Champions League

CL: Düsseldorf unterliegt, Berlin siegt furios

Matilda Ekholm war die unbestrittene Matchwinnerin in Berlin (©Gohlke)

08.03.2019 - Mit einem Sieg und einer Niederlage sind die Halbfinal-Hinspiele in der Champions League für die deutschen Mannschaften geendet. Während Borussia Düsseldorf am Donnerstagabend in Jekaterinburg gegen UMMC mit 1:3 verlor, setzten sich Berlins Damen am Freitagabend am Weltfrauentag gegen den amtierenden Champion Dr. Casl (Kroatien) mit 3:2 durch.

Die Schwedin Matilda Ekholm war es, die für Berlin zur Matchwinnerin avancierte und den entscheidenden Punkt holte im letzten Einzel gegen die Niederländerin Li Jie. Schon vorher hatte vieles auf einen Erfolg der Hauptstädterinnen hingedeutet. Shan Xiaona hatte das Auftakteinzel gegen Li mühelos mit 3:0 gewonnen, ehe Ekholm ihr erstes Spiel an diesem Abend ohne Satzverlust gegen die favorisierte Chinesin Lin Gaoyang für sich entschied. Geschlagen gaben sich die Titelverteidiger aus Kroatien zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Denn Fu Yu verkürzte, indem sie die frischgebackene deutsche Meisterin Nina Mittelham bezwang und Lin glich aus, dadurch dass sie einen 0:1-Satzrückstand gegen Shan Xiaona in einen 3:1-Erfolg ummünzte.

So musste das Duell zwischen Ekholm und Li entscheiden. Hier warf Ekholm alles rein, erkämpfte sich jeweils knappe Satzerfolge und durfte am Ende über einen 3:1-Sieg jubeln. Durch das passable Satzverhältnis von 11:7 hat Berlin im Rückspiel in Kroatien am 24. März nun alle Möglichkeiten, den Finaleinzug perfekt zu machen. 

Bitterer Abend für Düsseldorf
Schon am Donnerstag war Düsseldorf in der Königsklasse angetreten. Timo Boll hatte in seinem ersten Match gegen Jonathan Groth beim 1:3 seine Siegchancen nicht nutzen können und auch in der zweiten Partie gegen Fang Bo eine 2:0-Satzführung nicht ins Ziel bringen können. Während der frischgebackene deutsche Meister im Einzel in umkämpften Duellen unterlag, blieb Anton Källberg beim klaren 0:3 gegen Fang Bo hinter den Erwartungen zurück. Den einzigen Erfolg verbuchte ein an diesem Tag ein bärenstarker Kristian Karlsson gegen Aleksandr Shibaev zum zwischenzeitlichen 1:2.

Källberg kam gegen Fang Bo in der Auftakt-Begegnung nicht ins Spiel, machte zu viele leichte Fehler gegen den allerdings auch stark aufspielenden früheren Top-10-Spieler aus China. "Man kann nicht erwarten, dass Anton dieses Duell gewinnt. Ich hatte jedoch gehofft, dass es ein engeres Match wird", so Cheftrainer Danny Heister, der im zweiten Spiel einen gut aufgelegten Timo Boll sah. Doch auch sein Gegenüber, Jonathan Groth, zeigte eine fehlerfreie Vorstellung und so entwickelte sich ein munteres Spiel auf hohem Niveau, das der Deutsche über weite Strecken bestimmte. Boll lag zum Teil deutlich in Führung und erspielte sich in allen vier Durchgängen mindestens einen Satzball, zum Satzgewinn nutzen konnte der Borusse jedoch lediglich einen und so unterlag der Weltranglistenfünfte schließlich mit 1:3.

Karlsson kann verkürzen
Dadurch lastete ein immenser Druck auf Kristian Karlsson, der gegen Aleksandr Shibaev unbedingt gewinnen musste, um seine Farben im Spiel zu halten. Und der schwedische Vizemeister im Einzel hielt dem Druck stand, zeigte tolles Tischtennis und besiegte den ebenfalls erstklassig agierenden Russen in vier Durchgängen. Heister: "Kristian hat einen super Job gemacht. Er hat fantastisch gespielt." Damit waren die Karten neu gemischt, Boll hatte die Chance auf den Ausgleich und damit auf eine solide Ausgangsposition für das Rückspiel. Zunächst sah es auch danach aus, dass der heute 38 Jahre werdende Hesse für ein Entscheidungsspiel sorgen würde. Die ersten beiden Durchgänge gingen in einer spektakulären Partie an den Düsseldorfer. Doch mit dem Gewinn des zweiten Satzes war auf einmal der Stecker gezogen. Alles, was bis dato geklappt hatte, funktionierte nicht mehr und so verlor Boll am Ende doch noch mit 2:3.

"Fang Bo war heute zu kräftig für uns", sagte ein enttäuschter Heister. "Und wenn die eigene Nummer eins dann leer ausgeht, ist es schwierig, in einem Halbfinale zu bestehen. Timo hatte bislang alle Matches in der Champions League gewonnen und auch heute gute Leistungen gezeigt, doch seine Gegner waren hochmotiviert und stark. So hat es für ihn und damit für unser Team leider nicht gereicht. UMMC im Rückspiel zu besiegen und in das Finale zu kommen, wird eine richtig harte Nuss. Ich sehe unsere Chancen bei fünf Prozent."   

Manager Andreas Preuß: "Wir haben uns teuer verkauft, doch am Ende fehlte das Quäntchen Glück. Im Halbfinale der Champions League braucht man das auch, um gegen andere Top-Teams bestehen zu können. Aber – noch ist die Messe nicht gelesen, wir haben noch das Rückspiel bei uns in Düsseldorf. Auch wenn wir durch das 1:3 und 6:10 Sätze nur noch Außenseiter sind, werden wir kämpfen. Wir haben schon so manche schier aussichtslosen Spiele in unserem ARAG CenterCourt gedreht und für uns entschieden." 

Das Halbfinal-Rückspiel findet am Donnerstag, den 21. März, um 19 Uhr, in Düsseldorf statt. Im anderen Champions-League-Halbfinale, das am Freitagabend stattfand, drehte Orenburg um Dimitrij Ovtcharov einen 0:2-Rückstand gegen Vaillante Angers. 

UMMC Jekaterinburg (RUS) - Borussia Düsseldorf 3:1
Fang Bo - Anton Källberg 3:0 (11:5, 11:8, 11:2)
Jonathan Groth - Timo Boll 3:1 (12:10, 12:10, 9:11, 12:10)
Aleksandr Shibaev - Kristian Karlsson 1:3 (6:11, 11:9, 9:11, 9:11)
Fang Bo - Timo Boll 3:2 (11:13, 7:11, 11:4, 11:6, 11:4)

ttc berlin eastside - Dr. Casl 3:2 
Shan Xiaona – Li Jie 3:0 (11:3, 11:3, 11:8)
Matilda Ekholm – Lin Gaoyang 3:0 (11:5, 11:8, 13:11)
Nina Mittelham – Yu Fu 1:3 (7:11, 10:12, 11:9, 7:11)
Shan Xiaona – Lin Gaoyang 1:3 (11:8, 4:11, 6:11, 9:11)
Matilda Ekholm – Li Jie 3:1 (11:9, 15:13, 5:11, 11:9)

(Borussia Düsseldorf)

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