Buntes

Weiterhin Uneinigkeit zwischen Weikert und ITTF

Für Thomas Weikert ist die Rechtslage eindeutig (©ITTF)

07.05.2021 - Vergangene Woche hatte ein Statement der zuständigen juristischen Institution des Weltverbands, des sogenannten ITTF-Tribunals, Hoffnung auf eine baldige Lösung des Streits zwischen Präsident Thomas Weikert und dem ITTF-Exekutivkomitee gemacht. Wie die Webseite „Insidethegames.biz“ berichtet, bestehe aber weiterhin Uneinigkeit zwischen den Parteien. Hintergrund des Streits ist die Absetzung und spätere Wiederernennung von Weikerts Stellvertreter Khalil Al-Mohannadi.

Hatte Thomas Weikert das Recht, seinen Stellvertreter Khalil Al-Mohannadi wegen eines Vertrauensverlusts im Februar abzusetzen? Und durfte das Exekutivkomitee diese Entscheidung wenig später wieder rückgängig machen, indem es den Vize-Präsidenten wieder einsetzte? ITTF-Präsident Weikert hatte den Fall vor das ITTF-Tribunal gebracht, ein Urteil war wegen eines Formfehlers aber nicht ausgesprochen worden. Der deutsche Jurist hatte einzelne Mitglieder des Exekutivkomitees adressiert, hätte seine Vorwürfe aber an das Komitee als ITTF-Institution als Ganzes richten müssen. Nichtsdestotrotz ging für Weikert aus der Erklärung des Tribunals eindeutig hervor, dass die Absetzung seines Stellvertreters sein gutes Recht war, was er vorige Woche in einer Pressemitteilung erläuterte. Dies zweifelt das Exekutivkomitee jedoch an, wie die Webseite „Insidethegames.biz“ berichtet.

Der Weltverband hat nach Weikerts Pressemitteilung die komplette Erklärung des Tribunals öffentlich gemacht - begleitet von einem Statement des ITTF-Generalsekretärs Raul Calin, der Weikerts Interpretation anzweifelt. Er stellt in Frage, dass aus dem Statement des Tribunals rechtlich eindeutig hervorgeht, dass der Präsident das Recht auf die Absetzung seines Stellvertreters hatte und dass das Exekutivkomitee Weikerts Entscheidung nicht rückgängig machen durfte. Das Tribunal habe wegen eines Formfehlers kein Urteil gefällt, sondern nur einleitende Beobachtungen angestellt, die aber nicht rechtlich bindend seien.

Auf diese Mitteilung hin bekräftigte Thomas Weikert nochmals, dass er im Recht sei. „Es bleibt ein Fakt, dass das unabhängige Tribunal der ITTF unter dem Vorsitz der unabhängigen Anwälte Jorge Ibarrola aus der Schweiz, Morenike Obi Farinde aus Nigeria und Anna Smirnova aus Russland bestätigt hat, dass es das alleinige Recht des ITTF-Präsidenten ist, den stellvertretenden Präsidenten einzusetzen und ebenso zu entlassen und dass der Austausch von Khalil Al-Mohannadi als Stellvertreter gemäß der Verfassung war und rechtskräftig ist“, wird Weikert auf „Insidethegames.biz“ zitiert. Auf Nachfrage der myTischtennis.de-Redaktion erläuterte der Jurist, dass das Tribunal die Klage zwar abgewiesen, trotzdem aber inhaltlich Stellung zu dem Fall genommen habe - und zwar zu seinen Gunsten. 

Nach Frieden im Weltverband klingen die neuesten Entwicklungen nicht. Weikert möchte nun erst einmal abwarten und sich in den nächsten beiden Wochen überlegen, wer Al-Mohannadis Nachfolger werden soll. Der Katarer könnte mit seinem Anliegen noch vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) ziehen, laut Weikert habe er dies aber noch nicht getan.

Ein ausführliches Interview mit dem ITTF-Präsidenten finden Sie in der Mai-Ausgabe des Magazins tischtennis.

(JS)

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