Champions League

CL: Schwarzer Tag für Damen, Saarbrücken im Viertelfinale

Auch Georgina Pota konnte die 0:3-Niederlage nicht verhindern (©ttc berlin eastside)

23.11.2017 - Das hatten sich die Spielerinnen des ttc berlin eastside anders vorgestellt. Der erfolgsverwöhnte Hauptstadtclub war zwar ohne Shan Xiaona und Petrissa Solja zum Champions League-Spiel nach Hodonin gereist. Dass man dort kein einziges Einzel gewinnen würde, kam jedoch überraschend. Anders bei Bad Driburg, wo man mit der 0:3-Niederlage gegen Tarnobrzeg rechnen musste. Bei den Herren jubelten Saarbrücken und Düsseldorf, während Ochsenhausen bereits am Mittwoch ein 0:3 eingesteckt hatte.

Die positivste Nachricht des Spieltags hatte der 1. FC Saarbrücken TT zu vermelden, der in der Champions League neben dem Topfavoriten Orenburg die einzige noch ungeschlagene Mannschaft ist. Mit ihren inzwischen vier Siegen aus vier Spielen ist den Saarländern der Einzug ins Viertelfinale nicht mehr zu nehmen. Ihre gute Form unterstrichen sie in ihrem gestrigen Spiel gegen Eslöv, das zwar hart umkämpft war, aber dennoch mit 3:0 an Saarbrücken ging. Patrick Franziska hatte gegen Xu Hui den Anfang gemacht und sein Einzel, das wahrlich auf Messers Schneide war, im fünften Satz nach Hause gebracht. Tiago Apolonia erhöhte gegen Robert Svensson auf 2:0, bevor Bojan Tokic den Sack gegen Truls Moregardh zumachte. Auch Tokic hatte in diesem Spiel alle Hände voll zu tun, holte seinem Team den Sieg dann aber im fünften Satz.

Borussia Düsseldorf gelingt die Revanche

Die zweite deutsche Mannschaft, die an diesem Spieltag jubeln durfte, war Borussia Düsseldorf, die einen wichtigen Sieg gegen Hennebont einfuhr und erstmals die Tabellenführung in der Gruppe D übernahm. Nach dem ersten Match versprach die Miene von Cheftrainer Danny Heister noch nichts Gutes. Anton Källberg hatte das Auftaktspiel gegen Quentin Robinot nahezu chancenlos mit 0:3 verloren. „Robinot war heute wirklich stark. Aber Anton hat auch nicht gut gespielt“, fasste der Trainer die kurze Partie zusammen. Die Aufholjagd der Borussia begann mit Timo Boll. Der 36-Jährige bezwang den Belgier Cedric Nuytinck mit 3:1. Nach dem 1:1-Ausgleich legte Kristian Karlsson nach. Der Schwede litt in dieser Woche unter einer leichten Erkältung und Halsschmerzen, machte seine Sache gegen Liam Pitchford aber richtig gut. Diesen 'Matchball' ließ sich Boll nicht nehmen. Mit seinem zweiten Sieg gegen Robinot avancierte der Weltranglistenvierte wieder einmal zum erfolgreichsten Spieler seines Teams und sicherte der Borussia den 3:1-Sieg. „Unser ‚Mr. Zuverlässig’ hat wieder zugeschlagen“, schmunzelte Heister. „Aber ich freue mich auch, dass Kristian den dritten Punkt gemacht hat. Im Hinspiel hat Timo auch beide Spiele gewonnen und wir haben trotzdem verloren. Das ist jetzt eine gute Ausgangsposition, um die Gruppe als Tabellenführer abzuschließen. Aber noch ist das nicht geschafft.“ 

Auch Ochsenhausen hat dies noch nicht geschafft, obwohl die Tischtennisfreunde sehr viel besser als Düsseldorf in die Champions-League-Saison gestartet waren. Ihre Serie riss bereits am Mittwochabend in Ostrava, wo sie in drei Fünf-Satz-Spielen klare Führungen nicht ins Ziel bringen konnten. Hugo Calderano unterlag dem griechischen Abwehrkünstler Panagiotis Gionis, den er im Hinspiel bezwungen hatte, Simon Gauzy musste dem in der Weltrangliste 107 Plätze hinter ihm stehenden Tschechen Tomas Tregler nach 2:0-Satzführung zum Sieg gratulieren und Jakub Dyjas konnte den 42-jährigen Serben Aleksandar Karakasevic trotz zwischenzeitlich klarer Führungen nicht in die Schranken weisen. Cheftrainer Dubravko Skoric sagte nach der Partie: „Dass war eine heftige Niederlage. Ein 0:3 in der Champions League tut immer weh. Ostrava hat zwar besser gespielt als im Hinspiel, aber wir hatten trotzdem viele Chance und haben sie nicht genutzt. Dieses Ergebnis ändert einiges, wir haben uns jetzt selbst wieder Druck gemacht und haben nächsten Freitag nun eine Art Endspiel gegen La Romagne, das wir gewinnen müssen, um uns für das Viertelfinale zu qualifizieren.“

Schwarzer Tag für Damen

Bei den Damen konnten die deutschen Fans an diesem Spieltag hingegen keinen Sieg feiern. Der TuS Bad Driburg verlor seine Partie gegen Tarnobrzeg deutlich mit 0:3, so dass die Polinnen um Han Ying den Einzug ins Viertelfinale festmachen konnten. Das knappste Ergebnis erzielte Nina Mittelham, die im ersten Spiel Elizabeta Samara auf Augenhöhe begegnete und in fünf engen Sätzen verlor. Han Ying und Li Qian bauten auf diesem Grundstein auf und gaben gegen Elena Weggermayer und Sarah De Nutte keinen Satz mehr ab.

Während Bad Driburg mit dieser Niederlage gegen die hoch favorisierten Tarnobrzegerinnen hatte rechnen müssen, kam das 0:3 des ttc berlin eastside überraschend. Schon seit geraumer Zeit müssen die Hauptstädterinnen mit einer dezimierten Mannschaft zurechtkommen, was ihnen bisher allerdings sehr gut gelang. Auch nach Hodonin reisten sie ohne Spitzenspielerin Shan Xiaona und Petrissa Solja. Diesmal bekamen sie jedoch die Quittung. Guo Lin machte gegen Shiho Matsudaira den Anfang und gewann in dem engen Spiel, das leicht auch andersherum hätte ausgehen können, mit 3:2. Ebenfalls über fünf Sätze ging das Match zwischen Georgina Pota und Renata Strbikova, das auch an die tschechische Mannschaft ging. Katrin Mühlbach hatte Natalia Partyka dann nichts mehr entgegenzusetzen und verlor ohne Satzgewinn. Berlin nahm damit eine 0:3-Niederlage mit nach Hause, muss sich aber noch keine Sorgen machen: Das Viertelfinale kann bereits am Freitag aus eigener Kraft erreicht werden.
 

Die Spiele im Überblick:

Herren

G.V. Hennebont T.T. - Borussia Düsseldorf 1:3
Quentin Robinot - Anton Källberg 3:0 (8,8,7)
Cedric Nuytinck - Timo Boll 1:3 (10,-6,-3,-9)
Liam Pitchford - Kristian Karlsson 1:3 (7,-3,-9,-11)
Quentin Robinot - Timo Boll 0:3 (-7,-10,-5)

Eslövs AI Bordtennis - 1. FC Saarbrücken TT 0:3
Xu Hui - Patrick Franziska 2:3 (-9,9,10,-11,-9)
Robert Svensson - Tiago Apolonia 1:3 (-10,5,-7,-11)
Truls Moregardh - Bojan Tokic 2:3 (-5,9,-5,9,-6)

TTC Ostrava 2016 - TTF Liebherr Ochsenhausen 3:0
Panagiotis Gionis - Hugo Calderano 3:2 (9,-8,8,-10,5)
Tomas Tregler - Simon Gauzy 3:2 (-12,-8,9,10,9)
Aleksandar Karakasevic - Jakub Dyjas 3:2 (-3,9,10,-9,7)
 

Damen

TuS Bad Driburg - KTS Tarnobrzeg 0:3
Nina Mittelham - Elizabeta Samara 2:3 (-10,10,-9,8,-7)
Elena Weggermayer - Han Ying 0:3 (-3,-3,-2)
Sarah De Nutte - Li Qian 0:3 (-10,-8,-6)
 
SKST Mart Hodonin - ttc berlin eastside 3:0 
Guo Lin - Shiho Matsudaira 3:2 (10,-3,-9,4,9)
Renata Strbikova - Georgina Pota 3:2 (-7,-7,8,8,6)
Natalia Partyka - Katrin Mühlbach 3:0 (6,5,3)
 
(JS/Vereine)

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