EM 2018

EM: Neun Deutsche in zweiter Runde, zwei Mixed-Medaillen schon sicher!

20.09.2018 - Erst heute ging es bei der EM in Alicante so richtig los für die meisten deutschen Starter: Die erste Hauptrunde im Einzel stand an. Neun von zehn DTTB-Assen konnten sich dabei behaupten und einen Platz in Runde zwei sichern. In der Mixed-Doppel-Konkurrenz zogen Han Ying/Ruwen Filus und Petrissa Solja/Patrick Franziska bereits ins Halbfinale ein und haben eine Medaille damit schon sicher.

In der Herren-Einzel-Konkurrenz erreichten heute alle deutschen Starter die zweite Runde. Den Anfang machte am Abend Timo Boll. Zwar leistete ihm der Schweizer Lionel Weber sehr gute Gegenwehr und hatte die 2:1-Satzführung auf dem Schläger, doch wusste Boll sich zu behaupten und fuhr am Ende einen 4:1-Sieg ein. "So richtig rund lief es noch nicht. Mein Gegner hat gute Bälle gespielt, ich habe mich reingearbeitet, nachher präziser gespielt. Es ist so gelaufen, wie ich es erwartet habe: Im Rückschlag habe ich noch Probleme, die Automatismen, das Feingefühl sind noch nicht da. Der Schnellste bin ich ja sowieso nicht mehr und da stehe ich dann manchmal blöd da", zeigte sich der 37-Jährige nach der Partie selbstkritisch. Für den Rekordeuropameister geht es am Freitag gegen Can Akkuzu aus Frankreich.  

Das schwerste Los der Herren in Runde eins hatte Benedikt Duda erwischt. Doch er agierte gegen Lubomir Jancarik über weite Strecken souverän und setzte sich ebenfalls mit 4:1 durch. Der Bergneustädter analysierte seinen Sieg so: "Ich habe in den ersten beiden Sätzen zu gleich gespielt, zu viel kurz-kurz. Danach habe ich variabler agiert, das hat mir den Sieg gebracht." Als einziger Deutscher in der Einzel-Runde hatte der 24-Jährige in der deutlich aufgeheizteren Nebenhalle antreten müssen, was ihm aber nichts ausmachte. "Hier schwitzt man ein Trikot mehr voll. Aber mit meinen Belägen hatte ich keine Probleme." Auch Duda bekommt es in Runde zwei mit einem Franzosen zu tun, mit dem Weltranglisten-13. Simon Gauzy wartet ein harter Brocken auf den Linkshänder. 

Patrick Franziska spielte zur gleichen Zeit wie Duda in der Haupthalle, bezwang dort den Serben Zsolt Peto mit 4:2 nach zwischenzeitlichem 2:2-Ausgleich. Ohne Satzverlust brachte Ricardo Walther sein Spiel gegen den Waliser Callum Evans durch, am späten Abend siegte Ovtcharov gegen den Belgier Robin Devos. Während Franziska in Person von Bojan Tokic auf einen ehemaligen Saarbrücker Mannschaftskollegen trifft, spielt Walther in Runde zwei gegen Wang Yang und Ovtcharov gegen Alexander Shibaev. 

Viele Überraschungen blieben bei den Herren aus. Titelverteidiger Emmanuel Lebesson musste über die volle Distanz von sieben Sätzen gegen Frane Kojic gehen, während Mattias Falck gegen Anders Lind im Entscheidungssatz unterlag. Zum Generationenduell wird es unterdessen morgen zwischen Altmeister Vladimir Samsonov und Truls Möregårdh kommen. 

Lang genau so ausgeschieden wie drei Ex-Europameisterinnen 
Als einziges DTTB-Mitglied aus dem Einzel-Wettbewerb verabschieden musste sich heute Kristin Lang. Sie hatte mit der rumänischen Mannschafts-Europameisterin Daniela Monteiro Dodean die schwerste Aufgabe zu bewältigen, eine zu heute zu schwere, wie sich nach sechs Sätzen herausstellen sollte: "Ich bin gar nicht zufrieden mit meiner Leistung. Es war viel mehr drin. Aber wenn man pro Satz fünf, sechs eigene Fehler bei der Eröffnung macht, kann man solch ein Spiel nicht gewinnen. Das war für die erste EM-Runde gegen eine solche Gegnerin nicht ausreichend" lautete ihr Fazit nach dem Ausscheiden. Die 33-Jährige ereilte das gleiche Schicksal wie die Ex-Europameisterinnen Li Fen (Titelgewinn 2013, 0:4 gegen Bernadette Szöcs heute), Elizabeta Samara (Titelgewinn 2015, 1:4 gegen Margaryta Pesotska) und Viktoria Pavlovich (Titelgewinn 2010 und 2012, 2:4 gegen Stephanie Loeuillette). 

Kurzzeitig zu straucheln drohte auch Nina Mittelham. Die Europe-Top-10-Gewinnerin der Mädchen, die Serbin Sabina Surjan, ließ die Neu-Berlinerin auf 2:2 nach Sätzen herankommen und im fünften Durchgang nach hoher Führung dann auch zum 9:9-Ausgleich kommen. Mittelham bekam die Kurve, am Ende prangte ein 4:2-Erfolg auf der Anzeigetafel. "Sie war eine unangenehme Gegnerin und es war das erste Spiel in dieser Halle. Ich bin froh, dass ich gewonnen habe."

Während sich Sabine Winter gegen die Österreicherin Karoline Mischek in vier Sätzen keine Blöße gabe, musste auch Petrissa Solja gegen die Weißrussin Nadezhda Bogdanova über sechs Sätze gehen, um in die zweite Runde einzuziehen. Vor ihrem Einzel hatte Solja allerdings schon drei Partien an diesem Tag bestritten, was ihr laut eigener Aussage im Einzel etwas zusetzte.  

Zwei Mixed-Medaillen schon sicher
Denn alleine zwei Partien in der Mixed-Doppel-Konkurrenz hatte die Linkshänderin zu diesem Zeitpunkt an der Seite von Patrick Franziska schon absolviert, eine kurz vor ihrem Einzel sogar. Nach dem Achtelfinale am Morgen feierten die beiden im Viertelfinale gegen die letztmaligen Vize-Europameister Mattias Falck und Matilda Ekholm nämlich einen glatten 3:0-Erfolg. Patrick Franziska erklärte daraufhin: "Ich bin happy, schon am Donnerstagmittag mit einer Medaille dazustehen. Wichtig war der dritte Satz. Wir haben gut dagegengehalten, sehr aggressiv, sehr konzentriert gespielt und verdient gewonnen." Im Halbfinale am Freitag geht es für Franziska/Solja gegen die Österreicher Stefan Fegerl/Sofia Polcanova. Auf die mehrmaligen Mixed-Europameister Aleksandar Karakasevic/Ruta Paskauskiene (Serbien/Litauen) treffen wiederum Ruwen Filus und Han Ying. 

Deutsche Herren- und Damen-Doppel geschlossen weiter
Lediglich zwei Satzverluste in der Summe mussten am Vormittag die deutschen Damen- und Herren-Doppel hinnehmen. Das litauische Duo Ruta Paskauskiene/Egle Stuckyte bezwangen Solja/Winter mit 4:1, während Lang/Mittelham die Kroatinnen Mateja Jeger/Dorina Srebernjak in vier Sätzen in Schach hielten. Die Titelverteidiger der Herren, Patrick Franziska und der Däne Jonathan Groth, hatten mit der schweizerisch-kroatischen Kombination Lionel Weber und Filip Cipin wenig Mühe (4:0), einen Satz mehr mussten Ricardo Walther und Ruwen Filus gegen die Ukrainer Kou Lei und Viktor Yefimov spielen. 
 

Die Spiele der Deutschen in der Übersicht:

Herren-Einzel

1. Runde (64er-Feld)
Timo Boll - Lionel Weber SUI 4:1 (7,-6,11,1,6) 
Patrick Franziska - Zsolt Peto SRB 4:2 (4,-14,9,-8,1,7)
Benedikt Duda - Lubomir Jancarik CZE 4:1 (9,-7,3,4,6)
Ricardo Walther - Callum Evans WAL 4:0 (7,4,9,7)
Dimitrij Ovtcharov - Robin Devos BEL 4:1 (9,3,-10,6,10)

2. Runde
Timo Boll - Can Akkuzu FRA, Freitag 20 Uhr
Patrick Franziska - Bojan Tokic SLO, Freitag 19.10 Uhr
Benedikt Duda - Simon Gauzy FRA, Freitag 19.10 Uhr
Ricardo Walther - Wang Yang SVK, Freitag 18.20 Uhr
Dimitrij Ovtcharov -Alexander Shibaev RUS, Freitag 17.30 Uhr

Damen-Einzel

1. Runde (64er-Feld)
Petrissa Solja - Nadezhda Bogdanova BLR 4:2 (-8,4,-9,4,3,9)
Han Ying - Karin Adamkova CZE 4:0 (6,4,7,4)
Nina Mittelham - Sabine Surjan SRB 4:2 (8,10,-7,-7,9,3)
Kristin Lang - Daniela Monteiro Dodean ROU 2:4 (-8,8,-12,9,-8)
Sabine Winter - Karoline Mischek AUT 4:0 (6,8,4,3)

2. Runde (32)
Petrissa Solja - Shao Jieni POR, Freitag 16:30 Uhr
Han Ying - Yana Noskova RUS, Freitag 15:40 Uhr
Nina Mittelham - Szandra Pergel HUN, Freitag 14.50 Uhr
Sabine Winter - Ganna Gaponova UKR, Freitag 14 Uhr

Herren-Doppel

1. Runde (32er-Feld)
Patrick Franziska/Jonathan Groth DEN - Lionel Weber SUI / Filip Cipin CRO 4:0 (7,7,7,9)
Ruwen Filus/Ricardo Walther - Kou Lei/Viktor Yefimov UKR 4:1 (7,9,6,-4,6)

Achtelfinale
Patrick Franziska/Jonathan Groth DEN - Diogo Chen/Diogo Carvalho POR, Freitag 12.15 Uhr
Ruwen Filus/Ricardo Walther - Panagiotis Gionis GRE/Wang Yang SVK, Freitag 11.30 Uhr

Damen-Doppel

1. Runde (32er-Feld)
Petrissa Solja/Sabine Winter - Ruta Paskauskiene/Egle Stuckyte LTU 4:1 (5,4,7,-9,6)
Nina Mittelham/Kristin Lang - Mateja Jeger/Dorina Srebernjak CRO 4:0 (4,2,8,8)

Achtelfinale
Petrissa Solja/Sabine Winter - Britt Eerland NED/Dana Cechova CZE, Freitag 10.45 Uhr
Nina Mittelham/Kristin Lang - Fu Yu/Shao Jieni POR, Freitag 10 Uhr

Mixed-Doppel

Achtelfinale
Patrick Franziska/Petrissa Solja - Chen Diogo/Shao Jieni POR 3:0 (8,4,6)
Ruwen Filus/Han Ying - Truls Möregård/Christina Källberg SWE 3:0 (4,5,6)

Viertelfinale
Patrick Franziska/Petrissa Solja - Mattias Falck/Matilda Ekholm SWE 3:0 (9,6,11)
Ruwen Filus/Han Ying - Ovidiu Ionescu/Bernadette Szöcs ROU 3:1 (4,9,-4,11)

Halbfinale
Patrick Franziska/Petrissa Solja - Stefan Fegerl/Sofia Polcanova AUT, Freitag 13.15 Uhr
Ruwen Filus/Han Ying - Aleksandar Karakasevic SRB/Ruta Paskauskiene LTU, Freitag 13.15 Uhr

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(DK)

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