EM 2023

Leonie Hartbrich: Social-Media statt EM-Teilnehmerin

Die Arbeit ruft: Leonie Hartbrich in der Mixed-Zone der Malmö Arena in Schweden. (©FKT)

13.09.2023 - Als Nummer drei hinter Georgina Pota und Dora Madarasz ist Leonie Hartbrich eigentlich eine feste Größe im ungarischen Damen-Nationalteam. Doch bei der EM in Malmö konnte die 24-Jährige die Medaillenränge mit ihren Mitspielerinnen nicht ins Visier nehmen. Der Grund: Die ehemalige Bundesligaspielerin mit deutschen Wurzeln hat eine Karrierepause eingelegt. In der Malmö Arena war die Rechtshänderin trotzdem vor Ort. Hartbrich koordinierte die Social-Media-Kanäle der ETTU.

Ob Jubelposen, Selfies, Boomerangs oder Schlachtrufe. An Leonie Hartbrich kam in der Mixed-Zone der Malmö Arena in Schweden bei der 41. Team-Europameisterschaft niemand vorbei. Bei den Profis kommt das gut an. „Es macht sehr viel Spaß. Ich kenne alle Spieler und sie mich. Dadurch sind sie lockerer und machen manchmal ein bisschen Quatsch, was wir im Tischtennis brauchen. Das versuche ich rauszuholen“, sagt die ungarische Nationalspielerin über ihren neuen Job als Social-Media-Koordinatorin des europäischen Verbands.

Zufällige Bewerbung bei der ETTU - gute Laune mit den Stars

Das nebenberufliche Engagement kam für die 24-Jährige vor einem halben Jahr eher zufällig zustande. „Ich war bei meinen Eltern zu Besuch. Dann habe ich gesehen, dass die ETTU jemanden sucht. Meine Mutter hat mich quasi dazu überredet. Zehn Tage später hatte ich den Job“, erklärt Hartbrich, die noch immer zweimal täglich trainiert und in Düsseldorf in den letzten Zügen ihres Bachelor-Sportmanagement-Studiums steckt. „Weil sehr viel online stattfindet, geht das ganz gut. Zum Glück hat mein Arbeitgeber Verständnis dafür und macht keinen Druck“, sagt Hartbrich.

Wenn sie nicht gerade in der Mixed-Zone nach perfekten Motiven suchte, verfolgte die Deutsch-Ungarin natürlich auch das sportliche Geschehen in der Halle und hielt Ausschau nach den schönsten Ballwechseln, um sie danach sofort mit dem Smartphone zu posten. Als Social-Media-Profi würde sich Hartbrich nicht bezeichnen. „Aber ich verstehe Tischtennis und das hilft.“ Ihre eigene Laufbahn geriet unabhängig von der neuen Tätigkeit zuletzt etwas ins Stocken. Bei der Team-WM in Chengdu im Herbst 2022 sowie bei der Individual-WM im Frühjahr in Durban war sie noch dabei, rutschte aber durch schlechte Ergebnisse innerhalb von 15 Monaten von Rang 128 auf Platz 228 der Weltrangliste ab. 

WTT-Pause und Wechsel nach Frankreich

„Es ist sicher nicht die beste Saison in meinem Leben“, gibt Hartbrich zu. Durch den vollen WTT-Kalender sei es immer schwer zu planen. Entweder man spiele alle Turniere oder gar keins. In Rücksprache mit ihrem Nationaltrainer hat sich die Deutsch-Ungarin deshalb dazu entschieden, eine internationale Pause einzulegen. „Das ist für mich persönlich besser. Mal schauen wie es dann nach den Olympischen Spielen in Paris aussieht.“

Auch auf Vereinsebene gab es in diesem Sommer eine Veränderung. Nach zwei Jahren in der Damen-Bundesliga bei der SV Böblingen wechselte Hartbrich überraschend in die zweite französische Liga nach Lille. Kein leichter Schritt für die 24-Jährige: „Ich liebe die Mannschaft in Böblingen mit Qianhong Gotsch und Annett Kaufmann. Es war perfekt, weil meine Eltern in Stuttgart leben. Es gab keinen Zickenkrieg, sondern ein paar Probleme mit der Vereinsführung. In Frankreich ist alles wesentlich professioneller.“

Bevor Leonie Hartbrich sportlich wieder angreifen will, warteten als ETTU-Koordinatorin bei der EM in Malmö noch einige Tage Arbeit. 

(FKT)

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