WM 2019

WM-Pressekonferenz: „20 Herren, die um Medaille mitspielen“

Bei den Herren saßen bei der Pressekonferenz nur vier Spieler auf der Tribüne (©Leib)

09.04.2019 - Der traditionelle WM-Medientag im Düsseldorfer DTTZ fand in diesem Jahr unter ungewöhnlichen Voraussetzungen statt. Denn anders als in den Vorjahren sind die Startplätze für Budapest noch nicht alle vergeben. So erfolgt die offizielle Nominierung erst in der kommenden Woche, wenn die Herren ihr internes Qualifikationsturnier beendet haben. Nichtsdestotrotz gaben die bereits Nominierten schon einmal Auskunft zu der am 21. April beginnenden WM.

Jörg Roßkopf: „Für die Spieler ist es natürlich immer eine schwierige Sache, eine interne Qualifikation für eine EM oder WM zu spielen. Für den Trainerstab ist es immer wieder gut, zu sehen, wie die Spieler das annehmen und wie eng sie aneinandergerückt sind. Wir haben viele, die einen WM-Startplatz verdient hätten - von daher ist es aus unserer Sicht der fairste Weg, die letzten zwei Plätze auf diese Weise auszuspielen. Wenn wir wissen, wer sich noch für das Einzel qualifiziert hat, machen wir uns über die verbleibenden Doppel- und Mixedkonstellationen Gedanken.“
„Es gibt zwei Gründe, warum das Qualifikationsturnier so kurz vor der WM noch nicht abgeschlossen ist. Erstens der Terminplan, der es uns nicht leicht gemacht hat, zumal das Turnier bei sechs Spielern halt auch ein bisschen länger dauert. Und zweitens ist es für mich wichtig, dass ich jetzt weiß, dass die Spieler, die sich jetzt qualifizieren, auch in absoluter Topform sind. So haben wir die stärkste Mannschaft bei der WM dabei. Für das zweite Doppel stellt die späte Nominierung kein Problem dar, da wir genug Spieler haben, die gut Doppel spielen - egal, in welcher Konstellation.“
„Die Spieler müssen sich Ziele stecken, die etwas weiter gehen als das, was sie gerade selbst erwarten. Die Form stimmt und wird in den nächsten Tagen noch besser werden. Wichtig ist, mit Selbstvertrauen hinzufahren, und dann haben die Jungs eine Chance auf eine Medaille. Aber wir schauen von Runde zu Runde. Gefühlt gibt es bei den Herren aktuell 20 Spieler, die um eine Medaille mitspielen können.“

Dimitrij Ovtcharov: „Meine Verletzung hat mich 2018 ganz schön zurückgeworfen und ich habe ehrlich gesagt auch unterschätzt, wie schwer der Weg ist, meinen Körper wieder auf 100 Prozent zu bekommen. Aber meine Zeit in China und die harten Lehrgänge am Jahresanfang haben mir sehr geholfen und der Turniersieg bei den Europe Top 16 war vor allem für den Kopf wichtig. Ich fahre mit einem positiven Gefühl zur WM. Mein erstes Ziel ist es, meine Setzung zu bestätigen, also ins Achtelfinale einzuziehen.“

Timo Boll: „Es gab ein paar Spiele in der jüngeren Vergangenheit, die ein bisschen am Selbstvertrauen gekratzt haben und bei denen ich gemerkt habe, dass aktuell nicht alles so gut läuft. Aber ich bin schon zu vielen Turnieren mit schlechtem Gefühl gefahren und das waren oft die besten Wettkämpfe. Von daher darf man sich jetzt nicht zu verrückt machen. Jetzt kommt es darauf an, an den Problemen, die sich eingeschlichen haben, zu arbeiten. Ich bin nicht in der absoluten Topverfassung, aber es sind noch ein paar Tage und ich will das Beste daraus machen.“
„Mit der Zielsetzung bin ich sehr vorsichtig, dafür habe ich zuletzt nicht gut genug gespielt. Ich weiß, wo ich ansetzen muss, aber man schnippt nicht nur mit den Fingern und jedes Problem ist wie weggeblasen. Ich hoffe, dass ich körperlich fit bin, dann kann ich mich sicher auch im Turnier noch steigern.“

Patrick Franziska: „Ich fühle mich seit Längerem sehr gut, hatte wenige Probleme mit Verletzungen, konnte gut durchtrainieren und selbst entscheiden, wann ich mir eine Pause nehme. Dann hatte ich viele gute Ergebnisse, die mir noch mal Selbstvertrauen gegeben haben. Ich spiele in allen drei Disziplinen in letzter Zeit ganz gut und muss sehen, dass ich mich zwischendurch gut erhole und so fit wie möglich in die Spiele reingehe.“

Dang Qiu: „Vorher hätte ich nicht viel darauf gesetzt, dass ich zur WM fahren werde. In solch ein Qualiturnier geht man einfach rein und spielt. Man kennt sich gut, es kann alles passieren. Als ich am Anfang unseres Turniers mit 2:0 vorne lag und die WM schon ein Stück näher gerückt war, macht man sich schon Gedanken. Aber ich habe einfach versucht, das auszublenden - und das hat gut funktioniert. In Budapest muss ich wahrscheinlich in die Quali, deshalb ist mein erstes Ziel das Hauptfeld und dann muss man gucken, was in der Auslosung passiert.“

Lars Hielscher: „Die Spieler sind vom Niveau her sehr eng beisammen, da ist es für uns Trainer schwer, vorher einzuschätzen, wer am Ende vorne liegt. Natürlich diskutieren wir intern, wer gut in Form ist, aber es gibt immer auch Überraschungen. Deshalb sind solche Qualifikationsturniere immer ziemlich offen.“

(JS)

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