Olympia 2021

Analyse: "Bitteres Ende nach starker Leistung"

Yuan Wan analysiert das Mixed-Viertelfinale von Petrissa Solja und Patrick Franziska (©myTT)

25.07.2021 - Wir sind bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht nur selbst live vor Ort, sondern können aus der Ferne auch auf prominente und tatkräftige Unterstützung setzen: Ricardo Walther, Yuan Wan, Steffen Fetzner, Elke Schall-Süß, Martin Adomeit und Lennart Wehking werden für uns die Spiele der deutschen Teilnehmer anaylsieren. Die dramatische Niederlage von Petrissa Solja und Patrick Franziska im Mixed-Viertelfinale (3:4 gegen Mima Ito und Jun Mizutani nach insgesamt sieben vergebenen Matchbällen) beleuchtet für uns Nationalspielerin Yuan Wan.

Yuan Wan über das Mixed-Viertelfinale: "Im ersten Satz waren die Japaner ziemlich schnell in Führung, haben viel Druck gemacht, direkt richtig gut angefangen. Peti und Franz sind dann besser ins Spiel gekommen, haben sich zum Ende des Durchgangs zurückgekämpft und wieder besser ins Spiel gefunden. Peti hat in dieser Phase sehr viele gute Bälle gespielt. Er war sehr knapp, den ersten Satz haben sie dann noch verloren. Den zweiten und dritten Satz haben Peti und Franz relativ einfach gewonnen, taktisch gut gespielt, gut retourniert, sodass die Japaner sehr passiv waren und nicht gut standen bei ihren Bällen. Da lief es sehr gut, es sah gut aus bei den Deutschen, die gut kommuniziert haben. Daran hat man gesehen, wie gut beide harmonieren. Das ist im Doppel natürlich ein wichtiger Punkt. Dementsprechend haben sie 2:1 geführt.

Dann haben sich die Japaner ein bisschen umgestellt, waren besser auf die Bälle vorbereitet. Sie haben das Tempo erhöht, um Peti und Franz unter Druck zu setzen. Das haben die Japaner gut hinbekommen, sich auch auf das Aufschlag-/Rückschlagspiel gut eingestellt. Ito hat dann viel mit der Noppe variiert im Rückschlag. Und auch im offenen Spiel hat sie viele Variationen, ist sehr gefährlich und eine gute Doppelspielerin. Beim Stand von 2:2 haben sich Peti und Franz taktisch besser eingestellt, wieder sehr gut gespielt und mit 3:2 geführt. Den Satz haben die Deutschen knapp verloren, denn die Japaner haben ordentlich Druck gemacht, nie nachgelassen, waren immer da. Sobald Peti und Franz etwas geschwächelt haben, haben die Japaner den Punkt gemacht.

Im siebten Satz haben Peti und Franz sehr gut begonnen, haben fast perfekt gespielt in dieser Phase, mit 5:0, 7:1, 9:2 und 10:6 geführt. Dann ist irgendetwas passiert, vielleicht war der Respekt vor dem Sieg zu groß. Mizutani hat dann gute, riskante Bälle getroffen, mit der Vorhand gegengezogen. Sieben Matchbälle nicht zu nutzen, ist natürlich schade. Peti und Franz sind als Underdogs ins Viertelfinale gegangen. Am Ende hat wirklich nur ganz wenig gefehlt, was sehr, sehr bitter ist. Sie haben gezeigt, wie stark sie spielen können. Ich hoffe, dass sich beide aufrappeln und auf ihre kommenden Aufgaben in diesem Turnier fokussieren können."

Mixed-Doppel
Patrick Franziska/Petrissa Solja - Jun Mizutani/Mima Ito JPN 3:4 (-8,5,3,-3,9,-8,-14)

So hat Ricardo Walther das Mixed-Achtelfinale am Samstag bewertet

(DK)

Kommentar schreiben

Um weiterhin qualitativ hochwertige Diskussionen unter unseren Artikeln zu gewährleisten, haben wir uns dazu entschlossen, die Kommentarfunktion mit dem myTischtennis.de-Login zu verknüpfen. Wenn Sie etwas kommentieren möchten, loggen Sie sich einfach in Ihren Account ein. Die Verwendung eines Pseudonyms ist weiterhin möglich, der Account muss jedoch einer realen Person zugeordnet sein.

* Pflichtfeld

Copyright © 2024 myTischtennis GmbH. Alle Rechte vorbehalten.