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Fabians EM-Blog: Einheitliche Regeln sehen anders aus

Fabian Kleintges-Topoll auf der Pressetribüne in der BT-Arena. (©privat)

28.09.2021 - Heute Morgen fiel der Startschuss für die Team-Europameisterschaft in Cluj-Napoca. Unser Redaktionsvolontär Fabian Kleintges-Topoll ist seit gestern in Rumänien vor Ort. In seinem ersten EM-Blog schildert der 25-Jährige seine Eindrücke von der Einreise und den strengen Bedingungen für Journalisten vor Ort. Sportlich wird es aus deutscher Sicht erst am Dienstag interessant, wenn die beiden DTTB-Teams mit ihren ersten Gruppenspielen ins Turnier einsteigen.

Fünf Monate, nachdem ich mein journalistisches Volontariat bei der myTischtennis GmbH in Düsseldorf im Oktober 2019 begonnen hatte, setzte die Corona-Pandemie ein. So dauerte es deutlich länger, bis ich zum ersten Mal von einem internationalen Event berichten durfte. Nach der Champions-League-Bubble im Dezember 2020 und den deutschen Meisterschaften vor ziemlich genau einem Monat (in den Gastgeberstädten Düsseldorf und Bremen jeweils auf deutschem Boden) ging es für mich am Montag erstmals in den Flieger Richtung Ausland. Meine Kollegen Janina Schäbitz (Olympia in Tokio) und Daniel Koch (Individual-EM in Warschau) hatten schon einiges erzählt, wie viele Auflagen während der Pandemie in Asien und Europa zu beachten waren. Geld wechseln und Zeitverschiebungen sollten dabei nur die geringsten Probleme darstellen.

Corona-Impfung spielt keine Rolle

Wie chaotisch auch bei mir alles ablief, durfte ich bereits vor einigen Wochen am eigenen Leib erfahren. Statt vom Veranstalter im Vorfeld mit allen wichtigen Inhalten rund um den Ablauf versorgt zu werden, war auf der Webseite der ETTU lange nichts von einer Akkreditierungsanfragefrist für Journalisten zu lesen. Erst durch das mehrfache Ergreifen der eigenen Initiative erhielt man nach und nach seine Informationen per E-Mail. Das war ich bisher so nicht gewohnt. Die Anfrage flatterte zwar glücklicherweise noch rechtzeitig rein, das war aber erst der Anfang. Ich hatte mich extra schon im August zum zweiten Mal gegen das Coronavirus impfen lassen. Man sollte meinen, dass einem dadurch einiges an Aufwand erspart bleibt. Doch auch das war leider nicht der Fall.

Erst hieß es, ein PCR-Test 72 Stunden vor Betreten der BT-Arena würde ausreichen. Dann folgte der Aufruf von der ETTU, ein zweiter PCR-Test eine Woche vorher sei zusätzlich erforderlich. Ein Glück, dass diese E-Mail genau am vergangenen Dienstag in meinem Postfach landete und ich den ersten Test somit noch rechtzeitig machen konnte. Beide Abstriche mussten im Übrigen aus eigener Tasche bezahlt werden, nur der tägliche Antigen-Schnelltest in der Halle ist kostenlos. Den Impfpass wollte beim Einlass trotzdem keiner sehen. Immerhin bei der Einreise am Flughafen in Cluj-Napoca wurde der QR-Code bei der Passkontrolle gescannt. So sparte man sich zumindest ein Einreiseformular.

Zuschauer müssen weniger Regeln beachten

Am Ende habe ich über 100 Euro für zwei PCR-Tests ausgegeben, mehr als für beide Flüge zusammen. Da ich nicht in einem offiziellen Presse-Hotel untergebracht bin, kann ich mich abseits der Halle völlig frei bewegen. Denn anders als die Profis befinde ich mich nicht in einer Bubble. Noch spannender finde ich die Tatsache, dass Zuschauerinnen und Zuschauer, die die EM live in der Halle verfolgen wollen, ihren Impfausweis oder (!) einen 72 Stunden alten PCR-Test beim Einlass vorzeigen müssen. So schreibt es die ETTU auf der Ticket-Homepage vor. Natürlich führen sie keine Interviews mit den Stars. Dennoch, für mich sehen einheitliche Regeln zum aktuellen Zeitpunkt der Pandemie definitiv anders aus. Das Ganze wirkt unverhältnismäßig und ich hoffe, dass solche Strapazen schon im kommenden Jahr nicht mehr auf mich zukommen. 

Davon ab, außer unzähligen Volunteers und anderen Spielern, die erst morgen ins Turnier einsteigen und sich den Auftakt nicht entgehen lassen wollten, war zu Beginn noch niemand auf den Tribünen zu sehen. Ob sich auf den Rängen bis Sonntag noch einige Schaulustige tummeln werden, bleibt abzuwarten. Trotz aller Umstände möchte ich nicht nur meckern. Im Gegenteil. Ich bin froh, dass ich heute Morgen endlich meine erste internationale Veranstaltung in einem anderen europäischen Land besuchten durfte. Ab sofort steht für mich das Sportliche im Vordergrund. Auf das Abschneiden der Deutschen bin ich natürlich besonders gespannt. Auf www.myTischtennis.de verpassen Sie darüber jedenfalls nichts. 

(FKT)

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