29.01.2016 - Als adidas im letzten Jahr bekanntgab, sich aus dem Tischtennisgeschäft zurückzuziehen, betraf das natürlich auch die bei den Herzogenaurachern unter Vertrag stehenden Spieler – darunter Nationalspielerin Sabine Winter. Von adidas wechselte die 23-Jährige zu Jahresbeginn zu andro. Wir sprachen mit ihr und andro-Manager David Daus u.a. über die neue Zusammenarbeit und grundsätzliche Aspekte bei Ausrüsterverträgen von Spielern.

Für viele war es eine große Überraschung, als adidas im Juli seinen Rückzug aus dem Tischtennissport verkündete. Auch für Sabine Winter, deren Vertrag mit den Herzogenaurachern bis Jahresende lief, "war das natürlich schade. In Panik bin ich aber nicht verfallen, es war ja noch genug Zeit bis Jahresende", berichtet die 23-Jährige. Sie habe deshalb einfach gewartet, wer sich bei ihr melde.

Andro auf der anderen Seite blieb es natürlich nicht verborgen, dass Winter bald einen neuen Ausrüster brauchen werde. andro-Manager David Daus: "Sie war eine Spielerin, die bei uns schon immer auf dem Zettel stand, wir hatten bis dahin aber keine Möglichkeit gehabt, sie unter Vertrag zu nehmen. Nach dem Rückzug von adidas haben wir uns dann gefragt, wie es bei ihr weitergehe. Die Tischtennisszene ist relativ klein, Spieler aus dem europäischen Raum kontaktiert man meist persönlich, solche aus dem asiatischen Raum eher über ihren Trainer. Bei Sabine hatten wir ihre Telefonnummer und sind darüber an sie herangetreten."

Winter hatte da zwar bereits das Angebot eines anderen Ausrüsters vorliegen, entschied sich aber letztlich für andro: "Das gesamte Team machte einen sehr guten Eindruck auf mich und es passte alles, so dass ich zusagte", berichtet die Doppel-Europameisterin von 2013. Der ehemalige Bundesligaprofi David Daus erläutert: "Wir suchen immer nach Spielern mit Perspektive, jungen Spielern, mit denen wir langfristig zusammenarbeiten und die wir auf ihrem Weg begleiten können. Sabine passt mit ihrem Profil sehr zu gut uns, sie hat einen guten Draht zu ihren Fans, kann diese bei ihren Spielen mitreißen und ist auch außerhalb der Halle eine authentische Persönlichkeit."

"Entweder zu 100 Prozent andro oder gar nicht"
Welche Möglichkeiten, aber auch Pflichten sich für einen Profi durch einen Ausrüstervertrag ergeben? Daus erklärt: "Für den Spieler sind gute Rahmenbedingungen wichtig, in erster Linie natürlich, dass er das beste Material bekommt. Für uns als Marke ist wichtig, dass ein Spieler nach außen hin positiv auftritt. Jemand, der nur negativ auffallen würde, würde nicht zu uns passen." Dass manche Spieler trotz bestehender Ausrüsterverträge mit dem Material anderer Hersteller spielen, dafür hat der Ex-Borusse wenig Verständnis: "Bei uns gilt der Leitsatz: entweder zu 100 Prozent andro oder gar nicht."

Im Hinblick auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit sei Winter von Anfang an von andro überzeugt gewesen, sagt der 40-Jährige. Die zweifache Deutsche Vizemeisterin im Einzel (2012 und 2015) erklärt ihrerseits: "Bisher bin ich sehr zufrieden mit der Wahl." Außer Fotoshootings für wenige Tage im Jahr und Autogrammstunden sei der Austausch über das Material der Hauptaspekt der Zusammenarbeit zwischen Tischtennisprofi und Ausrüster. "Wir als Spieler geben immer wieder eine Rückmeldung zum Material", so Winter, die einen Vertrag bis zum Jahr 2019 unterzeichnet hat und nun Markenbotschafterin Nummer Eins im Damen-Bereich bei andro ist.

(DK)