08.03.2015 - Im Einzel sind sie Gegnerinnen, im Doppel haben sie sich zu den neuen Deutschen Doppelmeisterinnen gekürt. Sabine Winter und Petrissa Solja zeigten eine konzentrierte Leistung im Finale mit Kristin Silbereisen und Wu Jiaduo und holten sich ihren zweiten Titel mit 4:2. Ihre erste Goldmedaille im Doppel durften derweil Steffen Mengel und Benedikt Duda feiern, die gegen Ruwen Filus/Ricardo Walther nach einem 0:2-Rückstand eine sehenswerte Aufholjagd starteten.

Beide Damen-Duos konnten sich in dieser Konstellation schon einmal den Deutschen Meistertitel im Doppel sichern. Für Silbereisen/Wu reichte es im Jahr 2012 in Berlin, Winter/Solja krönten sich ein Jahr später zu den Doppelköniginnen von Bamberg. In Chemnitz zeigten die vier Nationalspielerinnen eine Partie, in der stets auf die Stärkephase des einen Teams sogleich ein Vorstoß des anderen Duos folgte. So verpassten Wu/Silbereisen komplett den Einstieg ins Spiel, preschten dann zum 2:1 voraus, um wieder zum 2:3 überholt zu werden. An diesem Punkt schafften es die Deutschen Meisterinnen von 2012 jedoch nicht, die Wende einzuleiten. Winter/Solja spielten konzentriert ihre Stärken aus und zwangen ihre Kontrahentinnen zu Fehlern. Als sie sich fünf Matchbälle erspielten, war das Spiel entschieden. Einen wehrten Silbereisen/Wu noch ab, dann durften sich ihre Gegnerinnen in die Arme fallen.

„Das wurde mal wieder Zeit, dass wir einen Titel holen“, freute sich Sabine Winter. „Wir freuen uns sehr darüber.“ „Das Spiel war insgesamt von vielen kleinen Fehlern geprägt“, hatte Solja beobachtet. „Wir kennen uns halt auch alle sehr gut“, warf Winter ein. „Wir haben uns sehr gefreut, dass wir noch einmal zusammenspielen konnten und dass es dann sogar zum Titel gereicht hat. Gleich trennen sich aber natürlich unsere Wege, wenn es zum Einzelfinale geht.“ Die neuen Vize-Meisterinnen nahmen die Niederlage gut auf. „Das ist Sport“, erklärte Wu Jiaduo. „Wir haben alles gegeben. Es ist natürlich ein bisschen schade, aber schon okay. Kristin und ich spielen halt auch nicht mehr so oft Doppel zusammen.“

Mengel/Duda krönen sich erstmals zum Doppelmeister

Bereits im vergangenen Jahr hatten Steffen Mengel und Benedikt Duda den Sprung ins Doppelfinale geschafft, mussten sich dort allerdings Bastian Steger/Lars Hielscher geschlagen geben. Diesmal wollten die beiden Bergneustädter Bundesligaspieler ganz nach oben aufs Treppchen und ließen sich die Goldmedaille diesmal auch nicht nehmen. Mit einem 4:2-Sieg über Ricardo Walther/Ruwen Filus krönten sich die beiden zum ersten Mal zum Deutschen Doppelmeister.

Ruwen Filus, der Mann mit dem größten Pensum am Finaltag, hatte schon im Endspiel gegen Boll in den letzten Sätzen die vielen Spiele in den Knochen gespürt. Für seine zweite Chance auf Gold mobilisierte er allerdings noch einmal alle Kräfte und preschte mit Ricardo Walther an seiner Seite zum 2:0 in Front. Wer nun schon an einen schnellen Sieg geglaubt hatte, wurde von den Oberbergern allerdings eines Besseren belehrt. Duda/Mengel starteten ihr Comeback und glichen nicht nur zum 2:2 aus, sondern nahmen den Schwung gleich mit. Mit 4:2 holten sie sich den letzten Titel des Tages. 

„Einmal Meister und einmal Dritter zu sein, ist besser als zwei zweite Plätze“, tröstete die Goldmedaille Mengel doch über das verpasste Einzelfinale hinweg. „Den Titel im Einzel habe ich schon einmal geholt. Von daher wollte ich diesmal unbedingt Deutscher Doppelmeister werden.“ Zumal die beiden im vergangenen Jahr noch im Finale verloren hatten. „Der Knackpunkt war, dass wir den dritten Satz gewonnen haben, sonst wäre es schwer geworden“, analysierte Mengel, was am Ende ausschlaggebend war. Für seinen Partner Benedikt Duda war es das erste Mal, dass er ganz nach oben aufs Treppchen durfte. „Das ist einfach ein richtig tolles Gefühl“, grinste Duda. „Gerade nach so einem Comeback noch zu gewinnen, ist super. Da macht die Rückfahrt nach Hause doch noch Spaß.“

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Einzelheiten über die Halbfinals finden Sie hier!

Die Spiele im Überblick:

Damen-Doppel

Halbfinale 
Kristin Silbereisen/Wu Jiaduo - Svenja Obst/Laura Matzke 4:0 (4,3,3,6)
Petrissa Solja/Sabine Winter - Tanja Krämer/Nadine Bollmeier 4:3 (-8,10,-5,5,3,-5,5)

Finale
Kristin Silbereisen/Wu Jiaduo - Petrissa Solja/Sabine Winter 2:4 (-3,5,4,-8,-9,-5)

Herren-Doppel

Halbfinale 
Kilian Ort/Qiu Dang - Ricardo Walther/Ruwen Filus 3:4 (10,-8,-8,7,-5,6,-7)
Patrick Franziska/Philipp Floritz - Steffen Mengel/Benedikt Duda 1:4 (-5,-10,9,-9,-9)

Finale
Ricardo Walther/Ruwen Filus - Steffen Mengel/Benedikt Duda 2:4 (6,7,-9,-3,-9,-9)

(JS)