Trainingstipp

Tipp: Das Umspringen zum VHT aus RH

Nicht nur VH-orientierten Spielern wie Sabine Winter rät Martin Adomeit zum Umspringen (©ITTF)

23.03.2021 - Zum Trainingsprozess eines jeden Angriffsspielers sollte auch das Spielen mit der Vorhand aus der Rückhand gehören, alleine schon, um die entsprechende Beinarbeitstechnik und Schlagtechnik zu beherrschen. Selbst RH-orientierte Spieler wie Ovtcharov oder Samsonov spielen häufig die VH aus der RH-Seite im Wettkampf. Grund hierfür ist nicht nur die Variation der Schläge, sondern auch, dass auf bestimmte Bälle deutlich mehr Druck erzeugt werden kann. Wie das Umspringen zum VH-Topspin gelingen kann, erklärt Martin Adomeit im heutigen Fortgeschrittenentipp.

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Im Trainingsprozess sollte selbst bei Spielern, die wirklich nie VH aus RH spielen, diese Variante dazugehören. Zum einen, um das Gefühl für VH-Stellungen zu entwickeln, zum anderen, um im Bereich der Mitte mit einer Körperdrehung Druck zu erzeugen, wenn der Ball mit VH gespielt werden soll/muss. Dabei kommt das Spielen mit VH aus RH in unterschiedlichen Situationen vor. Dies passiert z. B. beim eigenen Aufschlag, wenn der Rückschlag ohne Qualität in RH kommt. Hier bietet sich mit VH die direkte Möglichkeit auf einen Punktgewinn. Andererseits ist es auch im offenen Spiel möglich, wenn der Spieler viel Druck erzeugt und der Ball dann nur noch tempolos in RH kommt. Extrem ist die Situation wohl bei höheren Bällen in RH. Hier ist es äußerst schwer, mit RH Druck auszuüben, die Winkel stimmen nicht mehr. Um also vom Gegner nicht hoch in RH gehalten zu werden, ist es nötig, umzuspringen und auf diesen höheren Ball mit RH zu punkten. 

1. Übung:  Falkenberg zum Einstieg   

Spieler B: 2 x B in RH            Spieler A: 1 x RHT in RH, 1 x VHT in RH

                 B in VH                                   VHT in RH 

                 2 x B in RH                             RHT in RH dann VHT überall zum Punktgewinn

                                                 frei 

Zum Einstieg in den Inhalt wird mit der klassischen Falkenberg-Übung gestartet. Hier wird der Schwerpunkt in der Kombination mit dem Weg in die weite VH trainiert, gleichzeitig soll dann die VH im zweiten Versuch zum Punktgewinn genutzt werden. Beim Versuch des Punktgewinns sollte auf einen aktiven Körpereinsatz geachtet werden. 

Grafik zu Übung 1

2. Übung:  Regelmäßige Situation - Umspringen nach aktiver RH 

Spieler A: KA in Mitte/VH (LA in RH frei)        Spieler B: LR in weit VH 

                 VHT in Mitte                                                    RHB in RH

                 RHT/K mit Druck in RH                                  RHB in RH

                 VHT überall

                                                           frei

In dieser Übung soll der Spieler den Gegner zunächst in Mitte ziehen, dann mit einem aktiven Ball über RH den leichteren Ball in RH-Ecke erzwingen. Auf diesen Ball soll er dann versuchen, mit VH zu punkten. Zur Intensivierung könnte man zum Beispiel von Spieler B verlangen, fünf Hocksprünge zu machen, falls Spieler A mit der VH direkt punktet. 

Grafik zu Übung 2 - Teil 1, Teil 2


3. Übung: Halbregelmäßige Situation - Umspringen nach Druck mit VH   

Spieler A: KA über außen (LA in Mitte – frei)        Spieler B: HLR/LR in ½ VH

                VHT in VH                                                               1 – 3 x B in ½ VH

                VHT in VH                                                               B in RH

                RHT mit Druck in RH                                               B in RH 

                VHT überall

                                                            frei 

Grafik zu Übung 3 - Teil 1, Teil 2


4. Übung: VHT aus RH direkt nach Aufschlag

Spieler A: KA in RH                     Spieler B: Sch in RH 

                VHT überall

                                         frei 

Spieler A startet mit zehn Punkten. Gewinnt er einen Ballwechsel, bekommt er einen abgezogen. Verliert er den Ballwechsel, bekommt er einen addiert. Nun hat er fünf Minuten Zeit, sein Konto auf Null zu reduzieren. Gelingt ihm dies, macht Spieler B 30 Situps. Gelingt es ihm nicht, macht er seine verbliebene Punktzahl mal zehn als Situps.  

Grafik zu Übung 4 

5. Übung: Balleimer Umspringen bei höheren Bällen

Es werden aus der Ballkiste Bälle ohne Schnitt mit Tempo überall hingespielt. Der Spieler spielt Topspins mit VH und RH. Zwischendurch streut der Einspieler höhere Bälle in RH ein, am besten auch lang auf die Grundlinie. Auf diese Bälle soll der Spieler umspringen und mit VHS agieren.
 

Die Übungen im Video spielen Andre Bertelsmeier und An Duy Dang:


Zum PDF-Dokument des Trainingstipps, einschließlich einer Legende mit allen Abkürzungen!

Der Autor
Martin Adomeit war Nationaltrainer in vier verschiedenen Nationen (Deutschland, Luxemburg, Belgien und Nigeria) und gewann mit allen Nationen Medaillen bei Welt-, Europameisterschaften oder African Games. 1998 wurde er in Deutschland Trainer des Jahres. Jetzt arbeitet der 57-jährige Lippstädter als freiberuflicher Trainer. Er führt unter anderem Lehrgänge für Vereine, Bezirke oder Verbände durch, gibt Einzeltraining und betreibt einen TT-Shop. International betreute er beispielsweise Quadri Aruna beim World Cup in Düsseldorf. 2015 führte er Nigerias Männerteam zum Mannschaftstitel bei den All African Games und ist damit der erste Trainer, der auf verschiedenen Kontinenten Titel in kontinentalen Mannschaftswettbewerben gewonnen hat. Der jüngste Erfolg des Coaches war die Deutsche Meisterschaft mit den Schülern des TuS Sundern 2017.  

Zu erreichen ist Martin per Telefon unter 02941-273385 oder per mail unter lippstadt@tt-store.de. Die Adresse der Webseite ist www.lippstadt.tt-store.de. ados TT-Schule, ttcenterlippstadt@faszination-tischtennis.de, Tel. 02941-273385

Trainingsbereich vom VDTT präsentiert
Der Trainingsbereich von myTischtennis.de wird präsentiert vom Verband Deutscher Tischtennistrainer (VDTT), der Trainerinstitution im deutschen Tischtennissport. Der Verband hat etwa 1400 Mitglieder und verfolgt das Ziel, auf die Situation der Trainerinnen und Trainer in Deutschland aufmerksam zu machen und Trainer*innen eine Anlaufstelle in vielerlei Hinsicht zu bieten. Um seine Mitglieder bestmöglich zu unterstützen, bietet er auf seiner Homepage eine große Online-Bibliothek mit vielen Trainingsthemen an, veröffentlicht die Magazine "Tischtennislehre" und "Trainerbrief" und informiert und diskutiert über die neuesten Entwicklungen in der Szene auf seinem jährlichen Symposium in Grenzau. Mehr Informationen finden Sie auf der VDTT-Webseite.

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