Optimismus auf WM-PK: Herren wollen nach Paris

    Neun Tage vor der Team-Weltmeisterschaft in Busan (16. bis 25. Februar) hat am Mittwoch im Deutschen Tischtennis-Zentrum in Düsseldorf der traditionelle DTTB-Medientag stattgefunden. Die DTTB-Mannschaften sind gewappnet für die WM in Südkorea und peilen wie bei den letzten Titelkämpfen 2022 in Chengdu wieder eine Medaille an. Für die Herren geht es zudem noch ums Olympiaticket. Die Damen wollen ohne Ying Han (Achillessehnenriss) zunächst ins Viertelfinale. 
    Bild: Das deutsche Herrenteam blickt optimistisch nach Busan. (©Stallmeister)
    Das deutsche Herrenteam blickt optimistisch nach Busan. (©Stallmeister)
    Alle Stimmen von den Pressekonferenzen können Sie hier nachlesen: 
    Andreas Hain, DTTB-Präsident: “Ich freue mich sehr auf die Weltmeisterschaften in Südkorea. Es ist in gewisser Weise die erste richtige WM nach der Pandemie - also mit vielen Teilnehmern, wahrscheinlich vielen Zuschauern, einer tollen Atmosphäre, dem Zusammentreffen der Verbände und vielem mehr. Sportlich hoffe ich natürlich, dass wir in Busan gut abschneiden werden“.

    Richard Prause, DTTB-Sportdirektor: „Eine Weltmeisterschaft im Olympiajahr ist etwas Besonderes. Wir wollen in Busan unser bestes Tischtennis spielen und sowohl bei den Damen als auch bei den Herren so weit wie möglich nach vorne kommen. Wir brennen auf ein sehr gutes Abschneiden bei der WM, aber wir wissen natürlich auch, wie eng Erfolg und Misserfolg oft beieinander liegen. Der erste Schritt ist erst einmal die Qualifikation für die Endrunde, danach kann viel passieren.
    … zur Olympia-Qualifikation: „Bei den Damen haben wir als Europameister die Qualifikation für Paris bereits sicher. Bei den Herren sieht es wie folgt aus: Alle acht Viertelfinalisten von Busan erhalten einen Startplatz. Einen weiteren Startplatz gibt es nach derzeitigem Stand über die Weltrangliste. Sollten Nationen wie China oder Europameister Schweden, die bereits über die kontinentale Quote einen Startplatz sicher haben, das Viertelfinale erreichen, erhöht sich die Zahl der zusätzlichen Startplätze über die Weltrangliste entsprechend. Wir nehmen das Viertelfinale für die Olympiaqualifikation ins Visier, die Weltrangliste ist unser Sicherheitsgurt“.
    Tamara Boros, Damen-Bundestrainerin: „Ohne Ying wird es bei dieser WM natürlich etwas schwieriger. Aber ich bin sehr optimistisch: Wir sind gut vorbereitet und haben eine starke Mannschaft. Die Mannschaft ist bereit, in Busan eine gute WM zu spielen. Unser Etappenziel ist natürlich der Gruppensieg, im zweiten Schritt wollen wir das Viertelfinale erreichen. Wenn wir das geschafft haben, ist alles möglich. Ich habe fünf gute Spielerinnen, die im Laufe des Turniers sicher alle ihre Chance bekommen werden. Mit welcher Aufstellung wir in die Spiele gehen, entscheiden wir nach taktischen Überlegungen von Spiel zu Spiel“.

    Nina Mittelham: „Ich bin gut in Form. Ich habe zuletzt sehr gut gespielt und freue mich auf die WM. Besonders gerne spiele ich bei Mannschafts-Weltmeisterschaften. Ich mag es, wie man sich im Team gegenseitig unterstützt, das gibt einem noch mehr Selbstvertrauen. Ich denke, es wird eine gute WM für uns. Meine Vorfreude auf die WM ist jedenfalls groß. Auch wenn ich bei dieser WM durch den Ausfall von Ying in diese Rolle gerate, ist diese Situation für mich nicht ganz neu. Als wir bei der EM 2021 in Rumänien den Titel geholt haben, war ich bereits in dieser Rolle, auch in meiner Jugendzeit war das so. Und ich glaube, ich kann sagen, dass ich das gut gemeistert habe. Man wächst auch in diese Dinge hinein. Das Wichtigste ist, dass wir wieder eine gute Chemie in der Mannschaft haben, dann springt auch wieder jeder für jeden in die Bresche und wir werden gut spielen. 

    Zunächst einmal tut es uns allen unendlich leid, dass sich Ying so schwer verletzt hat. Als ich davon erfahren habe, war ich total geschockt und betroffen. Ying ist nicht nur sportlich eine Stütze, sondern auch menschlich eine Person, die den Spielerinnen im Team Sicherheit und Ruhe gibt. Ich erinnere mich noch gut daran, wie sie mir mit ihren Worten viel Druck von den Schultern genommen hat, als ich vor zwei Jahren beim Gewinn der WM-Bronzemedaille nach einem 0:2-Rückstand unserer Mannschaft bei 2:2 zum entscheidenden Einzel in die Box musste.“

    Xiaona Shan: „Ich hatte vorübergehend Schmerzen in der Schulter und kein richtiges Gefühl in den Fingern. Aber das ist vorbei und ich bin wieder fit. Ich kann wieder normal spielen, trainieren und voll belasten. Wir fahren sehr optimistisch zur WM und wenn wir gut spielen, werden wir auch unsere Gruppe gewinnen“.

    Annett Kaufmann: „Natürlich ist es ohne Ying etwas anderes. Aber mit Nina haben wir eine sehr starke Nummer eins und mit unserem guten Team ist bei der WM alles möglich. Unser Erfolg hängt nur davon ab, wie gut wir selbst spielen. Da ich schon sehr früh bei den Erwachsenen spielen durfte, habe ich diesen Unterschied eigentlich nie so richtig wahrgenommen, der Übergang war für mich daher auch nicht wirklich schwierig. Aber ich wackle natürlich noch in manchen Situationen und muss noch viel lernen“.

    Sabine Winter: „Wir sind auch ohne Ying ein starkes Team, auch wenn es mit ihr natürlich einfacher ist. Wie gut wir spielen können, haben wir schon bei unserem EM-Titel 2021 gezeigt, als wir auch ohne die Top 3 alle auf höchstem Niveau gespielt haben. Wenn uns das wieder gelingt, werden wir in Busan das Viertelfinale erreichen. Bei einer WM ist die Anspannung und Konzentration vor jedem Mannschaftsspiel immer sehr hoch und man nimmt jedes Spiel sehr ernst. Aber auch wenn einer mal ein Spiel verliert, werden wir das gemeinsam auffangen.“

    Yuan Wan: „Nach Düsseldorf 2017 und Halmstad 2018 ist das meine dritte Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. Meine Form ist im Moment sehr gut und ich bin bereit, wenn ich zum Einsatz komme. Ich freue mich auf die WM und werde versuchen, gute Stimmung ins Team zu bringen und die Mannschaft dort zu unterstützen, wo sie mich braucht.“

    Das WM-Aufgebot des DTTB für Busan
    Herren
    Dang Qiu (Borussia Düsseldorf)
    Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Ulm)
    Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken-TT)
    Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt)
    Timo Boll (Borussia Düsseldorf)
    Damen
    Nina Mittelham (ttc berlin eastside)
    Xiaona Shan (ttc berlin eastside)
    Annett Kaufmann (SV Böblingen)
    Sabine Winter (TSV Dachau)
    Yuan Wan (TTC Weinheim)
    Herren – Die Gruppeneinteilungen
    Gruppe 1
    China, Kroatien, Belgien, Ungarn, Kuba
    Gruppe 2
    Deutschland, England, USA, Kasachstan, Saudi Arabien
    Gruppe 3
    Südkorea, Indien, Polen, Chile, Neuseeland
    Gruppe 4
    Frankreich, Australien, Dänemark, Österreich, Algerien
    Gruppe 5
    Japan, Taiwan, Nigeria, Tschechien, Madagaskar
    Gruppe 6
    Schweden, Hongkong, Slowakei, Puerto Rico, Serbien
    Gruppe 7
    Brasilien, Slowenien, Singapur, Kanada, Malaysia
    Gruppe 8
    Portugal, Ägypten, Rumänien, Iran, Thailand

    Damen - Die Gruppeneinteilungen Gruppe 1
    China, Ungarn, Indien, Spanien, Usbekistan
    Gruppe 2
    Japan, Brasilien, Luxemburg, Südafrika, Iran     
    Gruppe 3
    Deutschland, Slowakei, Polen, Nigeria, Mexiko          
    Gruppe 4
    Taiwan, USA, Thailand, Chile, Algerien,          
    Gruppe 5
    Südkorea, Puerto Rico, Italien, Malaysia, Kuba
    Gruppe 6
    Hongkong, Portugal, Österreich, Australien, Kasachstan         
    Gruppe 7
    Rumänien, Singapur, Schweden, Kanada, Serbien
    Gruppe 8
    Frankreich, Ägypten, Tschechien, Ukraine, Kroatien 

    Die Spiele der Deutschen in der Vorrunde      
    Freitag, 16. Februar
    9 Uhr DTTB-Herren – USA (Tisch 5)
    12 Uhr DTTB-Damen – Polen (Tisch 4)
    Samstag, 17. Februar
    12 Uhr DTTB-Herren – Saudi-Arabien (Tisch 3)
    5 Uhr DTTB-Damen – Mexiko (Tisch 4)
    Sonntag, 18. Februar
    5 Uhr DTTB-Herren – Kasachstan (Tisch 8)
    9 Uhr DTTB-Damen – Nigeria (Tisch 4)
    Montag, 19. Februar
    9 Uhr DTTB-Herren – England (Tisch 1)
    12 Uhr DTTB-Damen – Slowakei (Tisch 8)

    Das Spielsystem
    In Chengdu vor zwei Jahren konnten einige Nationen wegen der Corona-Pandemie nicht teilnehmen. Diesmal sind die Felder voll. In der Endrunde spielen bei den Herren 40 Mannschaften um den Swaythling Cup. Bei den Damen kämpfen 40 Teams um den Corbillon-Cup. In einem Mannschaftsspiel werden mindestens drei, maximal fünf Einzel austragen. Mit dem Gewinn des dritten Einzels für eine Nation ist ein Mannschaftskampf beendet. Die Spielreihenfolge für ein Mannschaftsspiel ist wie folgt festgeschrieben: A-X,  B-Y, C-Z, A-Y, B-X. Welche Mannschaft die Positionen A, B und C bekleidet und welche X, Y und Z, wird spätestens 30 Minuten vor Matchbeginn ausgelost.
    Die 40 Männer- und 40 Damen-Teams wurden auf Basis der Team-Weltrangliste des Monats September in acht Gruppen zu je fünf Mannschaften gelost. In der ersten Phase des Turniers spielen die Mannschaften in den jeweiligen Gruppen untereinander ‚jeder gegen jeden‘. Insgesamt 24 Teams qualifizieren sich aus der Gruppenphase für die Endrunde, die im K.-o.-System austragen wird. Die acht Gruppensieger haben in dem 32er-Feld zunächst ein Freilos und erreichen direkt das Achtelfinale. Die acht Gruppenzweiten und -dritten spielen die restlichen Teams aus. Bei der WM wird der dritte Platz nicht ausgespielt: Beide Halbfinalisten erhalten Bronze (zum genauen Modus).
    Alle Informationen finden Sie auf den Webseiten der ITTF und von WTT.
    (DTTB/FKT)

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