Trainingstipp

Tipp: Extremplatzierungen mit Sidespin beim RH-Topspin

In diesem Tipp geht es um den Rückhandtopspin mit Sidespin, der mit extremer Platzierung gespielt wird (©Roscher)

03.12.2019 - Alleine durch starken Handgelenkseinsatz und die damit verbundene, sehr kleine Bewegung ist die Platzierung beim RH-Topspin schon schwer zu erkennen. Martin Adomeit will mit Übungen des RHT mit Sidespin diesen Effekt noch verstärken und gleichzeitig bestimmte, im Spiel auftretende Nachteile in Vorteile ummünzen. Damit das umgesetzt werden kann, muss die Wahrnehmung der Situation und der Einsatz der erfolgversprechenden Variation trainiert werden.

präsentiert vom Verband Deutscher Tischtennistrainer (VDTT)

Der RHT beginnt beim Rechtshänder im Idealfall vor der linken Hüfte. In der Spielsituation wird das aber nur selten erreicht. Manchmal ist der Ball neben der Hüfte, der Schläger wird herausgestreckt und der Schlagansatz liegt weit links neben der Hüfte. Viele Spieler spielen den Ball nun Richtung VH oder Mitte durch die Streckbewegung. Spin ist recht wenig im Ball. Die Idee ist, durch den Schläger neben der Hüfte die Chance für ein längeres Schwingen zu nutzen und den Ball weit diagonal zu spielen. Zudem kann ihm durch den richtigen Treffpunkt von der Seite und einen getimten Handgelenkseinsatz auch noch Sidespin nach außen gegeben werden. Das wiederum treibt den Gegner neben den Tisch. Ist der Ball im umgekehrten Fall in Höhe der rechten Hüfte oder sogar noch daneben, könnte man diese Seitwärtsbewegung des Schlägers durch den gezielten Handgelenkseinsatz zu einer Platzierung mit viel Seitschnitt über die VH-Seite nutzen. Die Bewegung beim RH-Topspin ähnelt dann der eines Autoscheibenwischers. Bei beiden Variationen sollte man im Training Erfahrungen sammeln, wie man sich am besten bewegt. Zudem sollte man einzuschätzen lernen, wo sich der anfliegende Ball im Falle des Treffpunktes im Verhältnis zum Körper befindet.

"Hier wird Ihnen geholfen" - Professionelle Tischtennisschulen im Überblick
      

1. Übung: Spielen des weit diagonalen RHT in regelmäßiger Beinarbeit  

Spieler B: 1 x RHB/K in Mitte RH                                               Spieler A: VHT in RH

                 1 x RHB in VH-Ecke                                                                    VHT in RH

                 1 x RHB weit in RH                                                                      RHT extrem in RH          

                                                            Ende    

In der RH-Ecke steht/liegt bei dieser Übung ca. 70 – 90 Zentimeter von der Ecke entfernt ein Ziel, das es zu treffen gilt. Die Größe des Ziels könnte man je nach Spielstärke bestimmen. Diese Übung kann man auch gut mit Hilfe des Balleimertrainings ausführen. Hier stellt man dann hinter den Tisch noch eine Bande, an der der Spieler mit seinem RHT vorbeispielen soll. Immer wenn dies geschafft ist, kommt die Bande noch ein Stück weiter herüber.  

Zur Grafik von Übung 1


2. Übung:  Einsatz des weit diagonalen RHT in der Nachspielsituation  

 Spieler A:  KA in VH (LA in RH – frei)                           Spieler B: F in weite VH

                  VHT pa.                                                                        RHB weit in RH 

                  RHT mit extremem Seitschnitt in weite RH

                                                                      frei                 

Nun eröffnet der Spieler in RH und bekommt dann den Ball weit in RH zurückgeblockt. Auf diesen Ball soll er nun einen deutlich anderen Topspin als mit der VH spielen. Flachere Flugkurve, weniger Tempo, Seitschnitt nach außen. Zum Anreiz kann man natürlich auch bei dieser Übung ein Ziel auf die Seitenlinie legen. 

Zur Grafik von Übung 2               


3. Übung: RHT weit diagonal in der unregelmäßigen Situation   

Spieler A: KA in VH                        Spieler B: LR in VH/Mitte

                VHT in RH                                       0 – 3 x RHB in VH

                VHT in RH                                       B in weite RH 

                RHT weit diagonal 

                                                  frei                                                                

Nun bekommt der Spieler den Ball überraschend in RH, ansonsten spielt sein Gegner in die VH-Ecke. Auf diesen Ball soll er dann mit dem Ball mit extremem Seitschnitt nach außen reagieren. Zur Überraschung kann er natürlich mal einen Ball aus RH parallel beantworten. 

Zur Grafik von Übung 3 und zur Fortsetzung von Übung 3


4. Übung: RHT als Eröffnungsball aus Mitte extrem über VH       

Spieler A: KA in Mitte/Mitte             Spieler B: hl/lSch in Mitte (leicht neben die rechte Hüfte)  

                RHT extrem über VH Seite          

                                                          Ende

Auch diese Eröffnungsübung wird auf Ziele gespielt. Beherrscht man den Ball, kann das Ziel natürlich mit VH-Gegenzieher fortgesetzt werden. Jetzt geht das Training weiter, denn durch den RHT nach außen ist viel Gewicht auf rechts. Hier muss nun der Spieler bei der erwarteten diagonalen Antwort schnell eine neue Position einnehmen.   

Zur Grafik von Übung 4                          


5. Übung: Wahrnehmung der Positionen Körper und Ball bei der Eröffnung   

Spieler A: KA überall                                 Spieler B: langer/halblanger Sch in ganze RH-Hälfte

                RHT extrem in eine Ecke                              diagonaler Gegenzieher oder aggres. B       

                                                           frei

Nun soll der Spieler auf den Schupfball extrem und erfolgreich in die Ecken spielen. Das wird ihm nur gelingen, wenn er den optimal möglichen Schlag einsetzt oder den Gegner extrem überrascht. Dazu muss er seine Körperposition in Relation zum Balltreffpunkt einschätzen. 

Zur Grafik von Übung 5

Zum PDF-Dokument des Trainingstipps, einschließlich einer Legende zu allen Abkürzungen!


Die Übungen im Video spielen die andro-Spieler Emilo Schulz und László Mohácsy vor:



Der Autor
Martin Adomeit war Nationaltrainer in vier verschiedenen Nationen (Deutschland, Luxemburg, Belgien und Nigeria) und gewann mit allen Nationen Medaillen bei Welt-, Europameisterschaften oder African Games. 1998 wurde er in Deutschland Trainer des Jahres. Jetzt arbeitet der 55-jährige Lippstädter als freiberuflicher Trainer. Er führt unter anderem Lehrgänge für Vereine, Bezirke oder Verbände durch, gibt Einzeltraining und betreibt einen TT-Shop. International betreute er beispielsweise Quadri Aruna beim World Cup in Düsseldorf. 2015 führte er Nigerias Männerteam zum Mannschaftstitel bei den All African Games und ist damit der erste Trainer, der auf verschiedenen Kontinenten Titel in kontinentalen Mannschaftswettbewerben gewonnen hat. Der jüngste Erfolg des Coaches war die Deutsche Meisterschaft mit den Schülern des TuS Sundern 2017.  

Zu erreichen ist Martin per Telefon unter 02941-273385 oder per mail unter lippstadt@tt-store.de. Die Adresse der Webseite ist lippstadt.tt-store.de. ados TT-Schule, lippstadt@tt-store.de, Tel. 02941-273385

 

Kommentar schreiben

Um weiterhin qualitativ hochwertige Diskussionen unter unseren Artikeln zu gewährleisten, haben wir uns dazu entschlossen, die Kommentarfunktion mit dem myTischtennis.de-Login zu verknüpfen. Wenn Sie etwas kommentieren möchten, loggen Sie sich einfach in Ihren Account ein. Die Verwendung eines Pseudonyms ist weiterhin möglich, der Account muss jedoch einer realen Person zugeordnet sein.

* Pflichtfeld

Copyright © 2024 myTischtennis GmbH. Alle Rechte vorbehalten.