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Amateur-Thema: Alles zur richtigen Belagreinigung-/pflege!

Wie reinige und pflege mich meinen Belag, damit er möglichst wie neu bleibt? (©andro)

16.10.2014 - Wie wichtig ist regelmäßiges Belagreinigen und wie sollte der Belag überhaupt gereinigt werden? Was passiert, wenn man das vernachlässigt? Wie schützt man seinen Belag davor, dass er abnutzt? Und was lässt sich bei hoher Luftfeuchtigkeit für bessere Griffigkeit tun? Mit diesen und weiteren Fragen haben wir andro Produkt-Manager Björn Helbing gelöchert. Der Dortmunder Zweitligaspieler stand uns dazu Rede und Antwort!

myTischtennis.de: Welche verschiedenen Reinigungsmittel gibt es und was bewirken die jeweils auf dem Belag bzw. wo liegen die Unterschiede?

Björn Helbing: Jeder Hersteller hat etwa ein, zwei Reinigungsmittel, die er anbietet. Das ist meist der Combicleaner mit integriertem Schwammkopf und die normale Sprühflasche. Früher gab es noch den Reinigungsschaum. Den gibt es jedoch nicht mehr, weil Reinigungsmittel keine Lösungsmittel mehr enthalten sollten. Daher ist die Palette an Reinigungsmitteln heute überschaubar, denn wenn darin Lösungsmittel immer noch enthalten wären, hätte der Spieler ein echtes Problem bei einer Schlägerkontrolle kurz vor Spielbeginn. Hinsichtlich der Wirkstoffe ist vor allem wichtig ist, dass die Produkte keinen schmierigen Film auf der Belagoberfläche hinterlassen.

myTischtennis.de: Wie oft sollte man seinen Belag denn überhaupt sauberzumachen und was muss man dabei beachten?

Björn Helbing: Für den Ottonormal-Tischtennisspieler, der zwei bis drei Mal in der Woche am Tisch steht, reicht es, den Belag ein bis zwei Mal pro Woche sauberzumachen. Wichtiger ist allerdings die Art und Weise des Reinigens. Es ist ratsam, dass man die Flüssigkeit aufträgt und mit einem Schwamm auf dem ganzen Schläger verteilt. Beim Wischen mit dem Schwamm sollte man aber nicht zu fest aufdrücken und, sobald man Widerstand merkt, nicht noch weiter mit dem Schwamm hinübergehen und die restliche Flüssigkeit in einem solchen Fall eher verdunsten lassen.

myTischtennis.de: Wie viel Reinigungsmittel sollte man in etwa verwenden?

Björn Helbing: Ungefähr so viel, dass nach dem Verteilen mit dem Schwamm keine trockene Fläche mehr auf dem Schläger ist, ohne den Belag aber in der Flüssigkeit zu ertränken.

myTischtennis.de: Was passiert, wenn man seinen Belag zu selten reinigt? Ist es auch möglich, ihn zu oft zu reinigen?

Björn Helbing: Die Belagoberfläche ist sehr sensibel. Äußere Faktoren, wie etwa die Temperatur in der Halle, haben Einfluss auf das Obergummi des Belags. Wenn man ihn zu selten reinigt, dann können sich Schmutzpartikel festsetzen, die in Wechselwirkung mit dem Obergummi treten und kleine Flecken bzw. Abnutzungsspuren hinterlassen. Diese Dinge können sich auf die Griffigkeit des Belags auswirken. Wenn man den Belag von Zeit zu Zeit saubermacht, dann erhöht sich natürlich die 'Lebensdauer'. Ansonsten treten gewisse Abnutzungserscheinungen eben früher ein. Zu oft reinigen, gibt es eigentlich nicht, man sollte aber wie bereits erwähnt auf die Art und Weise der Reinigung achten, eben nicht zu stark aufdrücken.

myTischtennis.de: Dem ein oder anderen reicht es, nur einfaches Wasser für die Reinigung zu nehmen…

Björn Helbing: Das kann man ein wenig damit vergleichen, als würde man beim Fensterputzen normales Wasser nehmen. Da bekommt man auch nicht alle Flecken weg. Manche Partikel, die eine schädliche Wirkung auf den Belag haben könnten, werden auch weiterhin auf der Oberfläche bleiben.

myTischtennis.de: Was bringt das Anhauchen des Belags vor dem Ballwechsel?

Björn Helbing: Da kriege ich manchmal Gänsehaut, wenn ich das sehe. Man muss sich der Tatsache bewusst sein, dass, wenn man dann mit der Hand über die Belagoberfläche reibt, was der gemeine TT-Spieler ja gerne nach dem Anhauchen macht, man den Talg der Haut auf den Belag schmiert. Es gibt keine effektivere Möglichkeit, um seinem Belag jegliche Griffigkeit zu rauben und ihn somit mittelfristig zu ruinieren. Wenn man schon dazu neigt, ihn während des Spiels sauberzumachen, dann lieber an einer trockenen Stelle, am Handtuch oder an der eigenen Kleidung. Die Profis wie etwa Timo Boll können das durchaus machen mit der Handfläche, die wechseln ihre Beläge ja viel häufiger. Aber für Amateure sollte das ein absolutes No-Go sein.

myTischtennis.de: Was kann man in warmen Hallen bei hoher Luftfeuchtigkeit dafür tun, dass der Belag trotzdem griffig ist?

Björn Helbing: Dafür gibt es leider kein Allheilmittel, so dass sich selbst die Profis damit herumschlagen. Abhilfe schafft auch hier das Trocknen mit dem Handtuch (nicht zu fest reiben!) oder zwischen Spielen die Belagschutzfolie. Die kann für etwas mehr Griffigkeit sorgen, wenn man sie zwischen Spielen aufsetzt.

myTischtennis.de: Mit diesen Folien schützt man seinen Belag auch vor allgemeiner Abnutzung?

Björn Helbing: Genau, damit lässt sich der Belag nachhaltig schützen. Andro bietet zwei verschiedene Arten von Folien an, einmal die selbstklebenden, die es schon seit längerer Zeit gibt und nun auch solche Schutzfolien, die nicht selbstklebend sind. Beide Arten haben den Vorteil, dass sie das Obergummi vor Feuchtigkeit und äußeren Einflüssen schützen. Bei der klebenden Folie sollte man darauf achten, dass man diese gut verstaut während des Spiels, weil sich sonst Schmutz darauf sammelt. Bei Hallen mit großer Luftfeuchtigkeit können diese aber eben etwas Abhilfe schaffen, wenn man sie auch zwischen den einzelnen Matches nutzt. Bei den nicht selbstklebenden Folien, die, vereinfacht erklärt, über einen Luftzug am Belag haften bleiben, ist das mit dem Verstauen ein wenig unproblematischer. Die kann man im Zweifelsfall mit Wasser reinigen.

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(DK)

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