Buntes

Nachwuchs-Cheftrainerin Jeler zieht Bilanz zur Jugend-EM

Eva Jeler, hier mit Jannik Xu bei der Jugend-EM 2015, äußerte sich zum Abschneiden beim Turnier in diesem Jahr (©Steinbrenner)

20.07.2016 - Nach sechs Medaillen im Jahr 2013, darunter dem Dreifachgold von Nina MIttelham, fünf im Jahr 2014 und drei im letzten Jahr sprang für den deutschen Nachwuchs bei der Jugend-EM in diesem Jahr nur eine Medaille heraus: Nils Hohmeier und Tobias Hippler gewannen Gold in der Doppel-Konkurrenz der Jungen. Ein Fazit zur diesjährigen Jugend-EM zog nun Nachwuchs-Cheftrainerin Eva Jeler im Interview mit dem DTTB.

Darin erklärt sie u.a., man müsse sich die Frage stellen, warum man nicht besser geworden sei. Kein Junge oder Mädchen habe in diesem Jahr versagt, die Resultate spiegelten nur den aktuellen Leistungsstand wider. "Natürlich haben wir die Leistungen bereits analysiert. Als erste Erkenntnis ist dabei herausgekommen, dass unsere Talente sowohl im Rahmen der Bundeskaderlehrgänge als auch in den Vereinen und Stützpunkten mehr, besser und härter trainieren müssen."

Nicht zuletzt der Plastikball erfordere größere Umfänge und eine bessere physische Ausbildung. Man müsse zu mehr Turnieren fahren, mehr Sparringspartner und Trainer im Training einsetzen und auch auf allen Ebenen die materiellen Voraussetzungen für ein qualitativ gutes Training erreichen. Manchmal wären nicht genug Plastikbälle da, um ein Training auf zufriedenstellendem Niveau  abzuhalten. Jeler weiter: "Wir Bundestrainer sind selbstkritisch genug und erkennen auch die Tendenz. Seit Dimitrij Ovtcharov und Ruwen Filus haben wir nur noch Patrick Franziska nach oben gebracht. Wir müssen wieder besser werden."

Alles gegeben für den Erfolg?
Auf die Frage, wie kritisch die Aktiven selbst mit ihren Leistungen umgingen, antwortet die gebürtige Slowenin: "Jeder Spieler und jede Spielerin, aber auch jeder Trainer, muss sich selbst hinterfragen: 'Habe ich alles getan, um so ein großes Turnier, wie es die Jugend-Europameisterschaften nun einmal sind, durchzustehen? Leiste ich jeden Tag alles, um in zwölf Jahren für den DTTB an den Olympischen Spielen teilnehmen zu können? Nicht alle Kinder werden diese Frage mit Ja beantworten könnnen."'

In einer früheren Passage des Interviews gibt Jeler zudem eine Einschätzung zum Abschneiden im Team-Wettbewerb ab. Der sechste Platz der Jungen-Mannschaft sei zu relativieren, da man im Viertelfinale am späteren Europameister Italien scheiterte und man im Spiel um Platz fünf auf den Turnierfavoriten Frankreich traf. "Deshalb würde ich das Abschneiden der Jungen als solides Ergebnis bezeichnen." Den Schülern und Schülerinnen habe zum Teil insgesamt ein wenig die Erfahrung gefehlt, die Mädchen hätten im Achtelfinale gegen Aserbaidschan gegen "gut ausgebildetete und erfahrene Chinesinnen verloren" (Anm. d. Red.: Drei gebürtige Chinesinnen wirkten im Achtelfinale bei Aserbaidschan mit).

Am Rande der Olympia-Pressekonferenz erklärte Richard Prause im Bezug auf die Jugend-EM: "Natürlich sind wir nicht zu 100 Prozent zufrieden. Vor solch einem Turnier muss man andere Voraussetzungen hinsichtlich der Setzung schaffen. Wenn man z.B. auf Position 16 gesetzt ist, ist es schwer, den Titel zu gewinnen. Wie Eva Jeler es schon gesagt hat: Wir brauchen u.a. mehr Wettkämpfe. Insgesamt wird es etwas dauern, bis wir einem Turnier im Jugend-Bereich wieder den Stempel aufdrücken können."

Zum vollständigen Interview mit Eva Jeler auf tischtennis.de

(DK)

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