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"Eine der stärksten Ligen der Welt" - TTF-Neuzugang Kubik im Interview

Gemeinsam mit Nationalmannschaftskollege Samuel Kulczycki spielt geht Kubik die Mission TTBL an. (©ITTF)

05.06.2020 - In der kommenden Saison wird Maciej Kubik wohl in fast jedem Spiel der krasse Außenseiter sein - der 17-jährige Pole, Nummer 490 der Welt, wechselt vom FSV Mainz zu den TTF Liebherr Ochsenhausen. Warum er sich dennoch auf seine erste Spielzeit in der Tischtennis-Bundesliga freut und wie er sein erstes Jahr in Deutschland erlebt hat, erzählt uns der zweifache Schüler-Europameister von 2018 im Interview.

Aktuell weilt Maciej Kubik aufgrund der Coronakrise noch in seiner Heimat Polen, wo er Ende Mai wieder seinen ersten Wettkampf absolviert hat: In einem TV-Studio in Warschau wurde ein kleines Turnier ausgespielt, wo die Spieler jeweils zweimal fünf Minuten gegeneinander antraten, Kubik unterlag Marek Badowski mit 22:24.

Maciej, du hast gerade einen Vertrag beim Deutschen Meister Ochsenhausen unterschrieben. Wie groß ist dein Respekt vor der ersten Saison in der TTBL und was erwartest bzw. erhoffst du dir?

Maciej Kubik: Die TTBL ist eine der stärksten Ligen der Welt - ich bin stolz, bald ein Teil davon zu sein. In der nächsten Saison möchte ich vor allem von den besten Spielern lernen und hart trainieren, um in den kommenden Jahren mein Potenzial ganz entfalten zu können. 

Du hast im Jugendbereich schon viele Erfolge gefeiert, bist u.a. Schüler-Europameister im Einzel und Doppel geworden. Gegen welche Spieler aus dem Herrenbereich kannst du schon Erfolge vorweisen?

Maciej Kubik: Meine größten Siege waren bisher gegen Abdel-Kader Salifou (Frankreich), Han Chuanxi, Marek Badowski (beide Polen), Mikhail Paikov (Russland) und Ioannis Sgouropoulos (Griechenland).

Mit Samuel Kulczycki wechselt noch ein junger Pole nach Ochsenhausen. Du spielst international oft mit ihm Doppel – freust du dich auf die gemeinsame Zeit?

Maciej Kubik: Auf jeden Fall freue ich mich, wieder mit ihm zusammenzuspielen. Wir haben auch früher schon in Polen in einer Mannschaft gespielt, sind damals mit unserem Klub Grudziadz von der 2. Liga in die polnische Superleague aufgestiegen, wo wir uns auch sehr gut geschlagen haben. Unsere enge Freundschaft hilft uns glaube ich, Spiele zu gewinnen und uns als Doppel zu verbessern.

Letztes Jahr bist du ans Liebherr Masters College nach Ochsenhausen gezogen und hast in der 2. Liga beim FSV Mainz angeheuert. Die Entscheidung, mit 16 deine Heimat, Familie und Freunde zu verlassen, ist dir sicher nicht leicht gefallen, oder?

Maciej Kubik: Nein, das war keine leichte Entscheidung, aber ich wusste, dass es für meine weitere Entwicklung wichtig ist.  Es war die einzige Möglichkeit, mein Niveau weiter zu verbessern. Ich bin sehr zufrieden mit dem erstklassigen Training und der professionellen Betreuung, die ich am Masters College erhalte.

Und wie gefällt es dir generell in Deutschland?

Maciej Kubik: Ich mag es, hier zu leben. Auf den Reisen zu den Auswärtsspielen mit Mainz hatte ich ja auch schon die Gelegenheit, ein bisschen was vom Land und der Landschaft zu sehen. Mainz selbst fand ich wirklich schön und interessant. Ochsenhausen ist ja eher klein und ohne viele Sehenswürdigkeiten, aber zum Trainieren ist das perfekt. Wir haben keine Ablenkungen und können uns voll aufs Training konzentrieren.

Hast du dir spezielle Ziele gesetzt, die du in deiner Karriere erreichen möchtest?

Maciej Kubik: Kurzfristig will ich mich im Herrenbereich profilieren und die bestmögliche Weltranglistenposition erreichen. Mein großes Ziel war schon immer - und ist es bis heute - Weltmeister zu werden.

Was musst du dazu noch verbessern? Und was würdest du jetzt schon als deine Stärken beschreiben?

Maciej Kubik: Ich lerne ja immer noch und teste mein Potenzial aus, aber ich kann sagen, dass meine Stärken Schnelligkeit und Reflexe sind, unterstützt durch gute Taktik. Arbeiten muss ich noch daran, meine mentalen Fähigkeiten zu verbessern, um noch konstanter zu werden.

Wann und wie hast du eigentlich mit Tischtennis angefangen?

Maciej Kubik: Ich habe mit vier Jahren angefangen, zu spielen. Mein Vater hat die Leidenschaft quasi an mich weitergegeben, bis ich letztes Jahr ans Liebherr Masters College gewechselt bin, war er auch mein Trainer. Er hat früher selbst in der 2. polnischen Liga gespielt, mein Onkel in der 1. Liga.

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(sue)

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