Bastian Steger machte den wichtigen Punkt gegen Kou Lei (©Stosik)
05.03.2016 - Um die Weltmeisterschaft kämpfen die deutschen Herren zwar nicht mehr, dafür haben sie die bestmögliche Position der in der Vorrunde ausgeschiedenen Mannschaften, den 13. Platz, erreicht. Im Duell mit den anderen Gruppenvierten und -fünften setzte sich das DTTB-Team zuerst mit Mühe gegen Italien durch und dann deutlich gegen die Ukraine. Bastian Steger, Patrick Franziska und Steffen Mengel können nach dieser verkorksten WM damit zumindest mit einem kleinen Erfolgserlebnis nach Hause fahren.
Mit einem kleinen Trostpflaster auf den WM-Wunden kann die deutsche Herrenmannschaft die Heimreise antreten. Nachdem die Vorrundengruppe nach Niederlagen gegen England und Frankreich bzw. zu wenigen gewonnenen Einzeln mit dem vierten Platz abgeschlossen wurde, konnte Deutschland zumindest in der Platzierungsrunde um die Ränge 13 bis 20 triumphieren und das bestmögliche Ergebnis erzielen. Einem schwierigen Spiel gegen Italien folgte eine unproblematische Partie gegen die Ukrainer, die Yarosloav Zhmudenko diesmal allerdings auf der Bank gelassen hatten.
So machte Patrick Franziska gegen Viktor Yefimov, die Nummer vier im ukrainischen Team ohne Weltranglistenplatz, den Anfang. Mit dem Erfolg des Vortages im Rücken spielte der deutsche Nationalspieler befreit auf und hatte mit dem deutlich unterlegenen Yefimov keine Mühe. In Windeseile stand das 3:0 für Franziska auf dem Zählgerät. Der Star des ukrainischen Teams ist Kou Lei, gebürtiger Chinese und 56. der Welt. Die Aufgabe, ihn im zweiten Einzel zu bezwingen und der Ukraine damit den Wind aus den Segeln zu nehmen, kam Bastian Steger zu. Der Bremer TTBL-Spieler hatte im ersten Satz noch Probleme, kam danach aber immer besser rein. So holte er nach dem ersten Satz sofort den Ausgleich und preschte dann mit einem 11:3 voraus. Kou Lei war deutlich anzumerken, dass er absolut kein Mittel mehr gegen Steger fand - so nahm er im vierten Satz nach einem Ballwechsel schon wieder die Auszeit. Tatsächlich gestaltete er diesen Durchgang etwas enger, konnte den Punkt für Deutschland aber nicht verhindern.
Steffen Mengel hatte gestern eine bittere Niederlage gegen Marco Rech Daldosso einstecken müssen. Dementsprechend wichtig war ihm, die WM mit einem Erfolgserlebnis abschließen zu können. Gegen Yevhen Pryshchepa hatte er seine Mühe, verlor sogar einen Satz, rettete den Sieg aber doch noch über die Ziellinie. „Die Niederlage gestern hat mich schon verunsichert“, gab Mengel zu. „Ich habe gemerkt, dass ich mich nicht so flüssig bewegt habe, etwas verkrampft war. Ich bin sehr froh, dass ich zum Abschluss noch einmal gewinnen konnte.“
Auch der Bundestrainer war zufrieden. „Die Ukrainer haben es uns natürlich einen Tick einfacher gemacht, dadurch dass sie Zhmudenko draußen gelassen haben. Dass Basti Kou Lei schlägt, der immer für zwei Punkte gut ist, bedeutet dann natürlich schon die Vorentscheidung.“ Dass es nach den Ausfällen von Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov nicht um die Weltmeisterschaft, sondern um Platz 13 ging, nahm Roßkopf sportlich. Trotzdem wird man diese WM natürlich nicht einfach abhaken. „Wir müssen das Turnier analysieren. Es gab da schon zwei, drei Sachen spielerischer Art, die schlecht gelaufen sind, von denen ich auch dachte, dass die Spieler da schon weiter sind. Wir werden künftig dran arbeiten.“
Deutschland - Ukraine 3:0
Patrick Franziska - Viktor Yefimov 3:0 (8,6,7)
Bastian Steger - Kou Lei 3:1 (-8,3,3,9)
Steffen Mengel - Yevhen Pryshchepa 3:1 (10,8,-12,9)
So scheiterte Deutschland in der Vorrunde
(JS)
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