31.01.2016 - Sechs Medaillen hatte das deutsche Team bei den German Open 2015 abstauben können. In diesem Jahr musste es sich mit einer einzigen begnügen. Irene Ivancan und Han Ying waren die einzigen deutschen Spielerinnen, die am Finaltag noch im Rennen waren, verloren das Doppelfinale jedoch gegen das topgesetzte Duo Jeon Jihee/Yang Haeun. Im Einzel verteidigte Ma Long den Titel gegen Vladimir Samsonov. Seine Landsfrau Wu Yang triumphierte bei den Damen.

„Schon seit Weihnachten schleppe ich einen Infekt mit mir herum, den ich nicht ganz los werde“ - deshalb hat Irene Ivancan das Europe Top 16-Turnier abgesagt und wird sich und ihrem Körper in den nächsten Tagen eine kleine Pause gönnen. Bevor es die Abwehrspezialistin etwas ruhiger angehen lässt, drehte sie bei den German Open allerdings noch einmal auf und versuchte alles, um gemeinsam mit Han Ying ihren ersten World Tour-Doppeltitel zu gewinnen. Am Ende musste sich das deutsche Duo allerdings mit der Silbermedaille abfinden - immerhin die einzige Medaille für Deutschland bei den German Open. Dimitrij Ovtcharov und Timo Boll hatten sich nämlich schon vor dem Finaltag verabschieden müssen.

Hans und Ivancans Gegnerinnen waren keine Unbekannten für das deutsche Team. Zunächst hatten Jeon Jihee/Yang Haeun die Titelverteidigerinnen Shan Xiaona/Petrissa Solja aus dem Rennen geworfen, dann beendete Yang Han Yings Medaillenträume im Einzel. Im Doppelfinale brauchten Han/Ivancan den ersten Satz, bis ihre Strategie gegen die topgesetzten Koreanerinnen griff. Sie egalisierten den ersten Vorstoß und hielten auch im dritten Satz zeitweise gut dagegen. Die 2:1-Führung für Jeon/Yang konnten sie allerdings ebenso wenig verhindern wie den späteren Triumph der Koreanerinnen. Nach einem starken Einstieg in den vierten Durchgang holten sich Jeon/Yang die Goldmedaille verdient mit 11:7.

Die drei anderen Titel werden ohne deutsche Beteiligung vergeben. Im Herren-Einzel holte sich wie erwartet Weltmeister und Titelverteidiger Ma Long ohne Probleme die Goldmedaille. Nachdem er Olympiasieger Zhang Jike mit 4:0 im Halbfinale geschlagen hatte, traf er im Endspiel auf Vladimir Samsonov, der in Berlin zeigte, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. So hatte der Weißrusse im Turnierverlauf Tiago Apolonia, Timo Boll und zuletzt auch Chuang Chih-Yuan geschlagen. Auch gegen Ma Long preschte der 39-Jährige in den ersten beiden Sätzen forsch voran, geriet aber dennoch schnell mit 0:3 in Rückstand. Als Ma Longs Sieg schon fast in trockenen Tüchern zu sein schien, stahl 'Vladi' dem Chinesen noch einen Satz in der Verlängerung - den einzigen Durchgang, den Ma im Turnier abgeben musste. Im nächsten Satz machte der Weltranglistenerste dann die Titelverteidigung klar.

Die Vergabe des Damen-Titels war dagegen eine rein asiatische Angelegenheit. Die Chinesin Wu Yang setzte sich erst im Halbfinale gegen ihre Teamkollegin Hu Limei durch und besiegte dann mit 4:1 Kasumi Ishikawa im Endspiel. Der letzte zu vergebene Titel der German Open ging schließlich an Masataka Morizono/Yuya Oshima, die Ho Kwan Kit/Tang Peng im Doppel-Endspiel hinter sich ließen.

Die Spiele des Tages im Überblick:

Damen-Einzel

Halbfinale
Wu Yang CHN - Hu Limei CHN 4:0 (8,9,9,7)
Lee Ho Ching HKG - Kasumi Ishikawa JPN 1:4 (-7,-7,-7,9,-9)

Finale
Wu Yang CHN - Kasumi Ishikawa JPN 4:1 (5,7,-9,8,7)

Herren-Einzel

Halbfinale
Ma Long CHN - Zhang Jike CHN 4:0 (7,4,7,7)
Vladimir Samsonov BLR - Chuang Chih-Yuan TPE 4:1 (6,9,-7,8,3)

Finale
Ma Long CHN - Vladimir Samsonov BLR 4:1 (7,6,4,-10,5)
 

Damen-Doppel

Finale
Irene Ivancan/Han Ying - Jeon Jihee/Yang Haeun KOR 1:3 (-3,8,-7,-7)
 

Herren-Doppel

Finale
Masataka Morizono/Yuya Oshima JPN - Ho Kwan Kit/Tang Peng HKG 3:1 (8,-8,6,2)

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(JS)