World Tour

Japans Knirpse besiegen Weltmeister Xu/Fan

Der Weltmeisterschreck: der 17-jährige Yuto Kizukuri und der 13-jährige Tomokazu Harimoto (©ITTF)

23.06.2017 - Dass Tomokazu Harimoto ein Wahnsinnstalent ist, wissen wir spätestens seit den Weltmeisterschaften von Düsseldorf, wo er unter anderem den Top 10-Spieler Jun Mizutani aus dem Turnier warf und es bis unter die besten Acht schaffte. Bei den China Open besiegte der 13-Jährige bereits den weißrussischen Routinier Vladimir Samsonov. Nun gelang ihm mit Yuto Kizukuri der nächste Coup: Im Doppel triumphierten die Youngster gegen Weltmeister Xu Xin/Fan Zhendong.

Tomokazu Harimoto ist schon jetzt ein Phänomen, keine Frage. In welch lockerer Manier er sich mit seinen 13 Jahren den absoluten Topspielern gegenüberstellt und einen nach dem anderen in die Schranken weist, ist schier unfassbar. Die chinesischen Stars waren bislang allerdings doch noch eine Nummer zu groß für den Japaner, wie er unter anderem im WM-Viertelfinale gegen Xu Xin erfahren musste. Nun ist auch diese Hürde übersprungen. Gemeinsam mit seinem 17-jährigen Doppelpartner Yuto Kizukuri bezwang er die chinesischen Weltmeister Xu Xin und Fan Zhendong in fünf Sätzen.

Das Halbfinale verlief äußerst dramatisch. Die Chinesen hatten sich bereits eine souveräne 2:0-Führung erarbeitet und waren dem Sieg damit schon sehr nah, als sie das Heft noch aus der Hand gaben. Harimoto/Kizukuri kämpften sich in den fünften Satz, lagen dort schon mit 8:10 zurück, wehrten aber diese beiden und noch zwei weitere Matchbälle in der Verlängerung ab. Beim Stand von 12:12 bewies dann Fan Zhendong Größe, als er bei einem Ball, den die Schiedsrichter bereits ihm zugesprochen hatten, fairerweise zugab, dass er noch auf dem Tisch gewesen war. Durch diese Geste holten sich die Japaner ihren ersten eigenen Matchball, den sie prompt verwandelten. Damit zogen Harimoto/Kizukuri ins Finale der China Open, wo sie allerdings gegen ihre Teamkollegen Jin Ueda/Maharu Yoshimura mit 1:3 verloren.

Harimoto war bereits am ersten Hauptrundentag ein großer Coup gelungen. In der ersten Einzelrunde warf er Vladimir Samsonov, die Nummer zwölf der Welt, durch einen 4:3-Sieg aus dem Wettbewerb. „Ich sehe ihn nicht als kleinen Jungen“, erklärte Samsonov später, dass er Harimoto nicht unterschätzt hatte. „Er hat in der Vergangenheit schon sehr starke Spieler geschlagen und stand im Viertelfinale der WM. Wir müssen ihn wie einen Topspieler behandeln.“ Harimotos Reise endete schließlich im Halbfinale gegen Timo Boll, nachdem sein Spiel gegen Xu Xin ausgefallen war.

(JS)

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