Trainingstipp

Tipp: Aktives Setzen des gegnerischen Stoppballs

Noah Hersel und Chris Andersen zeigen die Übungen im Video. (©FKT)

03.01.2023 - Pünktlich zum Jahresstart 2023 beginnt heute auch die neue Fortgeschrittenen-Trainingsreihe von Martin Adomeit, die sich über die folgenden sechs Monate zieht. Los geht’s mit einem Abwehrtipp zum aktiven Setzen des gegnerischen Stoppballs auf die Grund-/Seitenlinie. Dieser dient als häufig eingesetztes Mittel von Angriffsspielern gegen Abwehr. Wie man den Stoppball zu seinem Vorteil nutzen kann, verdeutlicht der 59-Jährige anhand von vier Übungen.

Der Abwehrspieler wird beim Stoppball nach vorne an den Tisch gefordert, um ihn dann mit einem schnellen Angriff zum Fehler zu zwingen, da er nicht mehr schnell genug zurückkommt. Diese Absicht sollte den Abwehrspielern bewusst sein und sie müssen versuchen den Angreifer mit einer guten Antwort auf den Stoppball selbst unter Druck zu setzen, um so schnelle Angriffe zu verhindern und vielleicht sogar eigene Punktgewinne einzuleiten. Dies führt im Laufe des Spiels sicherlich dazu, dass der Angriffsspieler deutlich weniger Stoppbälle setzt, der Abwehrspieler weniger Distanzwechsel hat und dem Angreifer so ein taktisches Mittel genommen wird. Um den schnellen Angriff zu verhindern ist eine lange Platzierung Richtung Grundline wichtig, zudem meist außen in Rückhand. Denn von hier muss der Angreifer Beinarbeit leisten und spielt meist in Rückhand. Das fällt den meisten Abwehrspielern in der Rückwärtsbewegung leichter, da sie häufig tempoabsorbierendes Material wie Antitop oder lange Noppen spielen. 

Als Alternative bietet sich dann der aggressive schnelle Schupf in Vorhand an. Folgt hier nur ein diagonaler Heber, so ist der Gegenangriff kein Problem mehr. Für die aggressiven Bälle Richtung Grundline und einer der beiden Seitenlinien ist eine aktive Handgelenksbewegung am Ball von Bedeutung. Also: Den Schläger zum Ball bringen und erst dann die Schlagbewegung aus dem Handgelenk spielen. Spielt der Abwehrer unterschiedliche Materialien auf beiden Seiten, sollte er versuchen, unabhängig von der Platzierung des gegnerischen Stoppballs durch Schlägerdrehen beide Materialien zum Einsatz zu bringen.   


1. Übung: Stoppball in VH SCH nach außen 

Spieler B: 2-4x T in RH               Spieler A: RH-Abwehr in TMi/VH 

               Stoppball in VH                           SSCH in RH (80%) / SSCH in VH (20%)

                                               frei  

Bei dieser Übung soll es darum gehen, dass der Abwehrspieler den sehr aggressiven Schupf auf den Stoppball in RH spielt. Sieht er, dass die VH-Ecke offen ist, schupft er mit viel Qualität in VH und sucht dann nach Möglichkeit den Gegenangriff. 

Zur Grafik von Übung 1


2. Übung: SCH in RH nach Stoppball überall

Spieler B: LA in RH/TMi                        Spieler A: Abwehr in TMi/RH

                 0-3x T in RH                                         Abwehr in RH/TMi  

                Stoppball überall                                   SSCH in RH (80%) / SSCH in VH (20%)

                                                   frei   

Jetzt kommt der Stoppball überallhin. Auch hier soll der der Abwehrspieler die meisten Bälle aggressiv in RH schupfen. 

Zur Grafik von Übung 2


3. Übung: Erzwungener Stoppball nach Wechsel von VH zu RH   

Spieler B: LA überall (LA – frei)                         Spieler A: Abwehr in VH 

                VHT in RH                                                         RH-Abwehr in RH 

                Stoppball in RH/TMi                                          SCH in eine Ecke 

                nach SCH in VH: VHT in VH                             VHSCH/T 

                                                           frei                                               

               nach SCH in RH: SCH in TMi/VH                      VHT überall 

                                                           frei

Jetzt soll sich der Abwehrspieler, nachdem er den Stoppball erzwungen hat, über die Antwort auf den Stoppball in die Angriffsposition bringen. Klar ist, wenn sich der Stoppball aufgrund sehr geringer Qualität bereits gut angreifen lässt, dann folgt auf den Stoppball die sofortige Eröffnung. 

Grafiken zu Übung 3: Folie 1 + Folie 2


4. Übung: SCH auf Stoppball gegen den passiven Angriffsspieler   

Spieler A: KA überall                             Spieler B: SCH in VH-Hälfte

                VHT in RH                                              B in RH 

                RH-Abwehr in ½ VH                              0-1x T in RH/TMi

                RH-Abwehr in ½ VH                              Stoppball überall

                SSCH in eine Ecke (70% RH)   

                                                           frei  

Grafiken zu Übung 4: Folie 1 + Folie 2


Die Übungen im Video spielen die DTTI-Bewohner Noah Hersel und Chris Andersen.


 

Zum PDF-Dokument des Trainingstipps, einschließlich einer Legende mit allen Abkürzungen! 

Der Autor
Martin Adomeit war Nationaltrainer in vier verschiedenen Nationen (Deutschland, Luxemburg, Belgien und Nigeria) und gewann mit allen Nationen Medaillen bei Welt-, Europameisterschaften oder African Games.  1998 wurde er in Deutschland Trainer des Jahres. Jetzt arbeitet der Lippstädter als freiberuflicher Trainer. Er führt unter anderem Lehrgänge für Vereine, Bezirke oder Verbände durch, gibt Einzeltraining und betreibt einen TT-Shop. Zudem führte er zuletzt zahlreiche Maßnahmen für den DOSB in Afrika und Asien durch und arbeitet als Berater und Werbeträger von VICTAS. International betreute er beispielsweise Quadri Aruna beim World Cup in Düsseldorf. 2015 führte er Nigerias Männerteam zum Mannschaftstitel bei den All African Games und ist damit der erste Trainer, der auf verschiedenen Kontinenten Titel in kontinentalen Mannschaftswettbewerben gewonnen hat. Der jüngste Erfolg des Coaches war die Deutsche Meisterschaft mit den Schülern des TuS Sundern 2017.  

ados TT-Schule, ttcenterlippstadt@faszination-tischtennis.de, Tel. 02941-273385Mobil: 0160-8120572 (für Nachfragen, Vereinbarung von Trainingsterminen oder Materialberatung). 

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