Trainingstipp

Tipp: Eröffnung aus Mitte und Wechsel zur RH nach Block

Nach der Eröffnung ist es gar nicht so leicht, in die RH zu kommen (©Fabig)

16.08.2016 - Die Situation, mit der sich unser Trainingstipp heute beschäftigt, kommt für fast jeden Spielertyp häufig vor, für Angriffsspieler wie für Abwehrspieler: Man kommt zum VHT aus dem Mittelbereich und der Gegner blockt oder spielt einem nun recht aktiv in den RH-Bereich. Da der Wechsel zur RH oft recht lange dauert, kommt man nach der aktiven Eröffnung jetzt schnell wieder in die passivere Lage und hat den Vorteil der eigenen Eröffnung wieder verloren.

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Natürlich hat diese Situation viel mit der Qualität der eigenen Eröffnung zu tun. Ist sie höher, ist der aktive Block in RH nicht so leicht. Allerdings ist eine qualitativ hochwertige Eröffnung aus dem Mittelbereich auch nicht so leicht und bedingt schon hier ein gute Beinarbeit. Der zweite Aspekt ist die Beinstellung: Viele Spieler nehmen zu dieser Eröffnung eine sehr extreme VH-Stellung ein – das haben Trainer ja auch ständig so gesagt und steht auch überall so. Das macht den Wechsel zur RH aber nicht gerade leichter. Noch größer wird die Schwierigkeit, wenn die Eröffnung auf halblang gespielt wurde und der Spieler noch recht nah am Tisch steht. Er muss sich nach dem Schlag direkt wieder aus der Position lösen, um dafür bereit zu sein, alle Bälle spielen zu können.

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Schritte, die in jeder der folgenden Übungen beachtet und verbessert werden sollen, sind folgende:

1. qualitativ hochwertige Eröffnung, d.h. variable und gute Platzierungen häufig zur Grundlinie, häufig auch mit viel Spin, nur leichte Vorhandstellung einnehmen, kurze Ausschwungphase beim VHT

2. aus der Endposition der VH-Eröffnung direkt wieder in eine neutrale Bereitschaftsposition kommen. D.h. mit den Beinen VH-Stellung auflösen und ausreichende Tischdistanz gegen Block aufnehmen. Schläger geht in Richtung neutraler Zone, um für jeden Schlag bereit zu sein.     

1. Übung:

die auf allen Ebenen gespielte und beliebte Übung Mitte - Ecke

Spieler B:  1 x B in Richtung Mittellinie /1 x B in die Ecken  Spieler A:  1 x VHT in VH/1 x VHT/RHT in VH   

                                               usw.

Dabei versucht der Blockspieler, etwas häufiger den Wechsel von Mitte zur RH zu suchen und den B in RH auch mit Druck und nicht zu vorsichtig zu spielen

Grafik zu Übung 1

2. Übung:

Spieler B: 2 - 6 x B in Mitte                                   Spieler A: VHT in RH/Mitte

                B aggressiv in RH

                                                          frei 

Bei dieser Übung wird der unregelmäßige Wechsel zur RH trainiert. Durch seine Platzierungen in RH/Mitte wird dem Spieler A etwas mehr die Möglichkeit zur Antizipation dieses Balles gegeben, gleichzeitig trainiert der andere Spieler natürlich auch sein Passivspiel.

Grafik zu Übung 2

3. Übung:

Spieler A: KA überall (LA - frei)                           Spieler B: LR in Mitte (80%) (LR in Ecken - frei)

                VHT in RH/Mitte                                          B/T in RH (B/T in weit VH - frei)

                RH überall (aktiv und bestimmend bleiben)

                                                          frei

In dieser Übung wird nun die eigentliche Zielübung trainiert. Die Alternativen sind nötig, um wettkampfnäher zu bleiben und gleichzeitig im Sinne des Technikerwerbstrainings auch die richtigen Kombinationen mit der nötigen Wahrnehmung und der Aktion über die Neutralposition zu trainieren. Natürlich kann man diese Übung auch gut in Wettkampfform trainieren.

Grafik zu Übung 3

4. Übung:

Spieler B: HLA/LA in Mitte oder VH                    Spieler A: VHT in RH/Mitte

               aktiver B/T in RH (B in VH/Mitte - frei)                 RH überall (aktiv bleiben)

                                                          frei       

Hier wird die Übungsvariante gespielt, die gerade dem Spielsystem der Blockspieler entgegenkommt. Der Gegner wird durch den Aufschlag zu einer Eröffnung mit VH gezwungen oder verleitet, um dann diese Eröffnung zu übernehmen und den Gegner direkt unter Druck setzen zu können.

Grafik zu Übung 4


Der Autor
Martin Adomeit war Nationaltrainer in vier verschiedenen Nationen (Deutschland, Luxemburg, Belgien und Nigeria) und gewann mit allen Nationen Medaillen bei Welt-, Europameisterschaften oder African Games. 1998 wurde er in Deutschland Trainer des Jahres. Jetzt arbeitet der 52-jährige Lippstädter als freiberuflicher Trainer. Er führt unter anderem Lehrgänge für Vereine, Bezirke oder Verbände durch, gibt Einzeltraining und betreibt einen TT-Shop. International betreute er beispielsweise  Quadri Aruna beim World Cup in Düsseldorf. Zuletzt führte er Nigerias Männerteam zum Mannschaftstitel bei den All African Games und ist damit der erste Trainer, der auf verschiedenen Kontinenten Titel in kontinentalen Mannschaftswettbewerben gewann. 

Zu erreichen ist Martin per Telefon unter 02941-273385 oder per mail unter lippstadt@tt-store.de. Die Adresse der Webseite ist lippstadt.tt-store.de. 

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