Buntes

Jenny Ovtcharov wird Drittligaspielerin bei Düsseldorf!

In Zukunft könnte Jenny Ovtcharov auch selbst wieder Pokale gewinnen (©Roscher)

26.06.2015 - Für die Spiele der ersten Damenmannschaft von Borussia Düsseldorf interessierten sich vergangene Saison im Schnitt 26 Zuschauer. In der nächsten Spielzeit wird mindestens einer dazukommen, wenn Dimitrij Ovtcharov seine Ehefrau Jenny anfeuert. Denn die ehemalige schwedische Jugend-Nationalspielerin hat sich dazu entschlossen, den Schläger nach fast zehn Jahren wieder auszupacken und die Drittligadamen der Borussia zu unterstützen.

Bis jetzt waren die Rollen der Eheleute Ovtcharov in der Tischtennishalle klar verteilt: Dimitrij steht in der Box und duelliert sich dort mit den besten Spielern der Welt, Jenny sitzt auf der Tribüne und unterstützt ihren Liebsten. Diese Konstellation werden wir auch in Zukunft beobachten können, ein paar Ligen darunter kann man sich allerdings auf einen Rollentausch freuen. Denn Jenny Ovtcharov, ehemals Mellström, möchte wieder Tischtennis spielen und steigt in der kommenden Saison bei den Damen von Borussia Düsseldorf ein, die in die dritte Liga aufgestiegen sind. 

„Spaß daran nie verloren“

„Ich spiele ja vor allem im Urlaub und in der Freizeit manchmal mit ihr und bin immer wieder erstaunt, wie gut sie noch ist, obwohl sie seit fast zehn Jahren nicht mehr aktiv spielt“, findet ihr Ehemann, der sich freut, in Zukunft auch mal wieder als Zuschauer in der Halle zu sein. Jenny Ovtcharov ist wahrlich kein unbeschriebenes Blatt. Die Schwedin spielte in ihrer Jugend lange Zeit in der Nationalmannschaft und gewann mehrere Male die nationalen Jugend-Meisterschaften. Nach einem sechsmonatigen Trainingsaufenthalt in Japan entschloss sie sich dann aber dazu, die Tischtenniskarriere an den Nagel zu hängen. „Als Frau ist es im Tischtennis sehr schwer, Geld zu verdienen. Deswegen habe ich damals den Entschluss gefasst, etwas zu studieren und zu arbeiten“, erklärt Jenny Ovtcharov ihre damaligen Beweggründe. „Leider gibt es in Schweden nicht eine solche Unterstützung wie zum Beispiel von der Bundeswehr oder der Sporthilfe, wie das in Deutschland der Fall ist. Die Liebe zum Tischtennis und den Spaß daran habe ich aber nie verloren.“

Um Spaß geht es der 26-Jährigen auch vorrangig bei ihrem Engagement bei der Borussia. Die Schwedin, die seit mehreren Jahren in Düsseldorf lebt, möchte ihren Lieblingssport nur noch als Hobby und ohne Druck ausüben. Trotzdem wird sie wegen ihrer immer noch vorhandenen Spielstärke wahrscheinlich an Position eins spielen. „Durch viel Training in den jungen Jahren schafft man sich eine gute Basis, aus der man lange schöpfen kann“, erklärt Dimitrij Ovtcharov. „Deswegen spielt Jenny auch immer noch ziemlich sicher. Nur beim Spin und Aufschlag/Rückschlag-Spiel hapert es noch ein bisschen. Mit mehr Spielpraxis wird das nach einiger Zeit aber bestimmt besser werden.“ 

Comeback zum richtigen Zeitpunkt

Die Borussinnen freuen sich jedenfalls schon auf ihren Neuzugang, der ihnen gerade recht kommt. Denn nur zwei Tage, nachdem die bisherige Nummer eins der Aufsteigerinnen, Amela Novakovic, ihren Kameradinnen verkündet hatte, dass sie in der kommenden Saison wegen eines Umzugs nach Doha nicht mehr zur Verfügung stünde, flatterte schon Jenny Ovtcharovs Email ins Postfach der Mannschaftsführerin Melissa Dorfmann. „Das war ein großer Zufall! Da haben wir echt Glück gehabt“, erinnert sich die Nummer zwei der Düsseldorferinnen. „Jenny war auch schon ein paar Mal beim Training. Sie ist sehr nett und locker und passt vom Charakter her gut ins Team. Und sie spielt natürlich richtig stark.“ Optimale Voraussetzungen also für die neue Saison in der fremden Liga, die Dorfmann und Co. aber entspannt angehen wollen. „Für uns ist das alles neu. Wir gucken einfach, was passiert, sind aber schon sehr leistungsorientiert. Wenn wir spielen, wollen wir auch gewinnen und geben richtig Gas“, stellt Dorfmann klar. Doch ihre neue Spitzenspielerin braucht sich keine Sorgen machen, dass der Spaß zu kurz kommen könnte. Die Mannschaft und die Amateurabteilung der Borussia treffen sich auch neben den Spielen häufig zu gemeinsamen Aktionen und Grillabenden. „Jenny ist sehr unkompliziert“, findet Dorfmann. „Deshalb kann ich es mir gut vorstellen, dass sie da in Zukunft auch öfter mal dabei ist.“ 

(JS)

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