Technik

Aktiv statt passiv blocken: Der Rückhand-Spin-Block

Der Rückhand-Spin-Block kann ein effektives Mittel sein (©Roscher)

02.07.2013 - Nach der Eröffnung mit variablem Vorhandtopspin in der vergangenen Woche widmen wir uns im Trainingstipp heute dem Blockspiel. Gegenstand soll aber nicht der klassische passive Block sein, sondern vielmehr der aktive Rückhand-Spin-Block. Worin unterscheiden sich diese beiden Schläge? Was muss ich bei der korrekten Ausführung beachten und welche Spielidee steckt hinter dem Rückhand-Spin-Block?

präsentiert vom Verband Deutscher Tischtennistrainer (VDTT)

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Der Block ist der Passiv-Schlag des Angriffsspielers, den er unter großem Zeitdruck und minimalen Bewegungsamplituden einsetzen kann. Da man aber immer – es sein denn, man setzt taktisch ganz bewusst einen extrem passiven Schlag ein – bestrebt sein sollte, das Spiel aktiv zu gestalten, ist der Spin-Block, der fast ausschließlich auf der Rückhand-Seite gespielt wird, inzwischen ein fester Bestandteil des Tischtennis-Spiels.

Im Kontrast zum traditionellen Block, den man als zentralen Schlag spielt, ist der Spin Block, der Name verrät es direkt, ein Schlag der mit tangentialem Balltreffpunkt durchgeführt wird. Man könnte also auch von einem „little Spin“ sprechen.

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Die wesentlichen technischen Merkmale des RH-Spin-Blocks sind:

  • Tangentialer Balltreffpunkt; der ankommende Ball wird aktiv, also beschleunigt, zurückgespielt; der Balltreffpunkt ist früh, in der aufsteigenden Phase 
  • Extrem kurze Ausholphase im wesentlichem durch Handgelenkeinsatz und minimale Unterstützung aus dem Unterarm
  • Der Schläger bleibt immer über Tischniveau
  • Analog zum Ausholen ist auch der Ausschwung extrem kurz, somit ist man schnell in der Lage, den nächsten Ball zu spielen
  • Oberkörper und Rumpf bleiben stabil in tiefer Stellung

Berücksichtigt man die übergeordnete Idee: Je mehr Zeit man für einen Schlag hat, desto länger kann man ausholen. So erkennt man direkt, dass der Übergang zwischen Spin-Block und Gegen-Topspin fließend und/oder eine Definitionssache ist.

Nachfolgend werden Übungen dargestellt werden, in denen der Spin-Block-Spieler unter Zeitnot versucht, einen aktiven Block mit tangentialem Treffpunkt und extrem kurzer Bewegung zu spielen. Ziel muss es immer sein, selbst wieder die aktive Rolle im Ballwechsel zu übernehmen.

1. Übung 

Spieler A: 2 x VHT mit hohem Tempo in RH
Spieler B: RH – Spin-Block in Mitte
Spieler A: 1 x VHT mit hohem Tempo in RH
Spieler B: RH-Spin-Block in Ecke; dann frei

Wechsel immer dann, wenn Spieler B mit oder nach Spin-Block in Ecke Punkt gewonnen hat; 15 Minuten
2. Übung

Spieler A: 1 x VHT mit hohem Tempo in RH
Spieler B: RH – Spin-Block in VH
Spieler A: VHT mit hohem Tempo in RH
Spieler B: RH-Spin-Block in VH-Seite, bis man mit VHT übernehmen kann, dann frei

Wechsel immer dann, wenn Spieler B VHT aus RH direkten Punkt erzielt hat;
15 Minuten
3. Übung

Spieler A: KAS mit OS in Mitte (gelegentlich LAS, dann frei)
Spieler B: F in Mitte (gelegentlich kurz, dann frei)
Spieler A: T mit hohem Tempo in RH oder VH
Spieler B: RH-Spin-Block oder VHT ganze Tisch, dann frei

15 Minuten; Wechsel alle 4 Aufschläge
4. Übung

Spieler A: freier AS
Spieler B: RS lang in VH-Seite
Spieler A: T ganze Tisch
Spieler B: gegen T oder Spin-Block, dann frei

Wechsel; 4 x 2 Minuten, danach 3 Sätze mit der Übung

Grafik zu Übung 4

Weiterreichende theoretische Hintergründe finden Sie in den Fachzeitschriften TTL und Trainerbrief bzw. im Downloadbereich des VDTT (www.vdtt.de).

Autor: Achim Krämer


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