EM 2018

DTTB-Asse vor EM: Topgesetzt, aber nicht topfavorisiert?

An Position fünf ist Patrick Franziska bei der EM gesetzt (©Thomas)

17.09.2018 - An diesem Dienstag fällt der Startschuss für die 37. Tischtennis-EM im spanischen Alicante, die bis Sonntag andauert. Mit einem schlagkräftigen Aufgebot geht der DTTB an der Costa Blanca an den Start. Topgesetzt, aber wohl nicht ganz topfavorisiert – so könnte das Motto lauten nach den Verletzungspausen, die Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov in diesem Jahr hinter sich haben.

Zwar führen der Düsseldorf und der Orenburger die Setzliste der EM an – Timo Boll als Weltranglistenvierter vor dem Weltranglistenfünften Dimitrij Ovtcharov –, beide stapeln vor Turnierbeginn aber eher tief. "Hätte ich jetzt die Form von vor ein paar Monaten, dann gäbe es eine realistische Chance, aber aktuell sehe ich mich nicht im Favoritenkreis. Ich sehe das Turnier mehr als Wettkampfpraxis, Einstieg in die Saison und hoffe, dass ich mich während des Wettkampfes steigere. Aber ich bin schon sehr, sehr weit weg aktuell, deshalb muss man realistisch bleiben mit seinen Zielsetzungen", erklärte der mit sechs Einzel-Titeln dekorierte Rekordeuropameister Timo Boll vor Turnierbeginn im myTischtennis-Interview. Dimitrij Ovtcharov erläuterte vor der Kamera: "Ich gehe entspannt ins Turnier, mache mir nicht den Druck wie in den letzten Jahren. Ich möchte das Turnier genießen, genießen, dass ich zu 100 % fit bin und glaube, mit ein bisschen Glück kann es auch mal ganz weit nach vorne gehen." 

Schon an Position fünf, hinter Simon Gauzy (Frankreich) und Marcos Freitas (Portugal) an den Positionen drei und vier, folgt in der Setzliste Patrick Franziska. Der 26-Jährige zog im August erstmals in die Top 20 der Weltrangliste ein und ist dort aktuell auf Platz 16 zu finden. Die Setzpositionen 14 und 18 nehmen Ricardo Walther (vor dem französischen Titelverteidiger Emmanuel Lebesson auf 15) und Benedikt Duda ein. Alle DTTB-Asse dürfen damit die Qualifikation überspringen und steigen im Einzel erst am Donnerstag in der ersten Hauptrunde ins Turnier ein, die 64 Teilnehmer umfasst.  

Auch alle DTTB-Damen fürs Hauptfeld gesetzt
Diesen Vorteil genießen auch die deutschen Damen. Hier ist mit Han Ying 'lediglich' eine Spielerin in den Top 10 der Setzliste zu finden. Diese wird in Abwesenheit der türkischen Titelverteidigerin Hu Melek von der Österreicherin Sofia Polcanova vor der Niederländerin Li Jie, den Rumäninnen Elizabeta Samara und Bernadette Szöcs sowie der Polin Li Qian angeführt. Auf den Setzpositionen 14, 15 und 16 finden sich Sabine Winter, Petrissa Solja und Nina Mittelham wieder. Auch die nach ihrer Schwangerschaft in der Weltrangliste auf Platz 139 zurückgefallene Kristin Lang ist für das Hauptfeld gesetzt. Durch eine Sonderregelung auf DTTB-Antrag wurde die 33-Jährige an Position 22 gelistet. 

Ihren Doppel-Titel mit Sabine Winter wird Lang in diesem Jahr nicht verteidigen können. Das Duo wurde 'getrennt', stattdessen wird Winter mit Petrissa Solja an den Start gehen, mit der sie bereits 2013 in Schwechat Gold gewann. Lang wiederum wird ein Duo mit Nina Mittelham bilden. Patrick Franziska dagegen erhält die Möglichkeit, wie 2016 Gold im Doppel mit dem gleichen Doppelpartner zu gewinnen. Vor zwei Jahren in Budapest holte der Saarbrücker mit dem Dänen Jonathan Groth den Titel. In Alicante gehen beide wieder zusammen an den Tisch, topgesetzt vor den Schweden Mattias Falck und Kristian Karlsson sowie den deutschen Meistern der Jahre 2016 und 2017, Ricardo Walther und Ruwen Filus.

Die EM ab Mittwochabend im myTischtennis-Liveticker
Spannend zu beobachten wird auch sein, wie die Deutschen im Mixed-Wettbewerb abschneiden, einem Wettbewerb, in dem bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio Medaillen vergeben werden. Durchaus Chancen, es weit nach vorne zu schaffen, sieht Han Ying. Mit Ruwen Filus wird die 35-Jährige in Alicante ein Abwehrduo bilden, nachdem sie in diesem Jahr schon auf der World Tour zusammen gespielt haben. Bei den China Open schied man allerdings in der ersten Runde, dem Achtelfinale, aus. Han und Filus scheiterten dort genau so an den Japanern Masataka Morizono und Mima Ito wie eine Runde später Patrick Franziska und Petrissa Solja, das zweite Mixed-Duo bei der EM. 

Die Auslosung der Hauptrundenspiele findet am Mittwoch nach Ende aller Qualifikationsspiele statt. myTischtennis.de ist auch in diesem Jahr wieder live vor Ort bei der EM und wird Sie ab Mittwochabend, pünktlich zum Eingreifen der Deutschen ins Turniergeschehen, mit einem Liveticker 'versorgen'. An allen Tagen dürfen Sie sich außerdem wieder auf Spielberichte, Bildergalerien, Interviews und bunte Geschichten freuen. 

Das deutsche Aufgebot bei der Individual-EM in Alicante (18. - 23. September):

Herren
Timo Boll (Borussia Düsseldorf, Weltrangliste: 4)
Dimitrij Ovtcharov (Fakel Gazprom Orenburg, Weltrangliste: 5)
Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT, Weltrangliste: 16)
Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach, Weltrangliste: 46)
Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt, Weltrangliste: 50)
Ruwen Filus (RhönSprudel Fulda-Maberzell, Weltrangliste: 19)

Einzel: Boll, Ovtcharov, Franziska, Walther, Duda
Doppel: Franziska/Jonathan Groth DEN, Filus/Walther

Damen
Han Ying (KTS Zamek Tarnobrzeg, Weltrangliste: 39)
Sabine Winter (SV DJK Kolbermoor, Weltrangliste: 46)
Petrissa Solja (TSV Langstadt, Weltrangliste: 49)
Nina Mittelham (ttc berlin eastside, Weltrangliste: 54)
Kristin Lang (SV DJK Kolbermoor, Weltrangliste: 139)

Einzel: Han, Winter, Solja, Mittelham, Lang
Doppel: Solja/Winter, Lang/Mittelham 

Gemischtes Doppel: Franziska/Solja, Filus/Han

Die Titelverteidiger im Überblick: 

Herren-Einzel: Emmanuel Lebesson (Frankreich)
Damen-Einzel: Hu Melek (Türkei)
Herren-Doppel: Patrick Franziska (Deutschland)/Jonathan Groth (Dänemark)
Damen-Doppel: Kristin Lang/Sabine Winter (Deutschland
Mixed: Joao Monteiro (Portugal)/Daniela Dodean-Monteiro (Rumänien)

Zur ITTF-Übersichtsseite für das Turnier

(DK)

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