Bundesligen

ttc berlin eastside setzt meisterliche Akzente

Spitzenspielerin Shan Xiaona kam noch einmal mit einem blauen Auge davon (©Basch)

21.09.2014 - Mit einem 6:1-Sieg hat der ttc berlin eastside das Topduell in der Damen-Bundesliga gegen die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim für sich entschieden, wodurch die Mannschaft erstmalig in dieser Saison mit Nachdruck ihre Titelansprüche untermauerte. Das hochgradig spannende Schlüsselspiel entschied Shan Xiaona gegen Britt Eerland zu ihren Gunsten, und die 31-Jährige fuhr auch den Siegpunkt zum 6:1 ein.

Dann war es doch passiert: Nach einer brenzligen Situation im fünften Durchgang holten Georgina Pota/Kristin Silbereisen vom ttc berlin eastside die angepeilte 2:0-Doppelführung gegen die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim. Dabei ließen ihre Gegnerinnen Ding Yaping/Wan Yuan auch nach einem aussichtslosen 4:10 im Entscheidungssatz nicht den Kopf hängen, beim 7:10 zwangen sie die Berlinerinnen sogar zum Time-out. Das Break erfolgte zum richtigen Zeitpunkt, denn danach wurde der Matchball endlich verwandelt. Im vierten Abschnitt hatte sich das TTG-Duo beim 9:10 zum 12:10 noch erfolgreich gegen die drohende Niederlage gestemmt. Eine souveräne Vorstellung lieferten Shan Xiaona/Petrissa Solja beim 11:7, 11:2, 11:7 gegen Britt Eerland/Hana Matelova ab.

 

Einem echten Härtetest, der an Dramatik kaum zu überbieten war, wurde die ttc-Spitzenspielerin Shan dann gegen Eerland im Einzel ausgesetzt. Die Niederländerin, die mit einer 5:0-Bilanz in diesen Vergleich ging, kam nach einem 6:11 stärker auf und drängte die Penholderakteurin mit einem 11:7, 5:11, 12:10 in den fünften Abschnitt. Dort erwischte die Nummer zwei der TTG zum 6:3 einen famosen Start, doch nach einer Auszeit heftete sich die Mannschafts-Europameisterin wieder an ihre Fersen. Letztendlich wechselten sich die Führungen in der Verlängerungsphase ab und nur mit ganz viel Mühe zog „Nana“ ein 17:15 an Land. Ihre erst 20-jährige Konkurrentin musste keinesfalls traurig sein, sie hatte der Nummer 24 der Weltrangliste einen hochklassigen Fight geliefert. „Ausschlaggebend waren nur Kleinigkeiten, aber auf beiden Seiten. Shans Spielweise kam Britt etwas entgegen, sie hat viele Schläge gut antizipiert, aber Shan verfügte natürlich über die größere Erfahrung. Bei Britt war der unbedingte Siegeswille zu spüren“, berichtete Ligasprecher Gert Selig, der als Zuschauer vor Ort war.

 

Ding Yaping holt den Ehrenpunkt

 

Abwehrass Ding stellte gegen Pota ihre 1-a-Qualitäten wieder einmal unter Beweis. Die Ungarin verkürzte nach einem 0:2-Satzrückstand mit 11:6, doch die TTG-Spitzenspielerin blieb wachsam und gewann nach einem 7:9 noch mit 11:9. Auch im unteren Paarkreuz setzten sich Wan und Matelova zur Wehr, doch zwischenzeitliche Führungen konnten nicht zu einer Satzausbeute genutzt werden. Vor allem Silbereisen hinterließ beim 11:8, 11:8, 11:9 gegen die tschechische Nummer drei der TTG einen starken Eindruck.

 

Das gute Niveau setzte sich auch in der zweiten Einzelrunde fort, wobei Pota gegen Eerland beim 12:10, 14:12, 11:3 keine Revanche nach ihrem Sieg bei den Czech Open zuließ. In den ersten beiden Sätzen egalisierte die Niederländerin noch Rückstände in der entscheidenden Phase, da der Erfolg ausblieb, war der Widerstand danach erloschen. Diese Begegnung kam dann allerdings noch nicht einmal mehr in die Wertung, da Ding ein 9:11 im fünften Durchgang gegen Shan quittierte, sodass es beim Ehrenpunkt blieb.

 

Kommentare TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – Vorsitzender Joachim Lautebach und Vereinssprecherin Petra Steyer.  

„Ich konnte die Partie diesmal nur über den Ticker verfolgen, das war nervenaufreibender, als wenn ich live dabei gewesen wäre. Alle Spiele verliefen eng, und das klare Ergebnis spiegelt nicht den wahren Spielverlauf wieder. Britt verkaufte sich aller Ehren wert, aber so wie ich sie kenne, wird sie nach der Führung im fünften Satz schon enttäuscht gewesen sein. Wir wollten uns gut aus der Affäre ziehen und das ist uns bestimmt gelungen“, so Lautebach.

„Unsere Niederlage ist sicher ein, zwei Punkte zu hoch ausgefallen, denn wir konnten gut Paroli bieten. Mit ein wenig mehr Glück hätte es 3:3 stehen können. Das Spiel des Nachmittags war das von Britt gegen Shan keine Frage, aber auch Yaping und Pota zeigten Tischtennis vom Feinsten. Ich habe nicht gezählt, wie oft die Bälle hin und herflogen, das war der Wahnsinn. Auch das zweite Einzel unserer Nummer eins hätte in unsere Richtung kippen können. Wir machten auf jeden Fall viel Werbung für unseren Sport“, sagte Steyer.

 

Resümee ttc berlin eastside – Trainerin Irina Palina

„Wir freuen uns sehr, dass wir so deutlich gewonnen haben, deshalb gibt es auch überhaupt keine Kritik von mir. Bis auf ein paar verlorene Sätze war alles schön, alle haben gut gekämpft. Für uns ein wichtiger Sieg, um unsere Spitzenposition in der Tabelle zu festigen. Nächste Woche beginnt die Europameisterschaft, da wollten alle schon gut spielen und waren auch mit dem Kopf bei der Sache.“

 

(Martina Emmert/DTB)

 

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