Amateure

Syrische Zwillinge reißen saarländische Schüler mit

Die Zwillingsschwestern Ninar und Samar wussten die Schüler zu motivieren (©STTB)

01.02.2017 - Vier Tage, vier Schulen, jede Menge helfende Hände und vor allem mehrere hundert Teilnehmer. Diese Bilanz nach dem Gastauftritt des DTTB-Projekts „One Game. One World.“ im Saarland kann sich mehr als sehen lassen. Zusammen mit dem DTTB vermittelte der Saarländische Tischtennisbund (STTB) fast eine Woche lang die Begeisterung für den Tischtennissport an Schülerinnen und Schüler - und konnte dabei auf zwei begeisternde Zwillinge zurückgreifen.

Ziel der Aktionstage war es, die Faszination Tischtennis jungen Menschen so zu vermitteln, dass der Funke auch auf diejenigen überspringen konnte, die vorher noch nie einen Schläger in der Hand hielten. Zu dieser Gruppe zählten auch und gerade die Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund oder mit Fluchterfahrung. Der erhöhte Betreuungsaufwand konnte durch die Übungsleiter und Betreuer der beteiligten Verbände und der schulnahen Vereine gemeinsam bewältigt werden. An dieser Projektwoche nahmen die Grundschulen Lockweiler, St. Wendel und Niederlinxweiler teil, das Hochwald-Gymnasium Wadern vertrat die weiterführenden Schulen. 

Zwei junge Damen konnten dabei nicht nur ihre Fähigkeiten am Tisch in die Waagschale werfen: Die Zwillingsschwestern Ninar und Samar - selbst aus Syrien nach Deutschland geflüchtet - waren in ihrer Heimat aktive Spielerinnen der Nationalmannschaft. Heute leben sie im Regionalverband Saarbrücken und haben im Tischtennisverein als Übungsleiterinnen sowie als Spielerinnen Anschluss an die hiesige Tischtennisfamilie gefunden. Die langjährige sportliche Erfahrung, gepaart mit dem Wissen über die kulturellen Unterschiede, und ihre Kompetenz, sich in junge Menschen aus ihrer alten Heimat einzufühlen, machten sie nicht nur im Rahmen dieser Tischtenniswoche zu einem Erfolgsgaranten. 

„Es ist schön zu sehen, wie gerade die jungen Mädchen, die bisher eher zurückhaltend in der für sie neuen Umgebung waren, durch den Kontakt mit den beiden syrischen Spielerinnen auf einmal ein breites Grinsen auf dem Gesicht haben und unbedingt mitmachen wollen. Ich hoffe, sie können hiervon etwas auch für die Zeit abseits der Tischtennisplatte mitnehmen!“, bilanzierte Anna-Lena Kirch, Schulsportbeauftragte des STTB und selbst Lehrkraft, ihre Erfahrungen an den Aktionstagen. 

Den Tischtennissport für alle erlebbar zu machen, soll nicht nur der Unterrichtsgegenstand einer Woche sein, sondern Herzensangelegenheit bleiben. Um die Tischtennisvereine hierbei zu unterstützen, haben der STTB und das Programm „Integration durch Sport“ des Landessportverbands für das Saarland eine gemeinsame Kooperation unterzeichnet, die den Vereinen und Schulen vor allem dabei helfen soll, materielle Engpässe zu überwinden. 

(STTB)

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