Champions League

CL: Jubel in Mühlhausen und Düsseldorf, Frust in Saarbrücken

Der Post SV Mühlhausen feierte den Sieg mit seinen Fans (©Facebookseite Mühlhausen)

07.12.2018 - Wer hätte das gedacht? Der Post SV Mühlhausen hat in der ersten Champions-League-Saison seiner Vereinsgeschichte auf Anhieb den Sprung ins Viertelfinale geschafft und setzte sich somit in der starken Gruppe D, die Favorit Orenburg anführte, durch. Borussia Düsseldorf legte am Freitagabend nach und sicherte sich den Sieg in Gruppe A. Der 1. FC Saarbrücken dagegen schied nach einer NIederlage in Gruppe C aus der Königsklasse aus und wird im neuen Jahr mit dem ETTU Cup Vorlieb nehmen müssen.

Die Saarländer verloren das entscheidende Spiel um den Einzug ins Viertelfinale am Freitagabend gegen den polnischen Klub Bogoria Grodzisk mit 2:3. Nach der Führung von Patrick Franziska – er schlug Kaii Yoshida – unterlagen Darko Jorgic und Tomas Polansky ihren Gegnern Panagiotis Gionis und Pavel Sirucek, so dass der 1. FC zum ersten Mal mit dem Rücken zur Wand stand. Franziska behielt zwar auch in seinem zweiten Einzel die Nerven und konnte seinen Klub mit einem 3:0 über Marek Badowski zurück ins Spiel bringen, doch Jorgic musste sich im Anschluss Yoshida geschlagen geben. Auf Schützenhilfe aus Dänemark hofften die Saarländer vergeblich, denn Roskilde um Michael Maze unterlag dem französischen Klub Vaillante Angers, der sich damit genau wie Bogoria Grodzisk seinen Platz im Viertelfinale sicherte. Patrick Franziska sagte nach dem Spiel der TTBL im Interview : „Wir haben trotz allem ein starkes Spiel gemacht.  Ich denke nicht, dass wir aufgrund der heutigen Leistung ausgeschieden sind." Trotz bitterer Niederlage blickte der 26-Jährige schon in die Zukunft: "Unser Minimalziel haben wir erreicht und versuchen nun, im ETTU Cup anzugreifen.“

Erfolgreiches Comeback von Assar
Grund zur Freude hatte am Freitagabend dagegen Borussia Düsseldorf. Mit einem 3:1-Erfolg gegen Pontoise Cergy sicherten sich die Rheinländer den Sieg in Gruppe A. Beide Teams gingen mit je vier Siegen in fünf Spielen in das direkte Duell um den Gruppensieg. Sowohl Düsseldorf als auch Pontoise waren gut vorbereitet und spielten voll auf Sieg. Zunächst gelang das der Borussia in Person von Timo Boll besser. Der Düsseldorfer ließ Can Akkuzu beim klaren 3:0-Erfolg keine Chance und brachte seine Farben in Front. Doch Kristian Karlsson unterlag seinem schwedischen Landsmann Mattias Falck anschließend mit 1:3. Dem sonst so zuverlässigen Punktesammler erging es schon während, aber erst recht nach der Partie nicht gut, er kämpfte mit Kreislaufproblemen.

Omar Assar feierte in einer umkämpften Partie gegen den früheren Borussen Patrick Baum ein erfolgreiches Comeback. Fünf Sätze lang beharkten sich die beiden Akteure, am Ende hatte Assar die besseren Nerven und gewann unter tosendem Beifall der 900 Fans im ARAG CenterCourt diese wichtige Partie. Im Spitzenspiel zwischen Boll und Falck sah es zwei Sätze lang nach einer deutlichen Angelegenheit für den Weltranglisten-Dritten aus, doch den engen Durchgang drei schnappte sich Falck. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, das sich Boll aber nicht mehr nehmen ließ. Die Partie gewann er schließlich verdient mit 3:1 und machte sowohl den Heimsieg seiner Mannschaft als auch den Gruppensieg perfekt. Der Matchwinner erklärte nach dem Triumph: "Gegen Pontoise muss man schon eine gute Leistung abliefern, um zu gewinnen. Und das haben wir gemacht, das war ein sehr gutes Spiel. Es freut mich, dass Omar nach der Pause einen Sieg geholt hat. Kristian hatte ein bisschen Kreislaufprobleme und deswegen hätten wir ihn auch für das zweite Spiel rausgenommen. Wir sind verdient Erster geworden."Der Gruppensieg der Borussia ist gleichbedeutend mit einem vermeintlich leichteren Los im Viertelfinale, da der Gruppensieger auf einen Zweitplatzierten trifft. Außerdem hat der Erste im entscheidenden K.o.-Spiel Heimrecht.

Historischer Sieg für Mühlhausen
Geschichte schrieb am Donnerstagabend derweil der Post SV Mühlhausen. Erstmals in der Vereinsgeschichte spielen die Bundesligisten in der Königsklasse mit und haben dort sogar auf Anhieb den Sprung in die K.o.-Runde geschafft. Als Gruppenzweiter hinter Orenburg qualifizierten sich die Thüringer am Donnerstagabend für das Viertelfinale, indem sie die schwedische Mannschaft Eslövs AI Bordtennis auswärts schlugen. Dass dieser Sieg zum Einzug in die Runde der besten Acht führen würde, hatten sie Favorit Orenburg zu verdanken, der bereits vor dem Spielbeginn in Schweden mit Hennebont einen weiteren Mitbewerber um einen Viertelfinalplatz geschlagen hatte.

Mit dieser Gewissheit im Hinterkopf spielte Mühlhausen furios auf und preschte zur 2:0-Führung voraus, indem Lubomir Jancarik das schwedische Talent Truls Moregardh besiegte und Daniel Habesohn seinem Gegner Zhang Fuzhou keinen Satz ließ. Den Sieg vor Augen vergab Ovidiu Ionescu allerdings seine 2:1-Führung gegen Robert Svensson und verlor das Spiel im fünften Satz noch. Die Lage spitzte sich zu, als auch Habesohn den Sack gegen Moregardh nicht zumachen konnte und ihm 1:3 unterlag. Alle Hoffnungen ruhten somit auf Jancarik, der sich mit Zhang Fuzhou einen engen Kampf lieferte. Der Tscheche erwischte zwar den besseren Start, verlor dann aber den Faden und stand im vierten Satz bereits mit dem Rücken zur Wand. Jancarik schaffte es allerdings, die drohende Niederlage noch abzuwenden, und holte Mühlhausen den ersehnten Siegpunkt im fünften Durchgang.

Zur Auslosung der Viertelfinals


Die Spiele im Überblick:

Eslövs AI Bordtennis – Post SV Mühlhausen 2:3
Truls Moregardh – Lubomir Jancarik 1:3 (13:11, 1:11 , 5:11, 8:11)
Zhang Fuzhou – Daniel Habesohn 0:3 (9:11, 7:11, 11:13)
Robert Svensson – Ovidiu Ionescu 3:2 (8:11, 11:9, 9:11, 11:7, 11:3)
Truls Moregardh – Daniel Habesohn 3:1 (11:9, 11:6, 9:11, 11:8)
Zhang Fuzhou – Lubomir Jancarik 2:3 (7:11, 11:7, 11:3, 9:11, 3:11)

1. FC Saarbrücken - Bogoria Grozdsik 2:3
Patrick Franziska - Kaii Yoshida 3:2 (2:11, 4:11, 11:6, 11:9, 11:9)
Darko Jorgic - Panagiotis Gionis 1:3 (6:11, 11:6, 6:11, 12:14)
Tomas Polansky - Pavel Sirucek 0:3 (5:11, 3:11, 8:11)    
Patrick Franziska - Marek Badowski 3:0 (11:9, 11:7, 11:5)
Darko Jorgic - Kaii Yoshida 1:3 (11:9, 8:11, 7:11, 11:13)

Borussia Düsseldorf - Pontoise Cergy 3:1 
Timo Boll - Can Akkuzu 3:0 (11:6, 11:6, 11:7)
Kristian Karlsson - Mattias Falck 1:3 (6:11, 11:6, 8:11, 7:11)
Omar Assar - Patrick Baum 3:2 (7:11, 11:7, 11:9, 4:11, 11:8)
Timo Boll - Mattias Falck 3:1 (11:6, 11:1, 13:15, 11:9)


Die Lostöpfe für die K.o.-Runde:

Topf 1: Borussia Düsseldorf, UMMC Jekaterinburg (RUS), Vaillante Sports Angers (FRA), Fakel Gazprom Orenburg (RUS)
Topf 2: AS Pontoise-Cergy (FRA), SPG Walter Wels (AUT), K.S. Dartom Bogoria (POL) und Post SV Mühlhausen

(DK/JS/Vereine//TTBL)

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