Den Pokal in die Höhe gestreckt: Alex Flemming krönte sich zum Ping-Pong-Worldcup-Sieger in China. (©privat)

Den Pokal in die Höhe gestreckt: Alex Flemming krönte sich zum Ping-Pong-Worldcup-Sieger in China. (©privat)

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17.05.2023 - Nach neun Monaten internationaler Turnierpause hat am vergangenen Wochenende in Nanjing der Ping Pong World Cup stattgefunden. Über zwei Jahre nach seinem letzten Clickball-Triumph bei den World Ping Pong Masters in England hat sich Alexander Flemming gegen die namhafte Konkurrenz aus China durchgesetzt und seinen nächsten Titel eingefahren. Mit der myTischtennis.de-Redaktion hat der 35-Jährige über seinen Erfolg und die Zukunft der Szene gesprochen.

Als Alex Flemming sich im Januar 2021 in Coventry erneut zum Clickball-Masters-Sieger krönte, war die besondere Art des Tischtennis mit einheitlichem Holz und Sandpapier in England noch weit verbreitet. Doch das hochdotierte Event im zweiten Winter während der Corona-Pandemie sollte vorerst das letzte gewesen sein. Aufgrund vertraglicher Probleme zwischen dem US-amerikanischen Erfinder und dem TV-Vermarkter ,Matchroom‘ schauten die internationalen Clickball-Spieler lange in Röhre und waren gezwungen, nach alternativen Formaten Ausschau zu halten. Im August 2022 versuchte sich der dreifache Clickball-Vize-Weltmeister deshalb bei der Hardbat-WM in Houston. Auch die Reise nach Amerika hatte sich gelohnt. „The Flash“ gewöhnte sich schnell an das Kurznoppenspiel ohne Schwamm und holte sein erstes Hardbat-Gold in den USA.

Hohes Preisgeld, ungewohnter Rhythmus

Neun Monate später schaffte es Flemming erneut ganz oben auf das Siegertreppchen, der deutsche Clickball-Pionier brachte den nächsten Pokal und ein sattes Preisgeld von 25.000 US-Dollar von den World Ping Pong Masters aus China mit in seine Heimat Leipzig. „In China besteht die Community glücklicherweise weiter und es werden regelmäßig Turniere gespielt.“ Das „ungewöhnliche und kompakte Clickball-Format“ war auch für den Routinier etwas Neues. „Aufgrund des ausgewählten kleinen Spielerkreises musste man schnell ins Turnier finden und auf den Punkt topfit sein. Das ist mir gelungen – China ist irgendwie auch ein gutes Pflaster für mich. Natürlich bin ich überglücklich und stolz, zum dritten Mal in Folge den World-Cup-Titel geholt zu haben“, freute sich der 35-Jährige.

Neben Flemming zählten zwei weitere Europäer sowie fünf Aktive aus China (darunter auch zwei Damen) zum achtköpfigen Teilnehmerfeld. Der Einzelwettbewerb wurde am Samstag im K.-o.-System ausgetragen. Zum Auftakt bekam es der Zweitligaspieler aus Hilpoltstein im Viertelfinale mit dem ersten 18-jährigen chinesischen Newcomer Sang Yachong zu tun, den er 3:0 besiegte. Auch gegen die nächste weibliche Gegnerin Xu Xaiotong (China) reichte es zu einem problemlosen Drei-Satz-Sieg in der Vorschlussrunde. Im Finale schlug Flemming den Engländer Chris Doran mit 3:1, der zuvor die deutlich schwerere Auslosung erwischt hatte. 

Silber im Teamwettbewerb - nächstes Ziel ist die Hardbat-WM in Mexiko

Im Team-Wettbewerb am Sonntag ging der erste Platz an China. Flemming verlor gemeinsam mit Doran und seinem Dauerrivalen Andrew Baggaley knapp mit 2:3 gegen die favorisierten Chinesen. „Ich habe leider keinen Punkt gemacht und war von Anfang an nicht so gut drin“, monierte der zweifache Medaillengewinner. Obwohl sich Flemming am letzten Tag noch leicht an der Schulter verletzte, schwärmte der erfahrene Clickball-Spieler von der „tollen Aufmachung der Courts“ und der professionellen Durchführung in Nanjing. „Von der Stimmung her ist es nicht mit dem Ally Pally in London vergleichbar. Die Hallen sind zumeist große Sportstätten in Hochschulen. Die Zuschauer somit interessiert, aber oftmals doch höflich zurückhaltend.“ 

Schon Anfang Januar 2024 steht für „The Flash“ mit der Hardbat-WM in Cancun (Mexiko) das nächste Abenteuer bevor. Gespielt wird an drei Tagen in drei Disziplinen: Hardbat, Clickball und pures Holz. „Das ist wohl eine beliebte Spielart in Mexiko. Es klingt, als wäre es genau das Richtige für mich“, sagt Flemming. Bevor die Vorbereitungen dafür anlaufen, möchte der Familienvater aber erst mal die Sommermonate genießen und seinen Neffen (DTTB-Talentkadermitglied) auf seinem sportlichen Weg begleiten. „Er ist sehr fleißig. Ich werde erst mal Urlaub machen und den zweiten Monat meiner Elternzeit genießen.“ Die Clickball-DM im Juni in Fulda wird daher in diesem Jahr ohne den deutsche Meister im Doppel von 2009 und 2013 stattfinden. 

(FKT)