Bundesligen

Damen-Bundesliga: Schwabhausen geht leer aus

Theresa Kraft kämpfte sich mit ungebremstem Siegeswillen zu zwei Einzelerfolgen für Busenbach (©Roscher)

29.09.2014 - Auch wenn an diesem Wochenende die meisten Augen der deutschen Tischtennisinteressierten auf das Geschehen in Lissabon gerichtet waren, fanden auch in der Damen-Bundesliga zwei Partien statt. Der TSV Schwabhausen hatte gleich zwei Gelegenheiten zu punkten: Am Samstag trat der Aufsteiger gegen den TV Busenbach an, am Sonntag stand das Match gegen Böblingen auf dem Programm. Beide Male ließ der TSV seine Chancen ungenutzt verstreichen.

Der TSV Schwabhausen hat beim TV Busenbach eine starke 2:0-Doppelführung noch zum 3:6 aus der Hand gegeben. In den Einzeln präsentierten sich die Gastgeberinnen wesentlich kompakter und treffsicherer, sodass nur die Nummer eins der Bayern Yang Ting ein weiterer Sieg glückte. Neben der hervorragenden Leistung von Tanja Krämer platzte auch bei Busenbachs Theresa Kraft endlich der Knoten. Nach der gestrigen Niederlage und dem 1:6 bei der SV Böblingen folgte die Ernüchterung beim Aufsteiger aus Schwabhausen, auch wenn Trainer Alexander Yahmed durchaus 0:4 Punkte vor Augen hatte. Gerade bei der Sportvereinigung ließ der TSV zahlreiche Chancen verstreichen. Dafür jubelten vor mehr als 100 Zuschauern beim Gastgeber Julia Kaim nach ihrer hervorragenden Einzelpremiere in der Eliteliga, und Mitsuki Yoshida, die beim 3:2 fünf Matchbälle von Yang Ting vereitelte. 

 

Gastgeberinnen überzeugen in den Einzeln

 

Tanja Krämer vom TV Busenbach sorgte dafür, dass gegen den TSV Schwabhausen die Hoffnung auf einen positiven Spielverlauf wieder Oberwasser erhielt. Nach einer kämpferischen Meisterleistung setzte die Nummer zwei Abwehrass Yang Ting mit einem 10:12, 13:11, 11:7, 12:10 schachmatt. Der Sieg ging letztendlich in Ordnung, da Krämer im ersten Satz schon mit 10:7 in Führung lag. Im zweiten Durchgang behielt die 34-Jährige beim 9:10 die Übersicht, und im entscheidenden vierten Abschnitt pirschte sich die Spitzenspielerin der Gäste immer wieder heran, erspielte sich beim 10:9 erneut einen Satzball. Doch auch diesmal bekam Krämer die schwierige Situation geregelt. Mit einer guten Vorstellung wartete auch Jessica Göbel gegen Andrea Bakula beim 3:0 auf, die damit trotz Schulterproblemen ihr Soll erfüllte.

 

Auch diesem Punkt kam aus Sicht der Gastgeberinnen große Bedeutung zu, denn in den Doppeln starteten die Baden-Württembergerinnen mit einem 0:2-Patzer. Patzer deshalb, weil vor allem Göbel/Krämer gegen Ting/Agnes Kokai beim 10:12, 10:12, 7:11 beste Möglichkeiten nicht nutzten. Im ersten Satz hatte das TV-Duo mit 9:8, im zweiten mit 8:6 und 10:9 sowie im dritten mit 5:2 die Nase vorn. Theresa Kraft/Jennie Wolf zeigten beim 6:11, 10:12, 2:11 gegen Bakula/Christina Feierabend vor allem im zweiten Abschnitt, dass mehr möglich gewesen wäre. Nach einem 3:7 und 6:10 zogen die Zwei nach hervorragenden Aktionen noch zum 10:10 gleich.

 

Theresa Kraft und Jennie Wolf setzen den Kurs fort

 

Im unteren Paarkreuz schafften die beiden Youngsters Kraft und Wolf dann das, was ihnen im Doppel noch verwehrt blieb, sie erspielten den Durchbruch zum 4:2, sodass der Auftakt verblasste. Vor allem die erst 15-jährige Deutsche Vizemeisterin der Schülerinnen Wolf wusste mit einem 11:5, 6:11, 11:5, 11:4 gegen Feierabend zu glänzen, da dies die ersten Saisonniederlage der Nummer drei beim TSV war. Mit anderen Vorzeichen wartete Kraft auf, die sich nach dem 3:1 gegen Kokai über ihren ersten Einzelerfolg 2014/15 freute. Im vierten Durchgang steckte die 19-Jährige nach einem 2:6 nicht wie so häufig auf, sondern erarbeitete sich ein 10:8 und schließlich 11:9. In dieser Phase trauerten die Gäste ihrem gelungenen Auftakt langsam aber sicher hinterher.

 

Hatte Ting gegen Krämer knapp das Nachsehen gehabt, so drehte die Defensivakteurin gegen Göbel den Spieß zum 11:4, 9:11, 15:13, 13:11 um und stemmte sich damit erfolgreich gegen den drohenden Untergang ihrer Mannschaft. Göbel versuchte alles, obwohl ihre Stärken nicht gerade gegen Abwehr zum Vorschein treten. Nach dem zweiten Satz hatte die TV-Spitzenspielerin Blut geleckt und in den Durchgängen drei und vier sprach jeweils ein 10:8 zu ihren Gunsten, doch die Chinesin behielt die Nerven. Den fünften Punkt steuerte dafür Krämer sicher in den Hafen, die Bakula beim erwarteten Erfolg keine Chance einräumte. Kraft benötigte dann erneut den ersten Satz, um ihren Rhythmus zu finden, doch danach ließ sie zum 11:7, 11:4, 11:2 gegen Feierabend keinerlei Zweifel mehr aufkommen, sodass die Nummer drei eine Menge Selbstvertrauen tanken durfte.

 

Kommentar TV Busenbach – Theresa Kraft

„Ich hatte im ersten Einzel schon ein wenig Angst, dass es wieder nicht mit einem Erfolg klappen könnte. Das war nicht einfach für mich. Doch ich habe mich ins Spiel gekämpft, und mein Siegeswille war im vierten Satz gegen Kokai ungebremst. Den Rückstand steckte ich weg, ich führte schließlich 2:1 nach Sätzen, ich wollte den Punkt unbedingt haben. Ähnlich verlief das zweite Spiel, wo ich dann zunehmend fehlerfrei agierte. Ich bin total zufrieden, die beiden erfreulichen Ergebnisse taten mir richtig gut, vor allem weil ich viel mutiger spielte als zuletzt und dafür belohnt wurde. Aber natürlich leistete auch Tanja mit ihren Punkten einen wichtigen Beitrag, ebenso wie Jessica und Jennie. Nach dem 0:2 sind wir als Team happy.“

 

Resümee TSV Schwabhausen – Manager Helmut Pfeil

„Ich war für die Betreuung zuständig und nehme alle Schuld auf mich. Nach dem tollen Start hätten wir uns selbstverständlich einen anderen Ausgang gewünscht, aber da weckten wir erst den schlafenden Bären. Tinka trifft überhaupt keine Schuld, sie spielte super, und sie holte schließlich für uns den Ehrenpunkt in den Einzeln. Ich hatte im Vorfeld schon damit gerechnet, dass alles möglich ist, die bessere Tagesform gehörte unseren Gastgeberinnen, da gab es nichts dran zu rütteln. Morgen in Böblingen werden wir frischen Mutes dabei sein.“

 

Einen Spielbericht zur Partie Böblingen gegen Schwabhausen finden Sie auf Seite zwei!

 

(Martina Emmert/DTTB)

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