Trainingstipp

Vom Video-Tipp zum Training: die passenden Übungen!

Der Ball muss mit geschlossenem und schnellem Schläger getroffen werden (©Roscher)

03.09.2013 - Am vergangenen Dienstag konnten Sie den ersten unserer Video-Trainingstipps begutachten, die wir gemeinsam mit dem VDTT und Tibhar produziert haben. Wie angekündigt bekommen Sie nun spezielle Übungen an die Hand, mit denen Sie den Vorhand-Topspin auf Überschnitt optimal trainieren können. Unser Trainingsexperte Achim Krämer führt zudem noch einmal aus, worauf bei unseren Videos Wert gelegt wurde und was Sie beachten sollten, um gute Ergebnisse zu erzielen.

präsentiert vom Verband Deutscher Tischtennistrainer (VDTT)

Das Video finden Sie hier!

Bei den Videotipps, die der VDTT in Kooperation mit mytischtennis.de produziert hat und die ihre Premiere am vergangenen Dienstag feiern durften, wurden ein paar grundlegende Ideen verfolgt. Bewusst wurde darauf verzichtet, vermeintliche „Idealtechniken“ darstellen zu lassen, da es diese nicht gibt. Vielmehr soll vermittelt werden, dass es übergeordnete Schlagmerkmale gibt, die individuelle Technikausführungen vereinen. Die Schlagausführung an sich ist aber individuell. Leicht könnte man nun zu dem Trugschluss kommen, die Aussage wäre, ein jeder kann technisch spielen, wie er will, ohne dadurch Probleme zu bekommen. Dem ist natürlich nicht so. Bei der Beurteilung einer Technik sollte allerdings nicht die Idealisierung eines Leitbilds oder eines Vorbilds maßgeblich sein, sondern folgende Faktoren:

  1. Die Technik muss zu einem guten Ergebnis führen (sehr hohe Qualität des gespielten Balls)
  2. Die Technik muss variabel verfügbar sein
  3. Die Technik muss in hohem Maße stabil reproduzierbar sein
  4. Die gespielte Technik muss den nächsten Schlag in optimaler Form zulassen

Es sei bei der Betrachtung darauf verwiesen, dass die Analyse der oben genannten Punkte im Wettkampf, und nicht unter standardisierten Bedingungen, erfolgen muss.

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Der Balltreffpunkt wird in den Videos ganz bewusst in den Fokus gestellt - Ausholbewegung und Ausschwung leiten sich aus dem Balltreffpunkt ab. Der Spieler soll darauf achten, wie er den Ball trifft und wie die Resonanz auf sein Handeln ist (wo fliegt der Ball hin?). Hat man nun noch ein Grundwissen über die Wirkung der Rotation auf dem Schläger und über eigene Rotationserzeugung, so ist jeder in der Lage, seine Schläge zu variieren und/oder zu verändern. 

Was Sie außerdem beachten sollten: Bei jedem Schlag sollte der Schläger eine Schlagebene grundsätzlich nicht verlassen. Diese Vorstellung ist idealisiert, aber bei jedem der im Video dargestellten Spieler rund um den Balltreffpunkt gut zu erkennen.

 

Bezogen auf den Vorhand-Topspin gegen Überschnitt sind folgende Inhalte wesentlich:

  1. Den Ball früh, mit geschlossenem und schnellem Schläger treffen. Der Balltreffpunkt liegt „weit in Richtung Nordpol“

    Daraus leitet sich ab:
     
  2. Hoher Schlagansatz
  3. Ausschwung mehr nach vorne als stark nach oben

    Weitergehende, allgemeine Grundlagen:
     
  4. Bewegung über (kurze) Rumpfrotation einleiten
  5. Gewichtsverlagerung über die Rotation von rechts nach links (keine Tief-Hoch-Bewegung!!)

 

Um die hier beschriebenen und im Video dargestellten Punkte selbst zu üben, hier nun einige passende Übungen:

1. Übung

Spieler A: 2 x B in VH-Seite
Spieler B: VHT in VH
Spieler A: T in VH-Seite
Spieler B: T in VH
Spieler A: T in Mitte
Spieler B: Freier VHT, dann frei

Wechsel: 4 x 5 Minuten

Grafik zu Übung 1

2. Übung 

Spieler A: KAS mit US in Mitte

Spieler B: SCH in VH
Spieler A: VHT in VH
Spieler B: B in VH-Seite
Spieler A: VHT in VH
Spieler B: T in VH-Seite
Spieler A: T in VH
Spieler B: T in Mitte
Spieler A: Freier VHT, dann frei

Wechsel: 4 x 4 Minuten

Grafik zu Übung 2

3. Übung

Spieler A: KAS in RH
Spieler B: SCH/F in Mitte
Spieler A: VHT in Mitte
Spieler B: B in VH-Seite
Spieler A: T mit hohem Tempo in VH, dann frei

Wechsel: alle 4 Aufschläge; 15 Minuten

Grafik zu Übung 3

4. Übung

Spieler A: KAS/HLAS in RH-Seite
Spieler B: F/T/SCH in RH
Spieler A: RHT in RH
Spieler B: B in VH-Seite
Spieler A: VHT mit Tempo in VH/Mitte, dann frei

Wechsel immer dann, wenn Spieler A 5 Punkte gewonnen hat; 15 Minuten

Grafik zu Übung 4


Schreiben Sie uns, welchen Trainingstipp Sie sich wünschen…

Zum pdf-Download des Trainingstipps...
 


Weiterreichende theoretische Hintergründe finden Sie in den Fachzeitschriften TTL und Trainerbrief bzw. im Downloadbereich des VDTT (www.vdtt.de).

 

Autor: Achim Krämer

 

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