08.03.2015 - Kilian Ort und Qiu Dang verlangten Ricardo Walther/Ruwen Filus alles ab, am Ende reichte es dann aber doch nicht zur großen Überraschung. Die beiden Nationalspieler zogen ins Endspiel ein und treffen dort auf ihre Kollegen Steffen Mengel/Benedikt Duda. Bei den Damen gibt es ebenfalls ein Duell der Nationalspielerinnen. Petrissa Solja/Sabine Winter mussten sich allerdings ordentlich strecken, um gegen Tanja Krämer/Nadine Bollmeier die Nase vorn zu behalten.

Qiu Dang und Kilian Ort sind die große Überraschung der Deutschen Meisterschaften. Nicht nur, dass das junge Duo Lars Hielscher/Zoltan Fejer-Konnerth nach einem 0:3-Rückstand noch in die Knie zwang. Auch gegen Ricardo Walther/Ruwen Filus zeigten die beiden eine starke Leistung, wussten auf jeden Vorstoß des topgesetzten Duos die passende Antwort und arbeiteten sich so in den siebten Satz. Hier lagen sie zwischenzeitlich mit 2:5 hinten, saugten sich aber noch heran und gestalteten auch diesen Durchgang eng. Trotzdem reichte es am Ende nicht: Ricardo Walther/Ruwen Filus nutzten den ersten von drei Matchbällen und zogen so ins Endspiel ein. „Es ist immer schwierig, gegen ein Abwehr-Angriff-Doppel zu spielen“, sagte das geschlagene Youngsters-Duo. „Wir sind schon sehr geknickt und hatten uns mehr erhofft.“ „Vor den Deutschen Meisterschaften hatten wir die beiden, ehrlich gesagt, nicht auf der Rechnung. Aber nach ihrem Spiel gestern gegen Hielscher/Fejer-Konnerth waren wir gewarnt“, erklärte Filus, der sich nach diesem Sieben-Satz-Match neben dem Doppelfinale auch noch auf das Einzelendspiel vorbereiten muss. „Es ist ein sportliches Programm, aber ich werde mein Bestes geben.“

Patrick Franziska und Philipp Floritz hatten gehofft, ihren Finaleinzug aus dem Jahr 2011 noch einmal wiederholen zu können. Stattdessen bekommen Steffen Mengel/Benedikt Duda ihre zweite Chance, den Doppeltitel zu holen. Das Bergneustädter Bundesligaduo setzte sich im Halbfinale in fünf teils hart umkämpften Sätzen durch und zogen damit zum zweiten Mal in Folge ins Doppelfinale der Deutschen Meisterschaften ein. Im vergangenen Jahr in Wetzlar mussten sie noch Lars Hielscher/Bastian Steger zum 4:1-Sieg gratulieren, diesmal wollen sie selbst diejenigen sein, die die Arme hochreißen. 

Nationalmannschaft spielt Titel unter sich aus

Petrissa Solja und Sabine Winter mussten ihre ganze Klasse ausspielen, um sich in diesem Jahr ins Doppel-Finale zu kämpfen. Gegen das erfahrene Duo Nadine Bollmeier/Tanja Krämer mussten sie über sieben Sätze gehen, um ihr Ticket für das Endspiel zu ergattern. „Sie haben uns gut im Kurz-Kurz-Spiel gehalten, so dass wir unser Spiel nicht so gut entfalten konnten. Anfangs waren wir einfach zu passiv“, analysierte Winter. Für Tanja Krämer lag der Knackpunkt der Partie schon im zweiten Satz, als sie gute Chancen hatten, mit 2:0 in Führung zu gehen. „Wir hatten schon mit 8:6 geführt. Wenn wir das durchziehen und das 2:0 holen, geht man anders in den dritten Satz“, erklärte Krämer. „Wir haben aber gut gespielt. Am Ende entscheiden es die kleinen Sachen. Und da sind die Profis, die täglich trainieren, eben meistens im Vorteil."

Kristin Silbereisen/Wu Jiaduo hatten dagegen leichtes Spiel. Die beiden Tostedterinnen Svenja Obst/Laura Matzke konnten den Nationalspielerinnen nicht das Wasser reichen und wurden mit einem deutlichen 0:4 förmlich deklassiert. „Wir hatten eine gute Auslosung fürs Halbfinale, haben aber auch gut gespielt“, fand Silbereisen. Im Finale wollen sie ihren gemeinsamen Meistertitel von 2012 wiederholen. „Wir hoffen, dass wir im Endspiel unseren Rhythmus von früher finden, als wir noch öfter miteinander gespielt haben“, sagte Silbereisen. „Das Finale wird auf jeden Fall noch einmal eine ganz andere Qualität haben.“

Die Spiele im Überblick:

Damen-Doppel

Halbfinale 
Kristin Silbereisen/Wu Jiaduo - Svenja Obst/Laura Matzke 4:0 (4,3,3,6)
Petrissa Solja/Sabine Winter - Tanja Krämer/Nadine Bollmeier 4:3 (-8,10,-5,5,3,-5,5)

Finale
Kristin Silbereisen/Wu Jiaduo - Petrissa Solja/Sabine Winter, 14 Uhr

Herren-Doppel

Halbfinale 
Kilian Ort/Qiu Dang - Ricardo Walther/Ruwen Filus 3:4 (10,-8,-8,7,-5,6,-7)
Patrick Franziska/Philipp Floritz - Steffen Mengel/Benedikt Duda 1:4 (-5,-10,9,-9,-9)

Finale
Ricardo Walther/Ruwen Filus - Steffen Mengel/Benedikt Duda

(JS)