25.02.2016 - Dass die Chinesen bei einer WM in diesem Jahrtausend mal nicht den Titel gewinnen konnten, ist eine Rarität. Nur zweimal kam das im Mannschafts-Wettbewerb vor: Vor sechs Jahren in Moskau musste das Damen-Team eine 1:3-Finalniederlage einstecken. Ein gutes Pflaster könnte der diesjährige Austragungsort Kuala Lumpur allerdings für die nicht-chinesischen Herren-Teams sein: Denn hier unterlag das Reich der Mitte vor 16 Jahren den Schweden.

Im siebten WM-Finale der beiden Erzrivalen mussten sich die Chinesen damals den Altmeistern Jan-Ove Waldner, Jörgen Persson und Peter Karlsson mit 2:3 geschlagen geben. Der heutige Nationaltrainer der chinesischen Auswahl, Liu Guoliang, der bereits sein erste Einzel gegen Waldner verloren hatte, unterlag im entscheidenden Match – bei einem der letzten Turniere mit Gewinnsätzen bis 21 – mit 1:2 Jörgen Persson. Die Aufholjagd der Chinesen, die sich nach einem 0:2-Rückstand ins Spiel zurückgekämpft hatten, blieb demnach ohne Krönung. Bis heute sollte dies die letzte Finalniederlage einer chinesischen Herren-Mannschaft sein. In den Jahren danach schaffte es keine Mannschaft mehr, China im Finale ernsthaft in Bedrängnis zu bringen, auch die DTTB-Herren bei ihren Endspielteilnahmen nur ansatzweise.

Eine ähnliche Dominanz strahlen auch Chinas Damen im Mannschafts-Wettbewerb aus, der im Reich der Mitte einen noch höheren Stellenwert als die Individual-Konkurrenzen genießt. Bei den letzten 20 Mannschafts-Weltmeisterschaften landeten die Chinesinnen sage und schreibe 18 Mal ganz oben auf dem Treppchen. Nur 1991 (Gesamtkorea) und 2010 (Singapur) kamen die Siegerinnen nicht aus dem Reich der Mitte. In Moskau vor sechs Jahren sorgte Feng Tianwei mit einem 3:2-Erfolg über Liu Shiwen für den entscheidenden Punkt zum 3:1 – großer Jubel auf der einen, riesige Enttäuschung auf der anderen Seite. Zwei Jahre später sollte China den Titel bei der WM in Dortmund zurückerobern. In der Westfalenhalle gelang eine ungefährdete Final-Revanche gegen Singapur (3:0).

Spielszenen aus dem Herren-WM-Finale aus dem Jahr 2000:

(DK)