Bundesligen

Auch Jena steigt aus der Bundesliga aus

Der SV Schott Jena verlässt die Bundesliga schon wieder (©Roscher)

20.03.2024 - Es war der zweite große Paukenschlag in der Tischtennis-Damenbundesliga in diesem Jahr nach dem Rückzug der SV Böblingen: Auch der SV Schott Jena gab vergangene Woche bekannt, dass sich die Mannschaft ein Jahr nach dem Aufstieg nicht noch einer weiteren Saison im Oberhaus stellen wird. Abteilungsleiter Andreas Amend erklärt im Interview mit myTischtennis.de die Gründe für den Rückzug.

In einer Pressemeldung gaben die Thüringer vorige Woche bekannt, dass sie in diesem Jahr keine Lizenz für die Bundesliga beantragen werden. „Schon zu Jahresbeginn hatte Ece Harac informiert, dass sie zur neuen Saison zu Ligakonkurrent TTC Weinheim wechseln wird", heißt es in der Mitteilung. "Trotz intensiver Bemühungen konnte bis dato kein adäquater Ersatz für die türkische Nationalspielerin gefunden werden." Die zweite Hiobsbotschaft folgte auf dem Fuße: Auch die 15-jährige Misuzu Takeya werde nächste Saison in der japanischen J-League aufschlagen und ebenfalls nicht mehr für Einsätze in der Bundesliga zur Verfügung stehen.

Abteilungsleiter Tischtennis und Vizepräsident des Gesamtvereins Andreas Amend bedauert im Gespräch mit myTischtennis.de: „Es ist schade, aber nicht zu ändern.“ Er nennt viele Gründe, warum es im Laufe dieser Saison schwierig war, eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Im Winter belegte Jena nach der Hinrunde noch den letzten Platz der Hinrundentabelle. Amend sagt: „Der Markt ist wahnsinnig eng und solange die Qualifikation nicht sicher ist, hast du keinen Zugriff auf diese Spielerinnen. Als der Rückzug von Böblingen klar war, gab es keine Spielerin mehr auf dem Markt, die finanzierbar war.“ Amend verweist darauf, dass es in anderen Ländern die Doppelspielberechtigung gibt und die Spielerinnen dadurch mehr verdienen, als wenn sie nur für einen Verein spielen. In Ländern wie Frankreich werde generell gut gezahlt. Er nennt auch das Beispiel Tschechien: „Die haben eine Zehnerliga. Da wechseln Spielerinnen aus Deutschland hin und nicht mehr umgekehrt.“

Die Zukunft des Damentischtennis beim SV Schott Jena sollen nun Eigengewächse gestalten, die weiter von Trainer Ralf Hamrik betreut werden. Die zweite Mannschaft, die momentan in der Verbandsliga aufschlägt, soll zur Ersten werden. Die große Abteilung mit neun Herrenmannschaften und einem regen Nachwuchsbereich verliert zwar das Aushängeschild, wird aber weiter eine der ersten Adressen in Thüringen sein.

Allerdings wird mit Koharu Itagaki auch eines der größten deutschen Talente Jena verlassen. Die 14-Jährige aus Bad Königshofen wird sich wie alle Mannschaftskolleginnen nach Jenas Rückzug nach einem neuen Verein umschauen. Wohin es geht, wusste Amend noch nicht zu vermelden.

(PS)

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