Buntes

Witzige Namen: Wenn der ‚Feuerstich‘ das ‚Fräulein‘ pikst

Die Beläge von SpinLord fallen durch fantasievolle Namen auf (©SpinLord)

12.03.2015 - Sind Sie schon einmal vom ‚Undertaker‘ verprügelt worden? Hat Ihnen die ‚Guillotine‘ den Garaus gemacht oder hat Ihnen ein süßes ‚Fräulein‘ zugeblinzelt? Nein, die myTischtennis.de-Redaktion hat gestern nicht zu tief ins Glas geschaut, hierbei handelt es sich tatsächlich um Beläge, die allein schon wegen ihres Namens aus der Reihe fallen. Wir haben die Zulassungsliste nach außergewöhnlichen Namen durchsucht und müssen vor allem einer Marke Kreativität zusprechen.

Standen Sie schon einmal in einem Tischtennisladen vor dem Belagregal und fragten sich, was der Hersteller sich wohl bei dem Namen gedacht hat? Die Attribute ‚Power‘, ‚Spin‘ und ‚Speed‘ beschreiben zwar sicher am besten, was für Spieleigenschaften der jeweilige Belag zu bieten hat. Ins Auge springen aber oft gerade solche Beläge, die die ausgetretenen Pfade verlassen und die Aufmerksamkeit des Käufers mit Kreativität auf sich zu ziehen versuchen. Während wir uns bei unseren Materialtests um das Tempo, die Eignung für das Block- und Konterspiel oder die Kontrolle des jeweiligen Belags kümmern, machen wir uns diesmal den Spaß, die Marke mit den ungewöhnlichsten Namen zu suchen.

Von putzig bis furchteinflößend

Fangen wir mit einem kleinen Überblick an, bevor wir uns dem Hersteller widmen, der aus unserer Sicht mit seinen Namen eindeutig den Vogel abschießt. Apropos Vogel: Das Tierreich ist ein beliebter Lieferant für Belagbezeichnungen. So sind der ‚Octopus‘, ‚Orca‘ und ‚Moskito‘ beispielsweise bei der Firma JOOLA zu Hause, ‚Grizzlys‘, ‚Leoparden‘ und ‚Gorillas‘ findet man nicht im Zoo, sondern bei Dr. Neubauer. Während Donic mit dem ‚Piranja‘ und ‚Barracuda‘ auf bedrohliche Tiere aus der Unterwasserwelt setzt, beherbergt Haiku mit dem ‚Dolphin‘, ‚Penguin‘ und ‚Whale‘ etwas weniger furchteinflößende Exemplare. Und wer am Höllenhund ‚Zerberus‘ von Nimatsu noch abprallt, hat beim beschwipsten Palio ‚Drunken Dragon‘ sicherlich bessere Karten. 

Der Hersteller Milky Way hat nichts mit Tieren am Hut, verfolgt aber eine andere klare Linie und bleibt dem Firmennamen treu: Vom ‚Jupiter‘ bis zum ‚Saturn‘, von der ‚Sun‘ bis zum ‚Moon‘ bleiben wir hier in unserer Galaxie. Die Firma Tuttle orientiert sich derweil an den Jahreszeiten und schickt uns durch den ‚Spring‘, ‚Summer‘, ‚Autumn‘ und ‚Winter‘. Und JOOLA hat nicht nur ‚Rhyzm‘, sondern lässt auch beim ‚Mambo‘, ‚Samba‘ und ‚Tango‘ die Schläger kreisen. Der XIOM ‚Flamenco‘ würde sich hier glänzend einreihen, an anderer Stelle wird die koreanische Marke dagegen deutlich brutaler und jagt den gegnerischen Spielern mit der ‚Guillotine‘ Angst ein. Auch der-materialspezialist kann mit dem ‚Beast‘ und ‚Undertaker‘, den man sonst nur in der Wrestlingszene findet, Respekt einflößen. Da kommen ein andro ‚Sonnentau‘ oder Butterfly ‚Fräulein‘ gleich sehr viel liebreizender daher.

SpinLord setzt auf deutsche Fantasiebegriffe

So viele Beläge, so viele Ideen - was bleibt denn da für neue Marken noch übrig? „Dieselben Namen noch einmal zu nehmen, finde ich nicht sinnvoll. Und einfallslose sind auch nicht unbedingt verkaufsfördernd“, findet Mark Köhler, Chef der Marke SpinLord, und setzt auf außergewöhnliche Bezeichnungen. Der Grund? „Die Leute stolpern über den Namen und ihr Interesse wird geweckt.“ Vor allem bei den Belägen mit langen Noppen beweist das SpinLord-Team Kreativität. Vom ‚Dornenglanz‘ über das ‚Stachelfeuer‘ und den ‚Sternenfall‘ bis hin zum ‚Feuerstich‘ hat das Sortiment so einige Namen zu bieten, die einem auf den ersten Blick nichts sagen. „Auch wir haben mit Tieren angefangen, aber da waren die meisten schon vergeben“, verrät Köhler. „Also sind wir zu Fantasiebegriffen gekommen.“ 

Die meisten Ideen fallen dem SpinLord-Begründer selbst ein, die endgültige Entscheidung trifft das Team aber gemeinsam. „Ich mache dann so 30, 40 Vorschläge - bei den meisten fangen meine Mitarbeiter an zu schreien“, schmunzelt Köhler. „Bei ‚Mondschein‘ zum Beispiel wurde heftig protestiert. Die anderen kommen in die nähere Auswahl.“ Dabei geht SpinLord den entgegengesetzten Weg zu den anderen Marken und bedient sich eben nicht der englischen, sondern der deutschen Sprache. „Uns ist es wichtig, dass man sofort sieht, dass wir eine deutsche Marke sind und nicht aus China kommen. Um das auch unseren internationalen Kunden zu zeigen, verwenden wir oft deutsche Wörter, die in anderen Sprachen bekannt sind, wie ‚Agenda‘ oder ‚Zeitgeist‘.“ Dabei denkt Köhler auch an seine größte Zielgruppe. „Die meisten unserer Kunden sind im Seniorenbereich zu finden. Und dort kommen deutsche Namen meistens besser an als englische.“

„Tischtennis ist immer noch ein Sport, kein Krieg“

Aber auch internationale Topspieler wie der Schwedische Meister von 2013, Fabian Akerström, oder die Paralympicssiegerin von London, Anna-Carin Ahlquist, hat der ‚Dornenglanz‘ überzeugt. „Der Belag glänzt tatsächlich und die Dornen stehen für die Noppen. Also hier gibt es eine Verbindung zwischen dem Namen und Belag. Bei den anderen ist das oft nicht der Fall. ‚Sternenfall‘ ist zum Beispiel bloß ein Wort, das ich schön finde“, erklärt Köhler. Von all zu kämpferischen Namen hält der ‚SpinLord‘ hingegen nichts. „Viele Belagnamen sind sehr aggressiv. Wir bevorzugen Wörter, die ein gewisses Niveau vermitteln. Denn Tischtennis ist immer noch ein Sport, kein Krieg.“

Welcher interessante Belagname ist Ihnen schon begegnet? 

Hier geht’s zur SpinLord-Webseite!

(JS)

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