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TTBL: Düsseldorf stoppt Bad Königshofen

An Timo Boll gab es auch für Bad Königshofen kein Vorbeikommen (©Fabig)

17.01.2021 - Die Siegesserie des TSV Bad Königshofen hat am 14. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) ein Ende gefunden. Nach sechs Siegen in Serie unterlagen die Unterfranken am Sonntag mit 1:3 Tabellenführer Borussia Düsseldorf. Den ersten Sieg des Jahres gab es für die TTF Liebherr Ochsenhausen, die punktgleich mit dem 1. FC Saarbrücken TT bleiben. Zurück auf Platz elf ist der TTC OE Bad Homburg – trotz einer Niederlage.

Borussia Düsseldorf ärgern – so hatte die Zielvorgabe des TSV Bad Königshofen für den 14. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) gelautet. Nach sechs Siegen in Serie und dem Sprung auf Platz vier strotzten Bastian Steger und Co. vor dem Duell mit dem Tabellenführer schließlich nur so vor Selbstbewusstsein. Düsseldorf war dann aber doch eine Nummer zu groß für die Unterfranken: Mit 3:1 setzte sich die Borussia am Sonntag durch und feierte damit den 12. Sieg im 13. Spiel. „Bad Königshofen hatte einen guten Lauf, daher bin ich froh über den Sieg“, sagte Borussia-Trainer Danny Heister. „Anton hatte ein paar Probleme mit der Schulter, aber wir haben eine so gute Mannschaft, dass wir das zum Glück verkraften konnten.“ Mit 24:2 Punkten steht die Borussia weiterhin unangefochten vorne. Bad Königshofen fiel dagegen schon wieder aus den Top vier und ist mit 16:12 Punkten Tabellensechster. „Auch wenn sie erst einmal raus aus den Play-off-Plätzen sind, bleiben sie für mich ein heißer Kandidat“, sagte Düsseldorf-Manager Andreas Preuß.
 
Die entscheidende und letztlich für Bad Königshofen zu hohe Hürde war Timo Boll. Nachdem das erste Match zwischen Bastian Steger und Ricardo Walther mit 3:0 an den TSV gegangen war, hatte der Düsseldorfer Superstar seinen ersten Auftritt und sorgte für den Ausgleich. Gegen Kilian Ort gab es ein 3:2. „Kilian hat es gut gemacht und hatte seine Chance“, meinte TSV-Trainer Koji Itagaki. „Solche Spiele sind wichtig für einen jungen Spieler.“ Im Spitzeneinzel bezwang Boll dann wenig später auch Steger mit 3:1 und machte damit alles klar für Düsseldorf. Für Steger war es die erste Niederlage nach zuvor zehn Siegen in Serie. Zwischen den beiden Boll-Auftritten war zudem Kristian Karlsson erfolgreich, der Filip Zeljko mit 3:1 besiegte. „Wir wussten, dass es extrem schwer wird“, resümierte Steger. „Düsseldorf spielt bislang überragend. Wir können trotzdem weiter nach vorne schauen.“
 
3:1 gegen Bad Homburg: Saarbrücken bleibt Zweiter
 
Tabellenzweiter bleibt der 1. FC Saarbrücken TT. Der amtierende Deutsche Meister hatte am Freitag durch ein 3:0 gegen Ochsenhausen den zweiten Rang erobert und verteidigte diesen am Sonntag durch ein 3:1 gegen den TTC OE Bad Homburg. Wichtiger noch: Mit nun 18:10 Punkten baute Saarbrücken einen kleinen Vorsprung auf den ersten Nicht-Play-off-Platz auf. Von „Schwerstarbeit“ sprach anschließend Patrick Franziska: „Sie haben heiße, junge Spieler, die uns alles abverlangt haben“, sagte der Saarbrücker Führungsspieler. „Entsprechend froh sind wir über diesen Sieg – schließlich geht es bei uns im Kampf um die Play-offs um die Wurst.“
 
Doch auch der TTC durfte einen Teilerfolg feiern. Dank des Siegs von Maksim Grebnev schob sich Bad Homburg nämlich wieder am TTC Zugbrücke Grenzau vorbei auf den elften Platz. Beide Teams haben 2:26 Punkte auf dem Konto und jeweils ein Spielverhältnis von minus 29, so dass die Differenz der Sätze den Ausschlag gibt – und hier hat Bad Homburg mit minus 59 gegenüber Grenzaus minus 67 die Nase vorne. Der 18 Jahre alte Grebnev holte in seinem dritten TTBL-Einzel ein 3:1 gegen Darko Jorgic. Die weiteren drei Einzel gingen dagegen an den FCS. Rares Sipos unterlag 0:3 gegen Shang Kun und 2:3 gegen Jorgic; Lev Katsman verlor 0:3 gegen Franziska. „Es waren sehr enge Spiele. Genau diesen Kampf erwarte ich von der Mannschaft“, zeigte sich der sportliche Leiter Bad Homburgs, Sven Rehde, insgesamt zufrieden. „Bei uns zählt jedes Spiel und jeder Satz. Wir haben verloren – aber mit der Einstellung bin ich trotzdem sehr zufrieden.“
 
Calderano führt Ochsenhausen zu erstem TTBL-Sieg 2021
 
Den ersten TTBL-Sieg im neuen Jahr gab es für die TTF Liebherr Ochsenhausen, die damit weiterhin Tabellendritter sind. Vier Tage nach der 2:3-Hinspielniederlage setzte sich der Double-Gewinner von 2019 mit 3:1 gegen den Post SV Mühlhausen durch. „Wir hatten längere Zeit nicht gewonnen, daher war dieses Spiel sehr wichtig für uns“, sagte Hugo Calderano nach dem neunten Saisonsieg der TTF. „Sehr zufrieden“ zeigte sich auch Simon Gauzy und ergänzte: „Wir haben heute stark gespielt. Der Sieg ist sehr wichtig für unser Selbstvertrauen.“
 
Calderano und Gauzy waren es auch, die am Sonntag für die nötigen Punkte sorgten. Calderano, der in den vergangenen Wochen mit einem kleineren Formtief zu kämpfen hatte, zeigte sich von seiner besten Seite und schlug sowohl Lubomir Jancarik mit 3:1 als auch Daniel Habesohn mit 3:0. „Ich bin sehr froh, dass ich mein Niveau heute abrufen konnte“, sagte Calderano. Ebenfalls gegen Habesohn war Gauzy erfolgreich, der mit 3:1 das Break schaffte und seine Einzelbilanz auf 17:4 verbesserte. Für Mühlhausen zeigte sich dagegen erneut Ovidiu Ionescu in starker Verfassung. Der 31-Jährige, der im Hinspiel den Unterschied gemacht hatte, holte auf Position drei ein 3:0 gegen Kanak Jha. „‚Ovi‘ hat uns zurück ins Spiel gebracht“, sagte Mühlhausens Trainer Erik Schreyer, dessen Team mit 14:12 Punkten auf Platz acht steht. „Im Spitzeneinzel ging dann jeder Satz mit zwei Punkten Unterschied weg. Ich hätte gerne noch das Doppel gesehen. Aber unter dem Strich war Ochsenhausen heute sehr konzentriert und hat verdient gewonnen.“
 
Neu-Ulm schlägt Bergneustadt ohne Gegenpunkt
 
Zurück auf einem Play-off-Platz ist der TTC Neu-Ulm: Zwei Tage nach dem Sturz auf Rang fünf fuhren die Schwaben ein 3:0 gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt ein und verbesserten sich auf Platz vier. Ebenso wie Saarbrücken und Ochsenhausen hat Neu-Ulm 18:10 Punkte auf dem Konto und liegt damit zwei Zähler vor Rang fünf. Bergneustadt hingegen kassierte die dritte Niederlage im dritten TTBL-Spiel des Jahres. Gegen den ASV Grünwettersbach und den TSV Bad Königshofen hatte Bergneustadt jeweils im Doppel verloren, ebenso im Pokal-Halbfinale gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen. Mit 16:12 Punkten steht der TTC Schwalbe nur noch auf Platz sieben. „Wir waren heute überhaupt nicht konzentriert“, ärgerte sich Manager Heinz Duda. „Ich hoffe, es war ein Weckruf für die Mannschaft.“
 
Ausschlaggebende Faktoren für Neu-Ulm waren das Break von Tiago Apolonia und die Formstärke von Vladimir Sidorenko. Nach dem erwarteten Auftaktsieg von Emmanuel Lebesson, der Stefan Fegerl mit 3:0 schlug, bekam es Apolonia mit Benedikt Duda zu tun und löste diese Aufgabe mit Bravour. Dank des 3:0-Erfolgs des Portugiesen konnte Sidorenko im dritten Einzel befreit aufspielen. Sowohl im zweiten als auch im dritten Satz gegen Alvaro Robles kämpfte sich der 18-Jährige zurück und behielt jeweils die Nerven. Am Ende holte Sidorenko seinen siebten Saisonsieg und blieb bei seinem 3:0 ebenfalls makellos. „Es war das perfekte Spiel für die gesamte Mannschaft“, sagte Apolonia. „Nach der Niederlage gegen Mühlhausen hatten wir uns sehr, sehr gut vorbereitet. Und das hat sich zum Glück ausgezahlt.“
 
Vierter Sieg in Serie für Grünwettersbach
 
Auf dem aufsteigenden Ast befindet sich auch der ASV Grünwettersbach, der am Sonntag den bereits vierten Sieg in Serie holte. Mit 3:0 schlugen die Badener den TTC Zugbrücke Grenzau und verbesserten sich mit 16:12 Punkten auf den fünften Tabellenplatz, während Grenzau aufgrund des Satzverhältnisses wieder das Liga-Schlusslicht ist. „Der Sieg gegen Bad Homburg war extrem wichtig für uns“, warf TTC-Trainer Colin Heow im Anschluss erst mal einen Blick auf das 3:0 im Kellerduell am Freitag. „Heute lief es dagegen leider sehr schnell gegen uns. Die deutliche Niederlage ist sehr bitter, denn für uns zählt jeder Punkt. Wir müssen jetzt nach vorne blicken und weiter Gas geben.“
 
Am Sonntag lief von Beginn an alles zugunsten Grünwettersbachs. Im ersten Einzel des Nachmittags fuhr Dang Qiu ein 3:1 gegen Aleksandar Karakasevic ein und sagte anschließend: „Er ist eine Legende, er spielt mit viel Gefühl und Übersicht. Es ist eine tolle Erfahrung, und ich bin froh, dass es mit dem Sieg geklappt hat.“ Nach Qius Auftaktsieg holte Deni Kozul mit 3:1 das Break gegen Ioannis Sgouropoulos und seinen dritten Saisonsieg. Alles klar machte wenig später Wang Xi, der auf Position drei ein 3:0 gegen Cristian Pletea feierte. Erst am Freitag war Pletea mit seinem Break gegen Gustavo Tsuboi zum Matchwinner für Grenzau geworden. „Es war eine tolle Teamleistung, insbesondere für Deni freue ich mich“, sagte Qiu. „Das Wochenende hätte nicht besser laufen können. Die beiden Siege geben Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben.“
 
Bremen jubelt dank Falck gegen Fulda
 
Den ersten Sieg in der Rückrunde feierte unterdessen der SV Werder Bremen, der den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell mit 3:1 schlug und damit in der Tabelle an den Osthessen vorbeizog. Werder steht als Neunter bei 12:16 Punkten, Fulda als Zehnter bei 10:18. „Ich bin froh, dass es mit der Revanche gegen Fulda geklappt hat“, sagte Bremens Spitzenspieler Mattias Falck nach dem sechsten Saisonsieg. Das Hinspiel in Osthessen hatte Werder im September mit 2:3 verloren. „Es war ein sehr gutes Spiel, ich bin sehr zufrieden mit unserem heutigen Auftritt“, ergänzte Falck.
 
Zuvor war Falck selbst zum entscheidenden Mann geworden. Der Weltranglisten-Achte holte im Auftakteinzel ein 3:0 gegen Fan Bo Meng und wenig später im Spitzeneinzel ein 3:0 gegen Ruwen Filus. In der Hinrunde hatte Falck noch überraschend gegen Meng verloren. Ebenso wichtig wie die Siege des Vizeweltmeisters war das Break von Kirill Gerassimenko, der ein 3:0 gegen Ruwen Filus verbuchte. Für Fulda punktete einzig Quadri Aruna auf Position drei mit 3:0 gegen Hunor Szöcs. „Wir hatten auf den nächsten Sieg gehofft, aber sie waren einfach deutlich stärker und haben sich damit den Sieg verdient“, erkannte Aruna anschließend an.

 
Der 14. Spieltag in der Übersicht
 
TTF Liebherr Ochsenhausen – Post SV Mühlhausen 3:1
Hugo Calderano – Lubomir Jancarik 3:1 (11:5, 9:11, 11:7, 11:7)
Simon Gauzy – Daniel Habesohn 3:1 (11:6, 11:1, 5:11, 11:5)
Kanak Jha – Ovidiu Ionescu 0:3 (5:11, 6:11, 8:11)
Hugo Calderano – Daniel Habesohn 3:0 (11:9, 12:10, 13:11)
 
SV Werder Bremen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:1
Mattias Falck – Fan Bo Meng 3:0 (11:4, 11:5, 11:8)
Kirill Gerassimenko – Ruwen Filus 3:0 (11:9, 11:6, 11:9)
Hunor Szöcs – Quadri Aruna 0:3 (8:11, 12:14, 7:11)
Mattias Falck – Ruwen Filus 3:0 (11:8, 11:7, 14:12)
 
TTC Neu-Ulm – TTC Schwalbe Bergneustadt 3:0
Emmanuel Lebesson – Stefan Fegerl 3:0 (12:10, 11:2, 11:5)
Tiago Apolonia – Benedikt Duda 3:0 (11:8, 11:6, 16:14)
Vladimir Sidorenko – Alvaro Robles 3:0 (15:13, 11:8, 12:10)
 
TSV Bad Königshofen – Borussia Düsseldorf 1:3
Bastian Steger – Ricardo Walther 3:0 (11:5, 11:9, 11:5)
Kilian Ort – Timo Boll 2:3 (11:8, 7:11, 2:11, 11:7, 7:11)
Filip Zeljko – Kristian Karlsson 1:3 (8:11, 5:11, 11:8, 6:11)
Bastian Steger – Timo Boll 1:3 (12:10, 3:11, 8:11, 5:11)
 
ASV Grünwettersbach – TTC Zugbrücke Grenzau 3:0
Dang Qiu – Aleksandar Karakasevic 3:1 (11:3, 12:14, 11:4, 11:9)
Deni Kozul – Ioannis Sgouropoulos 3:1 (11:9, 11:13, 11:7, 11:9)
Wang Xi – Cristian Pletea 3:0 (11:2, 11:8, 11:8)
 
TTC OE Bad Homburg – 1. FC Saarbrücken TT 1:3
Rares Sipos – Shang Kun 0:3 (11:13, 10:12, 8:11)
Maksim Grebnev – Darko Jorgic 3:1 (11:4, 8:11, 11:7, 14:12)
Lev Katsman – Patrick Franziska 0:3 (11:13, 8:11, 11:13)
Rares Sipos – Darko Jorgic 2:3 (9:11, 11:7, 6:11, 11:7, 6:11)

(TTBL)

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