17.09.2017 - Nach Finalniederlagen 2014 und 2015 haben die deutschen Tischtennis-Herren zum siebten Mal nach 2007, 2008, 2009, 2010, 2011 und 2013 Mannschafts-Gold bei einer Europameisterschaft gewonnen. In der Neuauflage des Endspiels von 2014 setzte sich die DTTB-Auswahl im d'Coque in Luxemburg-Stadt mit 3:0 gegen Portugal durch. Im Halbfinale am Samstag hatte Deutschland Slowenien mit 3:2 geschlagen, Portugal mit dem gleichen Ergebnis Frankreich besiegt.

Die deutschen Herren haben es endlich wieder geschafft: Nach bitteren Finalniederlagen gegen Portugal und Österreich in den Jahren 2014 und 2015 haben sie sich den Europameisterschafts-Titel zurückgeholt. Die Neuauflage des 2014 mit 2:3 verlorenen Finals gegen Portugal gewann Deutschland heute in Luxemburg mit 3:0.

Zu einem Schlüsselmoment kam es recht früh in dieser Begegnung: Der an Position eins aufgebotene Timo Boll hatte sich nach einem 1:2-Satzrückstand gegen Marcos Freitas in den fünften Durchgang gekämpft. Dort hatte er eine komfortable 6:2-Führung verspielt und bald drei Matchbälle gegen sich. Doch der Düsseldorfer gab sich nicht geschlagen, erzielte fünf Punkte in Folge und damit die 1:0-Führung für die Deutschen. 

Hochkonzentriert ging danach Dimitrij Ovtcharov, den gestern noch Magen-Darm-Probleme geplagt hatten, gegen Tiago Apolonia zu Werke. Den in der Bundesliga für den 1. FC Saarbrücken spielenden Portugiesen bezwang der 29-Jährige souverän in drei Sätzen. Für die Entscheidung sorgte danach Patrick Franziska, der diese Europameisterschaft damit mit weißer Weste abschließt. Einzig im ersten Durchgang hatte er trotz dreier Satzbälle das Nachsehen, in den folgenden Sätzen diktierte der Deutsche das Geschehen und machte die Rückkehr auf Europas Tischtennis-Thron mit einem 3:1-Sieg perfekt.

"Heute große Entschlossenheit gezeigt"
Bundestrainer Jörg Roßkopf zum Titelgewinn: „Das Team ist sehr froh, den Titel zurückgewonnen zu haben. Wir verdienen ihn. Alle Spieler waren in guter Verfassung, sie haben es in ihren Spielen unter Beweis gestellt. Portugal hat eine starke Mannschaft, drei erfahrene Spieler. Wir wussten, dass wir das höchste Niveau abrufen müssen. Heute einen guten Start zu erwischen, hat uns in die Karten gespielt, aber alle Spiele waren wichtig.“

Dimitrij Ovtcharov fand: Wir haben in dieser Partie große Entschlossenheit gezeigt. Die Niederlage 2014 hat uns wehgetan, daher waren wir heute umso motivierter. Timo hat einen guten Start hingelegt, insgesamt war es ein guter Mannschaftserfolg heute."

Der unterlegene Portugiese Marcos Freitas erklärte: „Es war schwer, gegen Timo zu spielen. Es ist immer schwierig, gegen ihn Punkte zu erzielen, es war ein enges Spiel. Ich wollte diesen Punkt für mein Team unbedingt erzielen, aber Timo ist noch einmal zurückgekommen."

Im WM-Achtelfinale in Düsseldorf vor wenigen Monaten hatte Boll Freitas auch bezwungen. Dieses Spiel hatte sich der deutsche Rekordeuropameister in Vorbereitung auf die Partie heute noch einmal angeschaut. "Wir kennen uns sehr gut, wir sind in vielen wichtigen Spielen aufeinandergetroffen. Es ist schwer, gegen ihn die richtige Taktik zu finden. Man muss ihn überraschen. Das hat heute manchmal geklappt, manchmal nicht. Ich musste mein bestes Tischtennis spielen. Ich bin froh, dass ich es noch einmal rumreißen konnte."

Championship Division, Herren

Finale

Deutschland - Portugal 3:0
Timo Boll - Marcos Freitas 3:2 (-9,7,-13,5,10)
Dimitrij Ovtcharov - Tiago Apolonia 3:0 (6,7,9)
Patrick Franziska - Joao Monteiro 3:1 (-10,6,9,5)

So war das Halbfinale verlaufen

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(DK)