Buntes

ITTF und DTTB legen Streit bei - WTT Champions geplant

Die DTTB-Präsidentin und ehemalige ITTF-Equipment-Chefin Claudia Herweg fungierte als Mediatorin (©Probst)

17.08.2022 - Ende 2020 hatte der Deutsche Tischtennis-Bund in einem offenen Brief die damals neu eingeführte Turnierreihe und ITTF-Vermarktungstochter WTT kritisiert. Dies war der Beginn eines lange schwelenden Konflikts zwischen den Verbänden, der erst jetzt, eindreiviertel Jahre später, offiziell beigelegt wurde. In einem gemeinsamen Statement wandten sich ITTF, WTT und DTTB an die Öffentlichkeit und verkündeten zugleich, dass 2023 ein Champions-Turnier in Deutschland stattfinden soll.

Zwischen dem DTTB, der ITTF und WTT herrscht nun offiziell wieder Frieden. Die Zusammenarbeit der Verbände war im November 2020 getrübt worden, als sich der Deutsche Tischtennis-Bund mit einem offenen Brief an die ITTF wandte, in dem er den Verantwortlichen einen Verstoß gegen die Transparenz- und Good-Governance-Prinzipien sowie eine Entmachtung der nationalen Verbände vorwarf. Nachdem ein unabhängiges Gutachten von „PricewaterhouseCoopers“ die Kritik Anfang 2021 entkräften konnte, hatte der DTTB sein Anliegen für erledigt erklärt. Dennoch hatte die ITTF kurze Zeit später mitgeteilt, sich über rechtliche und disziplinarische Maßnahmen gegen den deutschen Verband zu informieren. In einem gemeinsamen Statement richteten sich die ITTF, der DTTB und WTT nun an die Öffentlichkeit und erklärten den Streit für beigelegt. 

„Ich bin in erster Linie erleichtert, dass dieser Konflikt nun auch offiziell beendet ist, wir alle wieder nach vorne blicken und uns den Veränderungen aktiv stellen können“, äußerte sich DTTB-Präsidentin Claudia Herweg, die vor ihrem Amt beim deutschen Verband für die ITTF-Equipment-Abteilung verantwortlich war und laut Pressemitteilung als Mediatorin zwischen den Parteien fungierte. „Das Grundproblem war, dass wegen der Pandemie in den entscheidenden Monaten das persönliche Gespräch aller Beteiligten und das Pflegen der persönlichen Beziehungen Auge in Auge nicht mehr möglich waren und zeitgleich enorme Veränderungen auf internationaler Ebene bevorstanden“, erklärte Herweg, wie es zu dem Konflikt kam. Diese Veränderungen bedeuteten laut Pressemitteilung für den DTTB Unsicherheiten für die Zukunft und vor allem die Sorge um seine finanzielle Stabilität. Da sich der Verband nicht in die Planungen von World Table Tennis einbezogen fühlte, habe er sich damals zu dem Brief entschlossen, der „unter den damaligen Umständen emotional und aggressiv formuliert“ wurde. Der DTTB drückt in der gemeinsamen Erklärung sein Bedauern über den „scharfen Ton“ aus und bereut, dass das Schreiben auch einzelne Personen in den Fokus rückte und gleich an alle Mitglieder der ITTF geschickt wurde. „Der DTTB möchte sich dafür entschuldigen und erklärt sich bereit, sich an den Kosten des beiderseitig entstandenen Streitfalls in angemessener Weise zu beteiligen“, heißt es in der Mitteilung.

Champions-Turnier in Deutschland angekündigt

Gemeinsam will man nun positiv in die Zukunft blicken und visiert dort im Jahr 2023 endlich wieder ein großes internationales Turnier auf deutschem Boden an. Im Herbst soll ein WTT Champions-Event nach Deutschland geholt werden, zudem sind mehrere Feeder-Turniere geplant. „Wir wollen den Sportfans endlich wieder regelmäßig Weltklasse-Tischtennis mit allen Stars aus dem In- und Ausland bieten, wie sie es von den jährlichen German Open seit 1999 und unseren anderen Top-Events wie dem ehemaligen World Cup gewohnt sind“, kündigte Herweg an. Die letzten German Open hatten Anfang 2020 in Magdeburg stattgefunden, zum Jahreswechsel 2021/2022 hatte Deutschland zwei Feeder-Turniere in Düsseldorf ausgerichtet. Wo das Champions-Event stattfinden soll, wurde noch nicht bekannt gegeben. Man befinde sich in Verhandlungen mit World Table Tennis und einer Gastgeberstadt, die Verträge seien aber noch nicht unterzeichnet. „Ein WTT Champions auf Topniveau ist die beste Visitenkarte für alle Beteiligten bei den Verhandlungen mit weiteren Sponsoren, dem Fernsehen und anderen Partnern“, weiß ITTF-Präsidentin Petra Sörling. „Hieran arbeiten wir mit dem DTTB endlich wieder Hand in Hand.“

(JS)

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