EM 2019

Falck im EM-Interview: "WM-Silber hat für Medienhype gesorgt"

Dem Ungarn Bence Majoros unterlag Falck im ersten Spiel (©Gohlke)

06.09.2019 - Bei der WM im April gelang Mattias Falck der große Coup: Begünstigt durch eine gute Auslosung, aber auch starke Leistungen zog der Schwede ins Finale ein und sicherte sich damit einen Platz in den Geschichtsbüchern. Über das Turnier, den Medienhype danach in seinem Land, seinen Spielstil und den Auftritt in Nantes bei den Kontinentalmeisterschaften spricht der 27-jährige Spieler des SV Werder Bremen im EM-Interview.

myTischtennis.de: Du hast im April bei der WM sensationell die Silbermedaille gewonnen. Mit welcher Zielsetzung warst du nach Budapest gefahren, welche Erinnerungen hast du an das Turnier?

Mattias Falck: Ich war unter den ersten 16 gesetzt und wollte um eine Medaille mitspielen. Am Ende ist es eine ganze Ecke mehr geworden. Das hat die Medienaufmerksamkeit in Schweden gesteigert, das ist gut für den Sport. Bei der EM jetzt werden sogar all unsere Spiele live übertragen im schwedischen Fernsehen, was eher ungewöhnlich ist. 

myTischtennis.de: Was macht es so schwierig, gegen dich zu spielen, sind es deine kurzen Noppen auf der Vorhand? 

Mattias Falck: Ich habe einen etwas ungewöhnlichen Stil. Ich denke, dass mein Rückschlag und meine Rückhand eine gefährliche Waffe sind. 

myTischtennis.de: Wann und warum hast du dich für kurze Noppen auf der Vorhand entschieden? Und profitierst du mit deinem Stil vom Plastikball?

Mattias Falck: Ich bin mit 14 Jahren umgestiegen. Mein Trainer fand meine Vorhand nicht gut genug und mit den Noppen bin ich besser und besser geworden. Ob ich vom Plastikball profitiere, ist ganz schwer zu sagen. Natürlich ist weniger Spin im Ball. Ich denke aber, dass ich auch so einfach besser geworden bin.

myTischtennis.de: In der Weltrangliste hattest du im August Timo Boll überholt und Deutschland damit zum ersten Mal seit fast elf Jahren die europäische Spitzenposition abgeluchst. Was hat dir das bedeutet? 

Mattias Falck: Das war ein großer Meilenstein für mich, eine große Leistung, erstmals vor einer Legende wie Timo Boll zu stehen. In diesem Monat hat er mich wieder überholt, ich muss also weiter Gas geben.  

myTischtennis.de:
Nach der Ära von Waldner, Persson etc. gab es eine Lücke im schwedischen Tischtennis. Jetzt habt ihr wieder einige Topspieler, die auf hohem Niveau gut mithalten können. Was ist der Grund dafür? 

Mattias Falck: Es ist schwer, nach einer so starken Generation nachzulegen. Für die Spieler, die danach kamen, war es nicht einfach, Spielzeit auf hohem Niveau zu bekommen. Spiele wie bei einer Weltmeisterschaft sind eine enorm wichtige Erfahrung. 

myTischtennis.de: In diesem Turnier hast du bisher noch nicht so stark gespielt, gegen Bence Majoros hast du 1:3 verloren, gegen Adam Szudi und Rares Sipos 'nur' mit 3:2 gewonnen. Warum tust du dich hier so schwer?

Mattias Falck: Das ist eine gute Frage. Ich habe mich gegen Rumänien schon sicherer gefühlt als gegen Ungarn, habe mehr Bälle auf den Tisch gebracht. Vorher habe ich zu viele eigene Fehler gemacht, auch wenn ich gegen gute Spieler gespielt habe. Ich bin froh, diese Partien knapp gewonnen zu haben. 

myTischtennis.de: Was wollt ihr als Mannschaft hier erreichen? 

Mattias Falck: Wir wollen das Finale erreichen und da gegen Deutschland spielen. Bei den European Games haben wir 0:3 verloren und würden uns dafür gerne revanchieren.

myTischtennis.de: Welche Ziele hast du dir persönlich in deiner Karriere noch gesetzt, viel mehr als Vize-Weltmeister zu werden, geht es als Europäer ja fast schon nicht?!

Mattias Falck: Mein Ziel ist noch eine olympische Medaille. Das wird schwer, alle werden immer stärker, das Feld rückt näher zusammen, man muss dann schon in Topform sein... 

(DK)

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