weiter", so der 1. Vorsitzende des SV Dohren.

Ehemalige Güterhalle, Kantine einer Firma
In einem alten Bahnhofsgebäude, einer ehemaligen Güterhalle, spielt der ESV Großenbaum nahe Duisburg. Wie der Name es andeutet, ist der ESV ein Eisenbahnersportverein, der 1973 von den in Großenbaum wohnenden Eisebahnern gegründet wurde. Nach und nach wurde die Halle, die früher ein Stellwerk war, zu einer Sporthalle umgebaut", erklärt der Vereinsvorsitzende Lars Kettmann. Auf der Website des Vereins, für den vier Herren-Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen, heißt es: "Zudem entstand mit mühevoller Arbeit unter Einsatz aller verfügbaren Kräfte ein neues Gebäude mit Kegelanlage." Doch nicht nur das. Auch ein Beachvolleyballplatz wurde im Jahr 2012 in Eigenarbeit hergerichtet.

Die Kantine der Heimbach-Gruppe am Standort Düren, eines Herstellers von textilen Produkten für die Papiererzeugung, dient ebenfalls als Spielstätte für einen Verein: Den TTC Heimbach Düren, der 1955 von einigen Mitarbeitern der Firma gegründet wurde und am regulären Spielbetrieb im Kreis Düren teilnimmt. Schon in den 50er-Jahren spielte man in der Kantine bzw. "Gartenhalle" der Firma, die aber seit der Fertigstellung 1973 noch einmal etwas anders aussieht als zu Beginn. Ein Drittel der Halle steht den Tischtennisspielern zur Verfügung, zwei Drittel werden als gewöhnliche Kantine genutzt. Von den Tischen, an denen normalerweise die Arbeiter ihre Mahlzeiten zu sich nehmen, hat man eine perfekte Sicht auf die Spielboxen. Wie der 1. Vorsitzende des Vereins, Hans Peter Breuer, berichtet, werden zu besonderen Veranstaltungen die Tischtennistische abgebaut und die gesamte Halle für die Weihnachtsfeier bzw. Jahreshauptversammlung für alle Betriebsangehörigen genutzt. Ansonsten stehe dieser Bereich dem TTC Heimbach zu Verfügung.

Kennen Sie auch außergewöhnliche Spielstätten? Schreiben Sie uns und lassen Sie uns gerne Fotos zukommen, um eine Bildergalerie zum Thema möglich zu machen!

(DK)

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