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Amateur-Thema: Materialbeläge für Jugendliche ratsam?

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21.12.2015 - Materialbeläge im Tischtennis sind stets ein heiß diskutiertes Thema. Wie sieht es damit im Jugendbereich aus? Ist es sinnvoll, Spieler schon in jüngeren Jahren mit Materialbelägen an den Tisch gehen zu lassen und falls ja, ab welchem Alter? Das wollten wir von der DTTB-Cheftrainerin des Jugendbereichs, Eva Jeler, wissen und haben uns auch im ‚Amateurlager’ umgehört, bei Katja van Steenwijk vom Anrather TK (WTTV).

Die Jugendwartin des niederrheinischen Vereins findet: "Ich halte es für sinnvoll, Kinder und Jugendliche dann mit Materialbelägen spielen zu lassen, wenn sich bereits früh erkennen lässt, um was für einen Spielertypen es sich handelt. Zumindest sollten alle Grundschläge gefestigt sein.“ Wenn es sich früh zeige, dass ein Jugendlicher lieber Abwehr spiele als Angriff, dann solle auch früh bereits mit Material gespielt werden. „Ich würde dann in diesem Fall als Trainerin aktiv werden und dem Jugendlichen zum Materialbelag raten. Bei uns spielen von ca. 60 Kindern und Jugendlichen zwei mit Materialbelägen", so van Steenwijk weiter.

Bereits seit über 30 Jahren ist Eva Jeler für den DTTB im Nachwuchsbereich aktiv, 1983 begann sie beim Verband als Bundestrainerin Schüler und Jugend. Im Hinblick auf Materialbeläge bei Jugendlichen sagt sie: „Man sollte junge Spieler erst zum Ende der Schülerzeit mit Materialbelägen spielen lassen. Dann, wenn die Grundlagen gelegt sind, die Jugendlichen alle Grundschläge beherrschen und sich das Spielsystem herauskristallisiert hat. Das ist wie bei einem Haus, bei dem das Fundament erst stehen muss.“ Die Anforderungen an Abwehrspieler seien in der heutigen Zeit gestiegen, da diese im Angriffsspiel und in der Vorbereitung der Angriffsbälle wesentlich besser sein müssten als früher und sie zwei Spielsysteme beherrschen müssten. „Die Tendenz geht immer mehr dahin, dass es keine reinen Abwehrspieler, sondern verstärkt Allroundspieler gibt.“ Zunächst solle der Jugendliche laut Jeler, die diese Meinung auch in früheren Zeit vertrat, daher am Anfang von einem glatten Belag wenn dann ‚nur’ auf einen kurzen Noppenbelag wechseln, damit er lerne, aktiv zu spielen. Insgesamt solle aber nicht zu viel experimentiert werden.

Ausnahmen gebe es natürlich auch. Eine sei z.B. die Österreicherin Amelie Solja. Die ehemalige deutsche Jugend-Nationalspielerin und Schwester von Petrissa Solja ist seit Jahren mit einem Anti-Belag auf der Rückhand durchaus erfolgreich unterwegs. „Bei Mädchen kristallisiert sich das individuelle Spielsystem früher heraus. Bei Amelie war früh klar, dass das ihr Weg sein könnte, das passte von den Voraussetzungen her sehr gut. Im Damen-Tischtennis wird auch grundsätzlich tischnäher gespielt als im Herren-Tischtennis“, erklärt Jeler.

Da sie als Cheftrainerin Nachwuchs beim DTTB einen Überblick über den C-, D- und Talentkader hat, weiß die gebürtige Slowenin: „Unter den 28 männlichen Jugend- bzw. Schüler-Nationalspielern befinden sich vier Abwehrspieler, im gesamten weiblichen Nachwuchsbereich ist nur eine dabei, was ein bisschen schade ist. Denn in jeder Trainingsgruppe sollte es einen Abwehrspieler geben.“ Fällt Abwehr- bzw. Materialspielern der Übergang vom Jugend- in den Erwachsenenbereich schwerer? Jeler glaubt das nicht: „Aus Erfahrung würde ich sagen, dass das nicht der Fall ist.“

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(DK)

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