International

ITTF und ETTU schließen Russland und Belarus aus

Russische Athleten wie Kirill Skachkov dürfen ab sofort nicht mehr an ITTF-Events teilnehmen (©ETTU)

02.03.2022 - Der von Russland initiierte Krieg in der Ukraine reicht auch bis in den Sport hinein. Nachdem in den vergangenen Tagen bereits einige Sportverbände den Ausschluss Russlands und Belarus’ aus ihren Ligen und Turnieren verkündet hatten, zieht nun auch der Tischtennissport die Konsequenzen. Wie der Weltverband am Dienstagabend - und die ETTU einen Tag später - erklärte, werden Athleten und Funktionäre aus Russland und Belarus mit sofortiger Wirkung von Turnieren ausgeschlossen.

Bereits am Montag hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) den Weltverbänden und Ausrichtern von Sportveranstaltungen empfohlen, russische und belarussische Athleten und Funktionäre von internationalen Wettbewerben auszuschließen. Diesem Rat folgte am Dienstagabend der Tischtennis-Weltverband ITTF. Bei einem Treffen des Exekutivkomitees am 1. März habe man sich dazu entschlossen, den Ausschluss mit sofortiger Wirkung zu vollziehen, wie die ITTF in einer Erklärung verkündete. Demnach werden ab jetzt keine russischen oder belarussischen Athleten und Offizielle mehr zu ITTF-Veranstaltungen eingeladen sowie keine nationalen Symbole, Farben, Flaggen oder Hymnen präsentiert. Die ITTF-Athletenkommission unterstütze diese Entscheidung.

ETTU zieht nach

Einen Tag später zog auch der europäische Tischtennisverband ETTU nach. Demnach werden auch bei ETTU-Veranstaltungen künftig keine russischen und belarussischen Spieler und Funktionäre mehr geduldet. Folglich dürfte auch das zweite Champions-League-Halbfinale zwischen den beiden russischen Mannschaften Fakel Gazprom Orenburg, in der auch der im ukrainischen Kiew geborene Dimitrij Ovtcharov mitspielt, und TTSC UMMC abgesagt werden. Dies wiederum wurde bislang noch nicht verkündet. Das Match war am Anfang der Woche lediglich von Freitag auf einen Termin Mitte April verschoben worden. Borussia Düsseldorf, die im anderen Halbfinale der Champions League steht, hatte hingegen bereits vorige Woche gegenüber dem WDR mitgeteilt, dass man an einem Finale in Russland nicht teilnehmen werde. Inzwischen konkretisierten die Vereinsverantwortlichen, dass auch ein Match gegen ein russisches Team in dieser Situation undenkbar sei.

Eine Verknüpfung der ETTU mit Russland besteht allerdings nicht nur bezüglich des Champions-League-Turniers. Sehr viel schwerer wiegt die Tatsache, dass der Verband seit 2020 vom Russen Igor Levitin angeführt wird, der als Vertrauter Putins gilt. In dessen Richtung zielt auch ein Teil der Mitteilung des Deutschen Tischtennis-Bunds, in der Präsidentin Claudia Herweg die Forderungen nach einem Ausschluss Russlands und Belarus’ aus der internationalen Sportfamilie unterstützt. „Wir befinden uns mit unseren europäischen Partnerverbänden in Abstimmung über den Umgang sowohl mit ETTU-Präsident Igor Levitin, dem ehemaligen Verkehrsminister unter Russlands Präsident Vladimir Putin, als auch über die anstehenden Veranstaltungen in Russland wie die Champions League der Herren“, so Herweg. 

ETTU-Präsident Levitin suspendiert sich selbst

Am Mittwochabend folgte die Reaktion des ETTU-Präsidenten: Levitin suspendierte sich selbst von seinem Amt, um die Integrität des Verbands und das Wohl der Athleten zu schützen. An seiner Stelle wird nun Stellvertreter Pedro Miguel Moura aus Portugal den Verband leiten. Der belarussische Vize-Präsident Vladimir Samsonov räumte nach Informationen der Sportschau ebenfalls seinen Posten.

(JS)

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