Pokal

Saarbrücken zum zweiten Mal Pokalsieger!

Der 1. FC Saarbrücken hat sich zum zweiten Mal zum Pokalsieger gekürt (©BeLa Sportfoto)

08.01.2022 - Der 1. FC Saarbrücken TT hat das Liebherr Pokal-Finale für sich entschieden und am Samstag zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Deutschen Tischtennis-Pokal gewonnen. Im Endspiel des Final-Four-Turniers setzten sich Patrick Franziska und Co. in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm mit 3:1 gegen Borussia Düsseldorf durch.

Punkt um Punkt erzielte Patrick Franziska am Samstagabend und sorgte damit für einen Jubelschrei nach dem anderen bei der Delegation des 1. FC Saarbrücken TT. Immer wieder riss es Franziskas Teamgefährten von ihren Sitzen, um kurz nach 20 Uhr durfte schließlich gefeiert werden beim FCS. Mit dem 3:1-Sieg gegen Borussia Düsseldorf entschieden die Saarbrücker das Liebherr Pokal-Finale in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm für sich und gewannen damit zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte nach 2012 den Deutschen Tischtennis-Pokal.

„Düsseldorf ist seit anderthalb Jahren die Übermacht“, sagte Franziska, nachdem der große Coup geschafft war. „Daher sind wir mega froh und mega stolz, dieses Finale für uns entschieden und damit den Pokal gewonnen zu haben.“ In der vergangenen Saison schließlich war Saarbrücken zweimal, in Champions-League- und Liebherr TTBL-Finale, in Endspielen gegen Düsseldorf unterlegen gewesen. Angesichts dieser Niederlagen erklärte Saarbrücken-Trainer Wang Zhi: „Wir arbeiten jeden Tag hart, jetzt sind wir endlich mit einem weiteren Titel belohnt worden.“

Patrick Franziska mit starkem Comeback im Halbfinale
Dabei brauchte es gleich mehrfach Saarbrücker Comeback-Qualitäten, ehe der ersehnte Titelgewinn geschafft war. Die Schlüsselszene des Tages hatte sich bereits am Mittag im Halbfinale ereignet: Saarbrücken lag mit 1:2 Spielen gegen den Post SV Mühlhausen hinten, Franziska erst mit 0:2 Sätzen, dann im Entscheidungssatz mit 3:8 Punkten gegen Daniel Habesohn. „Wir waren bereits mit anderthalb Beinen im Bus“, gestand Franziska anschließend. Der deutsche Nationalspieler aber biss sich rein, drehte das Match gegen Habesohn in letzter Sekunde – und nach seinem Sieg spielte der FCS mit schier unbändigem Willen auf. „So läuft es manchmal im Sport“, kommentierte Franziska die Schlüsselszene des Tages.

Mühlhausen wurde schließlich im Doppel mit 3:0 weggefegt, und im Finale war dann nicht einmal Anton Källberg zu stark. Zunächst bezwang Darko Jorgic den Düsseldorfer Führungsspieler, der bis zum Duell mit dem FCS noch kein Saisonspiel verloren hatte, dann im Spitzeneinzel auch Franziska – womit der Pokal-Coup unter lauten Jubelschreien geschafft war. Der weitere Punkt war zwischenzeitlich ebenfalls auf Franziskas Konto gegangen, der seinen Schwager Kristian Karlsson mit 3:1 bezwang. Für die Borussia, die aufgrund einer Bauchmuskelverletzung auf Timo Boll verzichten musste, sorgte Dang Qiu auf Position drei durch seinen Sieg gegen Tomas Polansky für den zwischenzeitlichen 1:2-Anschluss. „Der knappe Sieg gegen Mühlhausen hat der kompletten Mannschaft einen extra Schub verliehen“, erklärte Franziska.

Zwei weitere Titelchancen für Saarbrücken und Düsseldorf
„Gratulation an Saarbrücken“, sagte Düsseldorf-Trainer Danny Heister nach der Partie. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen: Sie hat gekämpft und alles gegeben. Aber Saarbrücken war heute einfach den entscheidenden Tick stärker.“ Nach dem Triple aus Pokalsieg, Meisterschaft und Champions League in der vergangenen Saison sind für Düsseldorf in der aktuellen Spielzeit somit noch zwei Trophäen möglich. Die Tabelle der Tischtennis Bundesliga (TTBL) führt die Borussia nach der Hinrunde verlustpunktfrei vor dem FCS an, in der Champions League steht sie – ebenso wie Saarbrücken und der TTC Neu-Ulm – im Viertelfinale.

Im Halbfinale hatte Düsseldorf am Samstag zuvor den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell mit 3:0 geschlagen. Karlsson leitete den Erfolg durch das Break gegen Ruwen Filus ein, anschließend erkämpfte sich Källberg ein 3:2 gegen Fan Bo Meng, ehe Qiu mit seinem glatten Sieg gegen Quadri Aruna alles klarmachte. „Alle vier Mannschaften haben auf unheimlich hohem Niveau gespielt“, sagte Qiu, „unser Sieg war keinesfalls so deutlich, wie es das Ergebnis nahelegt.“ Zum Finale gegen Saarbrücken sagte der 25-Jährige, der 2020 mit dem ASV Grünwettersbach den Deutschen Tischtennis-Pokal gewonnen hatte: „Die ersten zwei Spiele waren extrem umkämpft und sind leider nicht in unsere Richtung gelaufen. Gratulation an Saarbrücken, am Ende haben sie verdient gewonnen.“

Finale erneut live im Free-TV auf SPORT1
Neben drei sportlich hochklassigen Partien durfte sich die Tischtennis Bundesliga (TTBL), Ausrichter des Liebherr Pokal-Finals, über die erneute Ausstrahlung des Events auf SPORT1 freuen. Der Sportsender zeigte die Titel-Entscheidung ab 17.30 Uhr live und in voller Länge – und brachte das Final Four damit zu den Fans nach Hause. Zuschauer in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm nämlich waren aufgrund der politischen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie leider nicht zugelassen.

„Wir alle vermissen die Zuschauer – wer 2019 dabei war und erlebt hat, wie die Stimmung mit mehr als 4500 Zuschauern war, der weiß um das einzigartige Gefühl“, sagte Nico Stehle, Geschäftsführer der Tischtennis Bundesliga GmbH. „Aber natürlich sind wir in diesen außergewöhnlichen Zeiten froh, die Veranstaltung überhaupt haben durchführen zu können – unser Dank dafür gilt all unseren Partnern, die zu uns stehen und das Liebherr Pokal-Finale unterstützen. Die erneute Übertragung auf SPORT1 dokumentiert das Interesse des Fernsehens am Tischtennis und unserer Liga – und so konnten die Fans so nah dran am Geschehen sein wie möglich.“ Bereits im Vorjahr hatte SPORT1 das Liebherr Pokal-Finale live übertragen. Alle Spiele des Liebherr Pokal-Finals waren wie gewohnt im Livestream auf Sportdeutschland.TV zu sehen. Der Online-Sportsender überträgt alle Spiele aus TTBL und dem Deutschen Tischtennis-Pokal.

Die Ergebnisse des Final Four in der Übersicht:

Halbfinale

Post SV Mühlhausen – 1. FC Saarbrücken TT 2:3
Daniel Habesohn – Darko Jorgic 1:3 (11:9, 3:11, 8:11, 7:11)
Ovidiu Ionescu – Patrick Franziska 3:2 (3:11, 12:10, 4:11, 11:7, 11:6)
Irvin Bertrand – Tomas Polansky 3:1 (11:8, 10:12, 11:9, 11:6)
Daniel Habesohn – Patrick Franziska 2:3 (11:6, 11:9, 5:11, 8:11, 9:11)
Irvin Bertrand/Ovidiu Ionescu – Darko Jorgic/Tomas Polansky 0:3 (11:13, 7:11, 7:11)

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – Borussia Düsseldorf 0:3
Ruwen Filus – Kristian Karlsson 1:3 (10:12, 13:11, 8:11, 6:11)
Fan Bo Meng – Anton Källberg 2:3 (8:11, 11:8, 11:9, 8:11, 8:11)
Quadri Aruna – Dang Qiu 0:3 (9:11, 2:11, 10:12)

Finale

Borussia Düsseldorf – 1. FC Saarbrücken TT 1:3
Anton Källberg – Darko Jorgic 2:3 (11:9, 7:11, 9:11, 11:8, 6:11)
Kristian Karlsson – Patrick Franziska 1:3 (13:11, 14:16, 5:11, 5:11)
Dang Qiu – Tomas Polansky 3:0 (11:4, 11:9, 11:4)
Anton Källberg – Patrick Franziska 1:3 (11:9, 9:11, 9:11, 7:11)

(TTBL)

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