Buntes

Karriereende: Tokic verabschiedet sich in der Heimat

Bojan Tokic kamen bei seinem Abschied die Tränen (©ITTF)

20.06.2025 - Es ist erst wenige Tage her, dass Timo Boll sein Karriereende beim TTBL-Finale in Frankfurt feierte. Am Donnerstag nutzte auch der gleichaltrige Slowene Bojan Tokic die Gelegenheit, beim WTT Star Contender Ljubljana in seiner Heimat Adieu zu sagen. Der 44-Jährige, der aktuell und auch weiterhin beim TSV Windsbach spielt, hatte schon seit drei Jahren kein internationales Spiel mehr bestritten. Nun verabschiedete er sich offiziell von dieser Bühne.

Es ist die Zeit der großen Abschiede. Beim TTBL-Finale am vergangenen Wochenende hatte Timo Boll das letzte Spiel seiner Karriere bestritten, vier Tage später zog der gleichaltrige Bojan Tokic einen Schlussstrich unter seine internationale Karriere. In seiner langen sportlichen Laufbahn gewann der 44-Jährige viermal Bronze bei Europameisterschaften, nahm an vier Olympischen Spielen teil und trug während der olympischen Eröffnungsfeier in Tokio 2021 die slowenische Fahne. So wurde Tokic Vorbild und Wegbereiter für nachfolgende slowenische Spieler wie Darko Jorgic. „Ich habe in diesen Tagen mehrfach betont, dass ich mit meinen körperlichen Voraussetzungen in diesem Sport viel mehr erreicht habe, als ich mir je erträumt hätte. Jetzt ist es an der Zeit, zum Schluss zu kommen“, wird Tokic auf der slowenischen Verbandsseite zitiert. 

"Ich habe Tränen in den Augen"

Für seinen Abschied hatte sich Tokic das WTT Star Contender in Ljubljana ausgesucht und für dieses Event eine Wildcard vom slowenischen Verband bekommen, da er seit über drei Jahren nicht mehr auf internationaler Ebene aufgetreten war. Ein Sieg war ihm jedoch vor heimischem Publikum nicht mehr vergönnt. Gemeinsam mit seiner Nichte Sara Tokic trat er erstmals in einem offiziellen Wettbewerb als Mixed-Duo an, verlor aber mit 0:3 gegen die Deutschen Wim Verdonschot und Franziska Schreiner, im Einzel gratulierte er Wong Chun Ting aus Hongkong zum 3:0-Sieg. Im Anschluss verweilte Tokic in der Box, schaute sich einen Zusammenschnitt wichtiger Spiele seiner Karriere an und wurde vom Verband und seinen Teamkameraden verabschiedet. „Ich habe Tränen in meinen Augen. Ich war emotional okay, bis ich gesehen habe, dass meine Nichte Sara sehr viel weinte, damit hat sie mich nun in eine schwierige Situation gebracht“, sagte Tokic gegenüber WTT. „Aber es war großartig in dieser Halle zu spielen. Ich habe meine Karriere hier 1993 als Cadet begonnen und es ist schön, mein letztes internationales Turnier hier zu beenden.“

Ganz verzichten muss man auf den Slowenen aber auch in Zukunft nicht. Nachdem er schon früher für deutsche Clubs wie den SV Plüderhausen, TTC Frickenhausen, 1. FC Saarbrücken-TT und ASV Grünwettersbach gespielt hat, schloss sich der ehemalige belgische Nationaltrainer im vergangenen Jahr dem Drittligisten TSV Windsbach an und führte das Team als Spielertrainer in die zweite Liga. Hier möchte er auch weiterhin am Tisch stehen, zudem werde er sich auch in Zukunft um die jüngere slowenische Generation kümmern und vielleicht gelegentlich der Nationalmannschaft bei Mannschaftswettbewerben helfen. „Aber für Einzelturniere fehlt mir die Motivation. Meine Familie und die Arbeit mit jungen Menschen in Ljubljana stehen im Vordergrund.“

(JS)

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