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CL-Finale: Düsseldorf mit klarer, Berlin mit knapper Niederlage

Schon nach dem ersten Match zwischen Deutschlands Besten war die Vorentscheidung gefallen (©Fabig)

07.05.2017 - Borussia Düsseldorf muss den Traum vom fünften Champions League-Gewinn wohl um mindestens ein weiteres Jahr zurückstellen. Im Final-Hinspiel verlor der deutsche Rekordmeister das erste Finale gegen Orenburg mit 0:3 und hat sich damit für das Rückspiel eine fast unlösbare Aufgabe gestellt. Auch der ttc berlin eastside musste in Tarnobrzeg eine Niederlage hinnehmen. Petrissa Solja und Co. haben im Rückspiel aber deutlich bessere Erfolgschancen.

Im spannenden Auftaktmatch zwischen den beiden besten nicht asiatischen Spielern Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov hatte sich der Düsseldorfer trotz eines 7:10-Rückstands im Entscheidungssatz sogar beim 11:10 und 12:11 noch zwei Matchbälle erkämpft, unterlag am Ende aber unglücklich mit 12:14. „Wenn wir dieses Spiel gewinnen, haben wir eine ganz kleine Chance auf einen Sieg“, so die Analyse von Manager Andreas Preuß, der dies aber ausdrücklich nicht als Kritik an seiner Nummer eins verstanden wissen will. „Das war ein großartiges Match auf unglaublich hohem Niveau. Aber natürlich sind unsere Chancen im Rückspiel jetzt auf ein Prozent gesunken.“ 

Beim zweiten Aufeinandertreffen am kommenden Freitag müsste die Borussia mit 3:0 gewinnen und dabei das Satzverhältnis von 3:9 mindestens egalisieren – eine schier unmögliche Aufgabe angesichts der nominellen Übermacht der Russen, die neben Ovtcharov als Weltranglisten-Fünften noch Jun Mizutani (6) und Vladimir Samsonov (13) aufzubieten haben. Diese beiden sorgten nach Ovtcharov auch für die restlichen Punkte ihres Teams. Der Japaner schlug Stefan Fegerl klar mit 3:0, im letzten Spiel setzte sich Samsonov mit 3:1 gegen Kristian Karlsson durch, der insgesamt aber nicht chancenlos war und fast noch den Entscheidungssatz erzwungen hätte.

„Ich bin schon sehr enttäuscht“, sagte Cheftrainer Danny Heister. „Timo hat fantastisch gekämpft und wurde am Ende nicht belohnt. Stefan war gegen Jun chancenlos. Wir hatten da auf eine Möglichkeit gehofft, weil er vor anderthalb Jahre gegen Mizutani gewonnen hatte. Über unsere Chancen im Rückspiel müssen wir jetzt nicht weiter reden.“ Das sieht auch Timo Boll so, der sich wie gewohnt als fairer Verlierer zeigte. „Die Niederlage gegen Dima ist natürlich ärgerlich. Aber insgesamt war Orenburg heute einfach die bessere Mannschaft, das müssen wir akzeptieren.“

Knappe Niederlage für Berlin

Bei den Damen ging es im Hinspiel des Champions League-Finales dagegen deutlich enger zu. Der ttc berlin eastside verlor auswärts mit 2:3 und hat damit im Rückspiel am Freitag noch alle Chancen. Danach sah es in Tarnobrzeg allerdings lange Zeit nicht aus. Han Ying und Li Qian machten mit Petrissa Solja und Shan Xiaona in den ersten beiden Einzeln kurzen Prozess und marschierten mit 6:0 Sätzen in Front. Somit lag das Schicksal der Berlinerinnen in Georgina Potas Händen, die allein die Macht hatte, die Chancen des ttc zu erhalten. Mit einem 3:0-Sieg gegen die Abwehrspezialistin Viktoria Pavlovich setzte die Ungarin ein Ausrufezeichen und hielt ihr Team im Spiel. Shan sorgte im Anschluss gegen Nationalmannschaftskollegin Han Ying für den Ausgleich, so dass es im fünften Einzel zum Showdown zwischen Li Qian und Petrissa Solja kam, den die Polin schließlich mit 3:1 für sich entschied. Das Satzverhältnis spricht zwar für das abwehrstarke polnische Team, doch mit 2:3 und 7:10 Sätzen ist für Berlin im Rückspiel noch alles drin.
 

Final-Hinspiel der Herren

Borussia Düsseldorf – Fakel Gazprom Orenburg 0:3
Timo Boll – Dimitrij Ovtcharov 2:3 (7, -5, -8, 6, -12)
Stefan Fegerl – Jun Mizutani 0:3 (-7, -8, -5)
Kristian Karlsson – Vladimir Samsonov 1:3 (-4, 9, -5, -10)
 

Final-Hinspiel der Damen

KTS Tarnobrzeg - ttc berlin eastside 3:2 
Han Ying - Petrissa Solja 3:0 (8,8,8)
Li Qian - Shan Xiaona 3:0 (5,3,10)
Viktoria Pavlovich - Georgina Pota 0:3 (-8,-9,-8)
Han Ying - Shan Xiaona 1:3 (-6,9,-3,-7)
Li Qian - Petrissa Solja 3:1 (4,9,-8,6)

(Borussia Düsseldorf/JS)

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