International

Eva Jeler verstärkt australisches Nationaltrainerteam

Eva Jeler fliegt am 1. Januar nach 'Down Under' (©ITTF)

23.11.2020 - Im August ging Eva Jeler nach 37 Jahren Trainertätigkeit beim DTTB in Rente und kündigte schon kurz vorher im myTischtennis-Interview an, dem Sport erhalten zu bleiben. Was genau sie damit meinte, ließ sie offen. Nun ist es raus: Die 67-Jährige wird in Zukunft für den australischen Tischtennis-Verband arbeiten, der sie bis einschließlich der Commonwealth Games 2022 als "National Coach – Performance Pathway" verpflichtet.

37 Jahre und 7 Monate lang war Eva Jeler für den Deutschen Tischtennis-Bund als Bundestrainerin im Erwachsenen- und vor allem Jugendbereich tätig und durfte in dieser Zeit zahlreiche Erfolge bejubeln, ehe sie am 1. August dieses Jahres in Rente ging. Schon im myTischtennis-Interview kurz vor ihrem letzten Arbeitstag verkündete die gebürtige Slowenin, dass sie in Sachen Tischtennis noch unheimlich viel vorhabe. Wie heute bekannt geworden ist, wird sie in Zukunft für den australischen Tischtennis-Verband arbeiten. Dort wird sie das Nationaltrainerteam bereichern und am Stützpunkt Melbourne eine gemischte Gruppe von jugendlichen und erwachsenen Nationalspielern betreuen.

Ohne lange zu überlegen zugesagt

"Als ich im Sommer in Rente ging, hatte ich schon ein paar Angebote auf dem Tisch liegen", erzählt Jeler. "Australien war eines davon - und da habe ich, ohne lange drüber nachzudenken, einfach zugesagt." Der Verband plane, neue Strukturen aufzubauen, und brauche dabei in allen Bereichen helfende Hände. "Australien ist ein aufstrebender Verband, der was schaffen will, die Jugend nach vorne bringen möchte. Die Australier sind womöglich an einem ähnlichen Punkt, an dem Deutschland 1983 war, als hier eine richtige Aufbruchsstimmung herrschte. Es ist ein Abenteuer, etwas Neues für mich - ich freue mich unglaublich, dass ich die Gelegenheit bekomme, mit dieser jungen Mannschaft zu arbeiten. Ich kann mir beruflich nichts Besseres vorstellen." Jeler hat in den vergangenen Jahren bereits interessiert ein Auge auf die australischen Talente geworfen und freut sich speziell auf die Arbeit mit den Jugendlichen, die sie auf dem Weg in den Erwachsenenbereich begleiten wird. Ihr erster Schwerpunkt wird aber auch auf der Damen-Nationalmannschaft liegen, die sie nach ihrer Reise ans andere Ende der Welt auf ein paar Turnieren betreuen wird.

"Eva ist eine namhafte Trainerin höchster Klasse", sagt Australiens Nationaltrainer John Murphy über Jeler. "Sie hat direkten Einfluss auf die Entwicklung von Weltklassespielern wie Jörg Roßkopf, Steffen Fetzner, Dimitrij Ovtcharov, Ruwen Filus, Christian Süß und Petrissa Solja gehabt. Mit ihrer langjährigen Erfahrung auf höchstem Niveau wird Eva unbestritten Australiens vielversprechende Generation von jungen Spielern vorantreiben, die alle eine tolle Arbeitsmoral besitzen und darauf erpicht sind, sich zu verbessern." Mit ihrer Verpflichtung wolle man den eigenen Spielern bestmögliche Chancen bieten. "Ich kenne Eva schon lange und sie hat mit ihrem Wissensreichtum positiv zu meiner Entwicklung beigetragen. Ich kann es kaum erwarten, in Vollzeit mit Eva zusammenzuarbeiten mit dem Ziel, Medaillen bei den Commonwealth Games 2022 zu gewinnen", so Murphy weiter. 

"Wir können es kaum erwarten"

Auch Scott Houston, Geschäftsführer des australischen Tischtennis-Verbands, freut sich auf die Zusammenarbeit: "Eva hatte weltweit viele Optionen, weshalb es uns stolz macht, dass sich jemand ihres Kalibers für Australien entschieden hat. Sie ist nicht nur eine herausragende Trainerin, sondern auch eine fantastische Person und wird gut in die Strukturen passen, die wir aufbauen. Wir können es kaum erwarten, Eva in Australien zu begrüßen und die Arbeit an unseren Zielen zu beginnen." In Deutschland alle Zelte abreißen will Jeler vorerst aber nicht. Das Engagement ist für zwei Jahre gedacht - dann sieht man weiter. "Australien ist eines meiner Traumländer und viele haben mir prophezeit, dass ich da bleiben will, wenn die zwei Jahre vorbei sind", erzählt die 67-Jährige. "Aber ich lasse es auf mich zukommen. Mein Haus in Deutschland bleibt so, wie es ist. Und dann schauen wir mal, wie es weitergeht." Am 1. Januar startet Jeler mit dem Flieger nicht nur in ein neues Jahr, sondern auch in einen neuen spannenden Abschnitt ihres Lebens. 

(JS/DK)

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