Buntes

Kuriose Statistiken: 139 Race-Siege in Folge

Mathias Ullrich macht sich selbst keinen Druck (©Rack)

28.03.2022 - In jeder Saison sind wir auf der Suche nach ungewöhnlichen Ergebnissen und Leistungen. Wer hat besonders viel gespielt, gewonnen oder verloren? Gab es Vereine, in denen alle Mannschaften die Meisterschaft geholt haben, oder Spieler, die seit Jahren zu Hause ungeschlagen sind? In diesem Jahr verläuft die Saison wegen der Corona-Pandemie zwar vielerorts wieder nicht normal, dennoch suchen wir erneut kuriose Statistiken - so wie die von Mathias Ullrichs Race-Serie.

Wenn Mathias Ullrich zu einem Turnier des BTTV Bavarian TT-Race in die Halle kommt, wird er aktuell des Öfteren mit Flachsereien empfangen. „Heute werde ich deine Serie beenden“ oder „Lass mir den Vortritt, ich will ihn zuerst schlagen“. Tatsache ist, dass trotz der hohen Motivation, die Ullrichs Gegner an den Tag legen, ihnen dies genau seit 139 Partien schon nicht mehr gelungen ist. Der 33-jährige Schwabacher reitet aktuell auf einer sehenswerten Erfolgswelle durch die BTTV-Races - und hat diese innerhalb kürzester Zeit aufgebaut. Am 8. Januar 2022 verlor Ullrich sein letztes Race-Match gegen Janik Welsch vom CVJM Unterasbach. Darauf folgten 139 Siege in nur zweieinhalb Monaten im Rahmen der bayerischen Turnierserie. Sein Geheimnis: „Immer dabeibleiben und Selbstvertrauen aufbauen“, allerdings auch „die richtigen Gegner“, wie er anmerkt. „Da sind keine 2000er dabei, die mich abschießen“.

„Das Kopfgeld ist schon ausgesetzt“

Und tatsächlich: Bei den Race-Turnieren, die er besucht, ist er inzwischen der große Favorit. Vor Beginn seiner Serie lag Ullrich bei unter 1800 TTR-Punkten und damit noch in Reichweite seiner Race-Gegner. Doch seit Anfang des Jahres geht es in kleinen Schritten kontinuierlich nach oben. Inzwischen ist der Landesligaspieler des TV 1848 Schwabach bei einem Wert von 1906 angekommen und nimmt damit klar die Rolle des Gejagten in den Races ein. „Das Kopfgeld ist schon ausgesetzt“, lacht Ullrich. Angst, gegen die schwächer eingestuften Gegner Punkte zu verlieren, hat er hingegen nicht. Hier überwiegen bei ihm der Spaß am Spiel und die Freude an der geselligen Atmosphäre, die bei den bayerischen Races herrscht. „Es geht schon ziemlich familiär zu, im Laufe der Jahre sind einige Freundschaften entstanden“, beschreibt Ullrich, was ihn an den Races reizt. „Es ist fast, als hätte man eine zweite Mannschaft.“ Ein Gut, das gerade während der langen Unterbrechung des Mannschaftsspielbetriebs in Bayern sicherlich gelegen kam.

So ist das BTTV-Race zu einer festen Größe im Wochenplan des DTTB-Finanzreferenten geworden. Ein- bis zweimal pro Woche fährt Ullrich, der seit 2015 fast durchgängig beim Race am Start ist und 2016 sogar den Gesamtsieg holte, zu einem Turnier. Auf diese Weise sammelte er seine 139 Siege in Windeseile und ist dank der Eichhörnchentaktik, stets auch ein paar TTR-Punkte mitzunehmen, kurz davor, seine persönliche Bestmarke von 1928 zu knacken, die er im Februar 2019 aufstellte. „Damals haben viele gesagt, dass das eine Eintagsfliege wäre“, erinnert sich Ullrich, der zwischenzeitlich auf 1723 Punkte zurückgefallen war. „Ich denke gerne in Etappenzielen. Erst habe ich die 100 Spiele in Serie gewonnen, dann habe ich die 1900-Punkte-Grenze überschritten, als nächstes möchte ich die 150 voll machen und dann meine Bestmarke knacken.“

Nicht verkrampfen und locker bleiben

Seine Race-Kameraden werden dagegenhalten - wie einer seiner Mannschaftskameraden vom TV 1848 Schwabach, der schon eine Woche vor seiner Begegnung mit der Nummer eins seines Teams angekündigt hatte, dass er derjenige sein würde, der ihn knacken wird. „Am Ende stand es auch tatsächlich 9:9 im fünften Satz - aber ich habe es noch umgebogen“, erzählt Ullrich. „Ich bin gerade einfach sehr locker. Ich weiß, dass diese Serie irgendwann reißen wird, aber das lässt mich nicht verkrampfen. Ich mache mir keinen Druck.“ Vielleicht schafft er es auf diese Weise ja bis ins Jahresfinale des BTTV-Race. Oder sogar zu den Series Finals auf Fuerteventura.

Haben Sie mehr zu bieten? Können auch Sie von besonderen Ergebnissen oder Leistungen berichten? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail an redaktion@mytischtennis.de und seien Sie Teil unserer Reihe „Kuriose Statistiken“.

(JS)

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