Buntes

Regeländerung? Brasilien will neue Zählweise

Brasilien möchte die Zählweise im Tischtennis verändern (©Roscher)

23.04.2015 - Wenn die Tischtenniswelt einmal im Jahr zusammenkommt, um die neuen Weltmeister zu finden, nutzen die wichtigsten Funktionäre die Gelegenheit, um sich zusammenzusetzen und unter anderem über neue Regelvorschläge zu diskutieren. So regt in diesem Jahr zum Beispiel der DTTB an, das Coaching auch zwischen den Ballwechseln zuzulassen. Der weitreichendste Vorschlag kommt allerdings aus Brasilien und betrifft die Zählweise.

Bei der Team-WM in Tokio waren es vor allem die Luxemburger und Chinesen, die sich mit ihren Vorschlägen zu den Aufschlagregeln und dem zweifarbigen Ball in der Jahreshauptversammlung der ITTF hervorgetan hatten. Diesmal prescht Brasilien mit einer ungewöhnlichen Anregung voraus, über die die Funktionäre der verschiedenen Nationen im Rahmen der Welttitelkämpfe in Suzhou beraten und abstimmen werden. 

Der Brasilianische Verband schlägt eine neue Zählweise im Tischtennis vor, die offenbar am Tennissport angelehnt ist. Um einen Satz für sich zu entscheiden, muss man zwei oder drei ‚Spiele‘ gewinnen, bzw. sich bei einem Gleichstand von 1:1 oder 2:2 einen Zwei-‚Spiele‘-Vorsprung erarbeiten. Ein ‚Spiel‘ geht wiederum an den Athleten, der zuerst vier Punkte geholt hat, wobei auch hier gilt, dass ein Vorsprung von zwei Punkten vonnöten ist. Das Match gewinnt, wie jetzt auch, wer eine bestimmte Anzahl an Sätzen gewonnen hat. Bei dieser Zählweise soll zudem das Aufschlagrecht nach jedem Ball wechseln, das heißt, unter keinen Umständen schlagen die Spieler zweimal hintereinander auf. Der Brasilianische Verband verspricht sich von diesen Neuerungen, dass die Motivation der Spieler und die Euphorie der Zuschauer zunehmen. Damit dieser Vorschlag angenommen wird, ist allerdings eine Dreiviertel-Mehrheit nötig.

Auch die Athletenkommission trägt einen interessanten Vorschlag zur Veränderung der Regeln bei. Da es nach der Einführung des Plastikballs häufiger vorkommt, dass das Spielgerät während des Ballwechsels zerbricht, sehen die Spieler Handlungsbedarf, den Regeltext anzupassen. So soll darin aufgenommen werden, dass der Ball wiederholt wird, wenn er während des Spiels so beschädigt wird, dass der Ausgang des Ballwechsels beeinflusst werden könnte.

Der DTTB will derweil Hand an die Coachingregel legen. So sollen Tipps von der Bank nicht nur zwischen den Sätzen und in den Auszeiten ausgetauscht werden dürfen, sondern auch zwischen den Ballwechseln. Dies sei in den Bundesligen erfolgreich getestet worden und könne nun auch für internationale Turniere angewandt werden. Auf diese Weise soll während des Matches mehr Aktion und Emotion zu sehen sein. Die Schiedsrichter müssen sich zudem so auch nicht auf verbotene Kommunikation zwischen Spieler und Coach konzentrieren, sondern können verstärkt auf falsche Aufschläge und Ähnliches achten. Für diese Regeländerung wäre eine einfache Mehrheit erforderlich.

Was halten Sie von den Vorschlägen? Und was, glauben Sie, wird auch verabschiedet? Wir halten Sie auf dem Laufenden.

(JS)

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